Frühling in Japan



10 Tage im "Land der Lächelns und der aufgehenden Sonne"



In etwa 8 Stunden kommt man mit dem Flugzeug von Oahu nach Japan. Wir erhofften uns viel Kultur, Kirschblüten und tolles Essen und erwarteten auf Gewusel, Chaos und Verständigungsprobleme zu stoßen.
Osaka war unsere erste Berührung mit Japan. Und die hatte es gleich richtig in sich. Bereits am ersten Tag wurden wir von der Verrücktheit des Landes überrannt und staunend zurückgelassen. Nach 4 Nächten ging es dann weiter nach Kyoto und schließlich für die letzten 3 Tage nach Tokyo.
Was wir gesehen, gefühlt und geschmeckt haben, erfahrt ihr hier:

Osaka
Fragende Blicke, offene Münder und große Augen wurden zu unseren Markenzeichen in Japans drittgrößter Stadt. So viel Abgefahrenes und Neues haben wir noch nie zuvor gesehen.
Osaka ist nach Tokyo und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans. Im Vergleich zu den meisten deutschen Städten ist Osaka mit ca. 2,7 Millionen Einwohnern sogar ein richtiges Schwergewicht. Nur Berlin ist größer.
Dementsprechend wuselig wird es vor allem zur Rushhour sowie an den Wochenenden. Volle Züge, lebhafte Straßen und prallgefüllte Restaurants gehören zum guten Ton. Wie eigentlich in jeder anderen Großstadt Japans auch. Für uns wurde das Ganze noch etwas erschwert, denn hier herrscht Linksverkehr. Die Japaner fahren, gehen und stehen also auf der linken Seite und wir ertappten uns einige Male dabei, auf der falschen Seite und somit im "Gegenverkehr" zu laufen. 
Zum Glück sind die Einwohner in Osaka bzw. die Japaner sind sehr rücksichtsvolle Menschen. Selbst wenn extrem viel los ist braucht man keine Angst haben, dass man angerempelt, überrannt oder nicht beachtet wird.

Osaka Burg
Nach der ersten Nacht und einem tollen Frühstück im Hotel, machten wir uns zur ersten Sehenswürdigkeit auf.
Etwas abgelegen, von Wolkenkratzern umgeben und mit einem Wall, der sie zu einer echten Festung macht, thront die Burg von Osaka imposant über der Stadt.
Die Burg Osaka ist durch mehrere Brände gezeichnet, später neu aufgebaut, zerstört und geplündert worden. Ihre Geschichte ist reich an Schlachten und Eroberungen. Dies erfuhren wir alles im Museum, welches in den unteren Stockwerken eingerichtet wurde. Leider eher etwas tröge aufbereitet.
Uns zog es mehr in die Höhe, denn vom oberen Stockwerk hat man einen 360 Grad Blick über die Stadt. Tolle Aussicht!



Anschließend fuhren wir mit der Bahn, deren System, wir mittlerweile ganz gut verinnerlicht hatten, zu einem weiteren Highlight.

Osaka Kaiyukan Aquarium
Das Aquarium gibt es seit 1990 und gehört mit einer Gesamtwassermenge von 11.000 Tonnen zu den größten städtischen Innenaquarien der Welt. Kurz gesagt: Es ist riesig!!
Das Staunen begann in einem Unterwasser-Glastunnel und von dort aus ging es dann zu einem enormen Glaszylinder, der mit 5.400 Tonnen Wasser gefüllt ist. Dort leben neben wunderschönen Rochen und Haien auch zwei Exemplare des größten Fisch der Welt: Walhaie!!
Unglaublich majestätisch zogen sie hier sie ihre Kreise und ließen sich bestaunen. Dass das Becken, trotz der unbegreiflichen Größe, natürlich immer noch nicht den Verhältnissen in freier Wildbahn entspricht, muss man leider verdrängen.
Abe es ist unglaublich, diese Riesen aus nächster Nähe betrachten zu können. WoW!!
Der Weg im halbdunklen Blau führte uns rundherum um das Aquarium und es wurde kühler und kühler. Kein Wunder, denn hier unten warteten die Pinguine und Robben, die in sehr schön angelegten und großzügigen Bereichen beschneit wurden. Es rieselten tatsächlich feine Flocken von der Decke und die Pinguine sammelten sich darunter.
Wir verbrachten mindestens 3h nur mit beobachten und staunen. Am Ende gab es dann noch eine tolle Quallenausstellung, die diese glibberigen Geschöpfe in einem ganz anderen Licht zeigte. Sehr schön!
Nachdem wir zum Abschied dann noch im “Streichelzoo” Haien, Rochen und Seesternen über den Rücken fahren durften, waren wir vollends begeistert.




