Lanai - the Pineapple Island
Ein
Tagesausflug auf die kleinste Nachbarinsel
Manchmal können
wir morgens, wenn die Sicht besonders klar ist, Lana’i vom Esszimmer aus sehen.
Es ist die kleinste bewohnte Hawaii Insel und entstand vor rund 2 Millionen
Jahren. Früher wurdem hier Ananas angebaut und daher trägt die Insel den
Spitznamen „Pineapple Island“. Mittlerweile ist sie im Privatbesitz von Larry Ellison (Co-Founder von Oracle) und hat sich in eine ruhige Luxusinsel
verwandelt.
Zwei elegante Edel-Resorts (4 Seasons,
eine Nacht kostet ca. $1000) mit großartigen Golfplätzen und menschenleeren
Traumstränden bestimmen seither das Glück der Insel. Die nur 3200 Einwohner Lanais,
überwiegend Philippiner und Japaner, haben auf das Hotelgewerbe
umgeschult. So ist Lanai heute
vor allem das Ziel betuchter Golfer, aber auch von Naturfreunden, die
auf Allrad-Trails einsame
Felsküsten und die geheimnisvollen Nebelwälder am 1027 m hohen Mount Lanaihale erkunden.
Die Hauptstadt mit 3'200 Einwohner und einzige
Stadt der Insel, liegt rund 500 m über dem Meer, fast exakt im geografischen Mittelpunkt
von Lanai. Zwischen hohen
Norfolkkiefern stehen lange Reihen einstöckiger Holzhäuser mit
Wellblechdächern, die früher die Ananasgesellschaft für ihre Arbeiter gebaut
hatte. Lanai City ist
ein verträumtes Landstädtchen mit einer Tankstelle, dem Postamt und wenigen
Läden und zwei Cafes.
Morgens um
9.30Uhr landeten wir mit dem ersten Flieger (nach ca. 35Minuten Flugzeit) auf der
kleinen Nachbarinsel.
Der Flug war
etwas wackelig, was zum Einen an den starken Winden und zum Anderen an der
Größe der Maschine lag. Mit nur 14 Sitzreihen und zwei Propellern gehörte
dieser Flieger eher zur Kategorie "Blechhummel".
Nachdem wir
unseren kleinen Elektroflitzer beim Mietwagenverleih abgeholt hatten, ging es los.
Auf Lanai gibt
es genau 2 geteerte Straßen, die alle 4 Himmelsrichtungen miteinander verbinden
und noch eine geschotterte Staubpisten, die wir uns mit unserem Nissan Bolt
aber sparten. Es gibt weder Ampeln noch viele Straßenschilder, aber Geschwindigkeitsbegrenzungen.
In Lanai City herrschen 40 Stundenkilometer und außerhalb
etwa 65km/h.
An die hält man
sich auch tunlichst, denn scheinbar werden Verkehrspolizisten-Anfänger von Maui
nach Lanai geschickt, um Strafzettel verteilen zu üben.
Alle Katzen haben Namen. Der Kater auf unseren Schultern hieß Bingo. |
Unsere erste
Station war die Cat Sanctuary auf Lanai.
Ein Katzenparadies für alle
streunenden Fellnasen dieser Insel. Vor etwa 10 Jahren wurde dieses Projekt ins
Leben gerufen, denn die Singvogel Population hatte sich drastisch reduziert.
Jetzt wohnen hier etwa 600 ehemalige Streuner, werden ärztlich betreut und sind
alle kastriert. Jede einzelne Samtpfote kann adoptiert werden und genießt bis
dahin das Leben im Katzenrudel.
Sie leben in
einem großen Freigehege mit unzähligen Schlafplätzen, Körbchen, Minihäuschen
und eine „Catefiria“, wo sie gefüttert werden. Für Leckerlis, Streicheleinheiten
und Spielstunde kommen jeden Tag Besucher wie wir.
Es war seeehr
putzig, lustig und hat viel Spaß gemacht. Fast alle Katzen waren sofort
zutraulich, freuten sich über die Zuwendung und schnurrten einem um die Beine. Sehr zu
empfehlen und sollte unterstützt werden: https://www.lanaicatsanctuary.org/
Anschließend
gab es Sandwiches zum Mittagessen an der einzigen Tankstelle der Insel und
weiter ging es an den Shipwreck Beach. Dieser abgelegene Strandabschnitt liegt
rund 30 Minuten nördlich von Lanai
City. Im flachen, felsigen Fahrwasser vor diesem windigen, rund 13 km
langen Strand sind bereits zahlreiche Schiffe auf Grund gelaufen. Der rostige
Rumpf eines gespenstischen Öltankers, der in den 1940er-Jahren auf das
Korallenriff von Kaiolohia Bay auflief, ist bis heute liegen geblieben und
verleiht dem Strand eine surreale Atmosphäre.
Wir parkten unseren kleinen
Elektroflitzer am Parkplatz, weil wir Sorge hatten, er würde im Sand stecken
bleiben, und wanderten den Rest. Am Horizont erspähten wir den Tanker und waren
sehr motiviert, wurden aber jäh von einem unglaublichen Gestank zurückgehalten.
Neben der Vielzahl von Tankern wurde vor einigen Wochen auch ein Pottwal
angespült.
Mittlerweile
war nur noch das Skelett übrig, aber Teile des verrottenden Fleisches hatten
sich gelöst und verströmt einen sehr, sehr intensiven Geruch.
Wir schossen
ein paar Fotos und machten uns dann schnell auf den Weg.
Der Strand bot
einen herrlichen Blick auf Molokai und Maui. Es wirkt fast
so, also könnte man rüber schwimmen, doch davon wird dringend abgeraten, denn
die Strömung in dieser Meerenge ist viel zu stark (und es ist natürlich zu
weit).
Letztendlich
schafften wir es nicht ganz bis zum Tanker, dann nach etwa 2 Kilometer
realisierten wir, dass er doch wesentlich weiter weg war, als es zu Beginn
erwartet. Trotzdem beeindruckend die Wellen am Heck des Schiffes aufschlagen zu
sehen.
Hinten links am Horizont seht ihr den Tanker und rechts ist schon Maui |
Nach diesem
Fußmarsch fuhren wir wieder nach oben und genehmigten uns eine Kaffeepause im
Blue Ginger Cafe, eines der niedlichen Inselcafes. Anschließend schlenderten wir
noch durch Lanai City. Und zuletzt wollten wir noch zum einzigen beschwimmbaren
Strand der Insel fahren.
Dort angekommen
hatte man einen herrlich Blich auf eines der Luxushotels von Lanai.
Bevor wir wieder zum Miniflughafen fuhren, ließen wir den Tag an der Bar Revue passieren.
Wir haben das
Gefühl, dass wir noch einen Tag hier verbringen wollen. Obwohl es nicht viel zu
sehen gibt (im Vergleich zu den anderen Inseln), macht das vielleicht gerade den
Reiz aus. Es gibt keinen Stau, kaum Touristen, die Zeit scheint langsamer,
geruhsamer zu vergehen und man kann den Tag richtig genießen.
Vielleicht
schauen wir uns aber auch