Essensmarkt

Unser Hotel hatte eine perfekte Lage, denn man war in nur wenigen Gehminuten in zwei der belebtesten Stadtgebiete von Osaka.
Shinsaibashi ist bekannt fuer seine vielen Einkaufsläden und wir bummelten einige Male durch die Straßen und kauften Erinnerungen und Mitbringsel.
Der andere berühmte Teil ist der Kuromon Ichiba Market.
Vormittags öffnen die Händler ihre Läden und es wird zu einem überdachten Markt, auf dem Einheimische und Touristen ihre Einkäufe tätigen.
Für uns gab es viel zu staunen und probieren. Allerdings muss man einen festen Magen mitbringen und sich auch vor noch lebenden Meeresfrüchten nicht fürchten.

Wir futterten uns durch und mochten auch (fast) alles, was wir kauften. Besonders gut fand ich die Mochibällchen, die mit Pudding gefüllt und mit einer Erdbeere verziert sind. Bastian freute sich über das fangfrische Sushi und die frittierten Krabbenbeine.
Diese Art von Markt gibt es in jeder Stadt und blieb auch für uns ein fester Programmpunkt, während des gesamten Urlaubs.









Tagesausflug nach Nara
Nara war im 8. Jahrhundert einst die Hauptstadt von Japan und ist heute ein beliebtes Touristenziel. Es ist ganz leicht mit der Bahn oder dem Zug von Osaka oder Kyoto zu erreichen.

Das Erlebnis beginnt, sobald man die Bahnstation verlässt. Menschenmassen strömen in die Innenstadt und alles drückt Richtung “Todaiji Tempel”. Er ist aber auch beeindruckend, wenn man das große Eingangstor durchschreitet und auf die riesige Holzkonstruktion der Haupthalle zuläuft. Im Inneren befindet ein riesiger Bronzebuddha und einige andere sehenswerte Skulpturen.
Mit 15 Metern Höhe steht bzw. sitzt hier der größten Bronze-Buddha in ganz Japan.
Rund um den Todaiji Tempel erstreckt sich der Nara Park. Hier leben die berühmten Nara-Hirsche, eine Population von mehr als 1.000 Tieren, die schon seit vielen Jahrhunderten in Nara lebt.
Die Hirsche sind zahm und lassen sich gerne von den Besuchern füttern und auch streicheln. Überall im Park werden spezielle Cracker verkauft, die an die Tiere verfüttert werden können.
Obwohl diese Kekse wie Pappe schmecken (ich hab es probiert), fahren die Hirsche immer noch darauf ab und betteln einen sogar an. Und das tun sie, indem sie sich verbeugen. Man muss schon sehr schmunzeln, denn sobald man sich vor ihnen verbeugt, tun sie es einem nach, so lange, bis man ihnen einen Keks hinstreckt.
Da sich Japaner ja seeehr oft, in fast jeder Situation verbeugen, sind sie natürlich besonders begeistert, wenn das auch die Dammhirsche tun. Die Shinto Legende sieht in ihnen übrigens Boten der Götter (kami).






Umeda Sky Building
Gegen Abend machten wir uns noch auf zum Umeda Sky Building. Es ist zwar von außen nicht wirklich schön, aber definitiv besonders. Es besteht aus zwei Türmen, die an der Spitze durch eine Aussichtsplattform verbunden sind.
Der Besuch auf der Aussichtsterrasse führt zunächst über eine Rolltreppe, die beide Türme in über 150 Metern Höhe verbindet. Oben bietet sich dann ein großartiger Blick über Osaka. Es gibt zwei Aussichtsterrassen, wobei die obere im Freien liegt und ohne störende Glasscheiben auskommt. Sehr beliebt ist vor allem die Zeit rund um den Sonnenuntergang. Glitzernd lag Osaka uns zu Füssen und wir ließen uns den doch recht kalten Wind um die Nase wehen.




Wettertechnisch hatten wir aber eigentlich den ganzen Urlaub über Glück. Es begann mit ca. 15Grad und gegen Ende der Reise waren wir bei ca. 27Grad und es war somit schon fast zu warm für lange Hosen.
Für die Kirschblüten war es hilfreich, dass es zu Beginn noch etwas kühler war. Wir erwischten noch den letzten Tag der Kirchblütensaison und konnten uns noch vorstellen wie traumhaft es aussehen muss, wenn die Parks für wenige Wochen in einer rosa Blütenwolke verschwinden.




Kyoto
Das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt sind eindeutig die U-Bahnen. Zwischen den großen Städten verkehrt ein blitzschneller Bullettrain (der Shinkansen). Für unsere Fahrt von Osaka nach Kyoto bestiegen wir also diesen weißen Blitz und in einer halben Stunde erreichten wir unser zweites Ziel, die Stadt Kyoto.
Dort bezogen wir ein Zimmer in einem Ryokan.

Schlafen in der U-Bahn? Für Japaner kein Problem.

Aufenthalt im Ryokan
Ein Ryokan ist ein traditionelles, japanischen Hotel/Gästehaus und bietet eine gute Gelegenheit die japanische Alltagskultur näher kennen zu lernen.
Wir betraten also unser schlichtes Zimmer im asiatischen Stil und mussten uns erstmal an den Anblick gewöhnen. Der kleine japanische Mann der unsere Koffer aufs Zimmer gebracht hatte, wuselte um uns herum und erklärte uns die Hausregeln und Abläufe.
1. Schuhe ausziehen
Für uns keine große Umstellung, aber für manche Amerikaner, die liebend gern ihre Straßenschuhe auch im Haus tragen, nicht ganz so einfach. Mit einer Geste wies uns also der Hausherr darauf hin, dass wir vor der Holzschwelle zu den Reismatten am Boden, die Schuhe ausziehen sollten. Auf Socken durften wir dann unser Reich betreten und um sich im Haus bewegen zu können, standen braune Lederschlappen bereit, die jeder Gast trug.

2. Keine Schränke und kaum Möbel
In einem traditionellen, japanischen Zimmer stehen keine Schränke, kein Bett oder Stuhl. Unser Zimmer wirkt für unsere westlichen Augen kahl. Wo verstauen Japaner ihre Habseligkeiten oder ruhen sich mal aus? Ja, das fragten wir uns auch….Des Rätsels Lösung ist hinter Schiebetüren aus Reispapier verborgen. Hinter ihnen fanden sich Ablageflächen für Kleidung, Bettwäsche und Futons. Ebenso wie der Yukata, eine Art Haus- und Bademantel und ein kleiner Safe. Das einzige was sichtbar auf den blassgrünen Matten stand, war ein niedriger japanischer Tisch und zwei Sitzlehnen mit Kissen. Auf dem Tisch stand eine Thermoskanne und eine runde Teedose mit allen benötigten Utensilien für die Teezubereitung bereit. Mehr gab es hier erstmal nicht zu entdecken.

Unser "Bett" wurde abends von den Hotelmitarbeitern hergerichtet. Dabei handelte es sich um einen dünnen Futon (ähnlich wie eine Auflage für eine Gartenliege), eine Daunendecke und ein kleines Kissen. Da uns unser Nachtlager doch einfach etwas zu hart war, stocken wir mit zwei weiteren Futons auf und fühlten uns wie "Prinz und Prinzessin auf der Erbse".






3. Badezimmer und Klo
Vom Vorraum führte der Weg in die Toilette. Beim Betreten des WCs müssen, wie auch in japanischen Wohnungen, spezielle Toiletten-Schuhe angezogen werden. Sie stehen am Eingang bereit und sind meist hellblau und/oder mit einem eindeutigen WC-Aufdruck gekennzeichnet. Auch das erklärte uns der japanische Mitarbeiter.

Die japanischen Toiletten sind  ja bekannt für ihre technischen Spielereien. Spezielle Waschvorrichtungen für den “Allerwertesten” und ein Bidet gehören zur Grundausstattung. Der Phantasie sind ansonsten keine Grenzen gesetzt: Vom eingebauten Popo-Föhn über die “Furz-Übertönung” mit Wasserspülungs-Geräuschen und beheizbare Toilettenbrille bis hin zum eingebauten Radio ist jegliche Sonderausstattung möglich.
Leicht überfordert ist man beim erste Mal schon, das müssen wir zugeben. Aber etwas Entdeckerfreude und “Goggle Translate” hilft und mittlerweile bin zumindest ich ein Fan von diesen “Alleskönner”-Toiletten.

Das Badezimmer war klein und bestand aus einem niedrigen Waschbecken, sowie einer Nasszelle. In Japan duscht man im Sitzen auf einem Hocker. Ungewöhnlich und war für uns nicht so praktisch.

4. Im Onsen
Diese japanischen Thermalbäder sind sehr beliebt und gehören zu einer Übernachtung in einem Ryokan dazu.
Auch im Keller unseres Nachtlagers gab es so einen Badebereich. Er ist streng nach Geschlechtern getrennt und wird nackt besucht. Allerdings sind Tattoos in vielen Etabliments verboten.
Da es sich aber um einen privaten Onsen handelte, konnte Bastian trotzdem ins warme Wasser steigen. Es war entspannend, aber nach 10 Minuten schon viel zu heiß.

5. Das Frühstück
In unserem Ryokan wurde uns ein traditionelles japanisches Frühstück angeboten. Das bedeutete Fisch, eingelegtes Gemüse, Reis, Algenblätter, Miso Suppe, Tofu, ein Omelette und grünen Tee.
Geschmacklich ist es durchaus Gewöhnungssache etwas zu essen, was sich für uns eher wie Mittagessen anhörte. Aber es war authentisch und eine Erfahrung. Trotzdem ziehe ich morgens mein Marmeladebrot und Müsli mit Obst vor.


Fazit: Eine Übernachtung im Ryokan ist bei einem Japan-Besuch eine tolle Möglichkeit um in typisch japanischer Umgebung zu übernachten. Dabei sind zwar einige Regeln zu beachten, man lernt allerdings auch einen Teil des traditionellen Japans kennen. Allerdings hatten wir mit unserer Wahl etwas Pech. Unser Ryokan war veraltet, abgewohnt und etwas schäbig. Flecken und Kratzer an der Wand, schrecklich laute Klimaanlage (Fenster konnte man nicht öffnen) und der Zigarettenrauch der Lobby zog nach oben in unser Zimmer. Pech gehabt!




Der Fushimi Inari-Taisha Schrein
Dieser Schrein ist eine sehr beliebte Sehenswürdigkeit in ganz Japan und mit Sicherheit auch eine der bekanntesten weltweit. Und das völlig zurecht! Auch für uns war der Schrein eines der tollsten Highlights unserer Japan Reise.





Die über 1000 rote Torii-Tore ziehen sich wie riesiger Tunnel durch einen verwunschenen Wald bis hoch zur Spitze des Inari Berges. Durch seine Beliebtheit schiebt man sich durch die ersten 100 Tore auch mit schrecklich vielen Besuchern. Wir waren etwas genervt und beschlossen bis ganz nach oben zu wandern, was nur die wenigstens Besucher tun. Das dauerte mit zahlreichen Foto-Stopps ca. 3 Stunden, aber es lohnte sich. Kaum mehr Besucher, die ruhige Atmosphäre und der dunkle Wald beeindruckten uns. 




Golden Pavillion

Der Kinkaku-ji Tempel ist das zweitbeliebteste Sightseeing Highlight in ganz Kyoto. Besser bekannt ist der Tempel den meisten Reisenden auch als „goldener Pavillon“.
Der Name ist hier definitiv Programm. Das Gebäude ist wirklich fast komplett vergoldet und sieht einfach nur atemberaubend aus! Zusammen mit dem See im Vordergrund strahlt der goldene Pavillon eine unglaubliche Atmosphäre aus.



Der Bambuswald

Eine weitere, sehr beliebte, Sehenswürdigkeit ist der Bambuswald von Arashiyama, auch bekannt unter dem Namen Sagano.
Die kleine Stadt ist vollkommen auf die Touristenströme ausgerichtet und kleine Essensstände und Geschäfte  säumten den Weg zum Wald. 
Dort angekommen, hörte man das Rauschen der Bambuspflanzen und der Blick wanderte automatisch nach oben, wo sich das Blätterdach schloss. Auf den sich durchschlängelnden Wegen, läuft es sich angenehm und wir hatten Glück, dass noch nicht allzu viele Besucher da waren. 1 Stunde später war alles vollgestopft und man musste sich seinen Weg durch den Wald erkämpfen.

Der nahelegene Tempel mit verwunschenem Garten war uns daher wesentlich lieber und fanden wir persönlich auch schöner.






Gion mit Tilmann
Mein Cousin Tilman arbeitet seit Anfang des Jahres für Nintendo in Kyoto und wir verabredeten uns für ein gemeinsames Abendessen. Wir waren sehr beeindruckt wie gut er schon die Sprache spricht und sich mit den Gepflogenheiten auskennt. Er scheint sich wohl zu fühlen und es war sehr interessant, etwas aus seinem neuen Leben hier in Japan zu erfahren.
Nach dem Essen spazierten wir noch gemeinsam durch den schönen alten Stadtteil Gion. Diese Altstadt könnte genau so in einem typisch japanischen Filmset vorkommen. Traditionelle Häuser und Gärten, leuchtende Laternen und Pagoden.
In diesem Stadtteil hat man die größten Chancen eine echte Geisha zu sehen. Dieses Glück hatten wir leider nicht, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch.







Tokyo
Einen Tag später ging es für uns dann mit dem hochmodernen Bullettrain, dem "Shinkansen", nach Tokyo. Die Strecke von fast 500km legte der Zug in 2h und 40Minuten zurück. Mit getesteten Spitzengeschwindigkeiten von über 400 km/h gehören die Shinkansen Superexpresszüge zu den schnellsten Zügen der Welt. Aber nicht nur schnell, sondern auch sicher sind sie: Seit der Inbetriebnahme kam es zu keinem Zugunglück mit Todesfolge. 
Die modernen klimatisierten Züge bieten Beinfreiheit und verstellbare Sitze, zudem ist es im Inneren sogar bei dieser hohen Reisegeschwindigkeit angenehm ruhig. Und sie sind pünktlich! Es war ein tolles Erlebnis, durch die japanischen Kleinstädte, die zwischen Kyoto und Tokyo liegen, durchzusausen und die Landschaft auf sich wirken zu lassen. Berge, große Grünflächen und Reisfelder bestimmten den Ausblick. Gut erholt kamen wir somit in der Großstadt Tokyo an. Wir können nur sagen: Hier steppt der Bär!


TeamLab Planets
Diese interaktive Kunstaustellung zog uns buchstäblich den Boden unter den Füßen weg.
In den zauberhaften Lichtinstallationen werden Decken, Böden und Wände miteinbezogen und laden zum Mitmachen ein. 
Zu Beginn muss man erst einmal die Schuhe ausziehen. Ok, es ist Japan, also keine Überraschung. Aber als wir uns dann auch noch unseren Socken entledigen sollten, zögerten wir kurz. Zur Krönung wurden wir dann auch noch auf darauf hingewiesen, dass wir doch bitte unsere Hosen noch hochkrempeln sollten, den uns würde Knietiefes Wasser erwarten. Meine Güte, für was hatten wir uns denn da Tickets gekauft??
Dann aber wurde es spannend. Im Dunkeln ging es langsam eine ansteigende Rampe nach oben, die zu einem leuchtenden Wasserfall führte.
Das Wasser umspülte unsere Füße, doch der raue Untergrund gab uns genug Halt um nicht auszurutschen.
Der Anstieg endete in einem, komplett mit schwarzem Samt bezogenen, Raum. Schummerlicht zeigte uns den Weg über den seeehr weichen Boden. Er war wie Treibsand, sodass wir bis zu den Knien einsanken. Das Fortschreiten war nun unmöglich und man krabbelte und fiel mehr, als alles andere.
Spannend aber auch etwas beklemmend. Einige Besucher hatten sich am Rand des Raumes niedergelassen und beobachteten die Neuankömmlinge. Panisch lachend bahnten wir uns unseren Weg durch den "Treibsand-Boden" und schafften es zum Ende des Raumes auf festen Grund.
Von dort an ging es im Halbdunkel weiter zu den Ausstellungsräumen.
Lichtinstallationen, die von der Decke hingen und die Farbe änderten, füllten den nächsten Raum. Der nächste Bereich war mit knietiefem Wasser gefüllt und plötzlich schwammen Kois und Seerosen um unsere Beine. Die Räume veränderten sich innerhalb Sekunden und so verweilten wir jeweils minutenlang und staunten. Kaum waren die Füße wieder trocken begaben wir uns in einen Raum, der voll mit riesigen Wasserbällen war. Angestrahlt durch Scheinwerfer und von Spiegeln reflektierten bildeten sie ein Labyrinth der besonderen Art. Es konnte verändert werden, wenn man sich durch die kleinen Zwischenräume quetschte und einige der Bälle dadurch verschob oder anhob. Was für ein Spaß, aber wir hofften inständig, uns nicht gegenseitig zu verlieren. Nach zwei weiteren Räumen waren wir am Ende angelangt und fühlten uns etwas erschlagen, aber es war faszinierend.


Tokyo Tower
An einem Abend machten wir uns noch auf, den "Eiffelturm von Tokyo" zu besuchen.
Er ist das Wahrzeichen Tokyos und mit seinen 333 Metern Höhe der größte, freistehende Stahlturm der Welt. Der Tokyo Tower ist ein Fernsehturm, der tatsächlich nach dem Vorbild des Eiffelturms 1958 erbaut wurde. Er diente zur Ausstrahlung von 24 Fernseh- und Radioprogrammen.  
Wir bestaunten das hell erleuchtete Stahlkonstrukt und beschlossen aber, nicht mit dem Aufzug nach oben zu fahren.
  


Interessante Stadtviertel
Tokyos Stadtviertel könnten unterschiedlicher nicht sein und mit der Yamanote Line kann man sie hervorragend "abklappern". Hier unsere 3 Favoriten:

Harajuku
Harajuku ist ein Viertel in Tokyo, das für seine junge Mode und Süßigkeiten berühmt ist. Im Zentrum liegt die Takeshita Straße, an der sich die meisten Geschäfte, BoutiquenCrepe-Stände und Süßigkeiten-Geschäfte  befinden. Parallel zur Takeshita Dori verläuft die Omotesando Straße, an der alle berühmten Marken ein Geschäfte besitzen.

Die Takeshita Straße war unser erstes Ziel in diesem Stadtviertel. Meine Güte, war das ein Gedränge. Sie ist das Symbol Harajukus und auf 400 Metern fanden sich viele Läden, Boutiquen, Cafes und Restaurants, die auf Jugendliche als Zielgruppe abgestimmt ist.
Neben Tier und Anime-Cafes gab es auch verrückte Essenstände und von einem wurde ich magisch angezogen: Regenbogen-Zuckerwatte war mein neu erklärtes Ziel. Man konnte die aber nicht einfach kaufen, sondern musste sich erst ein Ticket besorgen, auf dem die Eintrittszeit um den Landen überhaupt betreten zu können, stand. 1,5h mussten wir warten! Ich war schon kurz davor aufzugeben, aber der "haben-wollen-Wunsch" war größer. Wir schlenderten also eine gute Stunde durch das Gewühle und schließlich durfte ich den Laden betreten. Leicht chemischer Geruch, laute Musik und bunte Farben. Als ich 10Minuten später und $15 ärmer wieder herauskam, trug ich stolz eine pyramidenförmige Zuckerwatte in der Hand.
Aussehen: 1*
Geschmack: Geht so, manche Farben schrecklich
Einmal im Leben kaufen: Ja, aber nur einmal




Shibuya
Shibuya ist das berühmte Einkaufs- und Nachtleben-Viertel von Tokio/Japan. Wir waren tagsüber dort und wollten unbedingt die berühmte Shibuya Kreuzung und die Hachiko Statue sehen. 

Die Shibuya Kreuzung ist berühmt für die Menschen-Massen, die bei jeder Ampelschaltung die Kreuzung überqueren. In den Abendstunden können bis zu 15.000 Personen diese Kreuzung überqueren und erzeugen so ein einmaliges Bild. Wir hatten einen besonders guten Blick vom Starbucks Cafe im ersten Stock. 
Gleich neben der "Alle-gehen"-Kreuzung, wie sie auch genannt wird, steht eine Statue von einem Hund. Manche von euch werden vielleicht die Geschichte oder den gleichnamigen Film kennen.

Jeden Tag begleitete Hachiko sein Herrchen vom und zum Shibuya Bahnhof. Dann verstarb sein Herrchen unerwartet auf der Arbeit und kam nie nach Hause. 
Hachiko war so ein treuer Hund, so wartete er 10 Jahre lang auf sein Herrchen vor dem Shibuya Bahnhof.
Der Andrang war riesig um ein Bild mit dem Hundchen zu machen, aber wir erkämpften uns unser Foto.



Asakusa
Asakusa war unser letztes Stadtviertel, das wir besuchten. Es ist das beliebteste Touristenziel in Tokio und ist bekannt durch seinen riesigen Sensoji Tempel, der Einkaufsstraße Nakamise und den vielen Süßigkeitenläden. 
Das Kaminarimon Tor ist das Eingangstor vom Sensoji Tempel und ist das Wahrzeichen Asakusa. Es heißt übersetzt das Donner-Tor, das sich durch seine riesige Laterne und vier Wächtern im Torbogen auszeichnet. Hinter dem Tor fängt die Einkaufsstraße Nakamise an.
Wir schlenderten durch das Stadtviertel, besuchten den Tempel und bestaunten die riesigen Laternen, die dort hingen. Es war ein schöner letzter Tag für unsere Japanreise.
Gegen Nachmittag fuhren wir wieder zurück zu Tokyo Station um von der dort mit dem Expresszug zum 1h entfernten Flughafen zu fahren.
Dort erwartete uns eine Überraschung. Der Flughafen, unser Gate und vorallem unser Flugzeug waren fast leer. Mit nur 18 Passagieren flogen wir in guten 6h (mit Rückenwind) wieder nach Hause. Dort kamen wir morgens etwas abgekämpft aber voller neuer Eindrücke wieder daheim an.




Wow, was für eine Reise!! Wir waren etwas geflashed von den ganzen Eindrücken und Menschenmassen. Aber hochzufrieden, dass wir uns in dieses Abenteuer gestürzt haben.
Jetzt freuen wir uns auf Deutschland, denn nächste Woche steht unser alljährlicher Besuch an.

















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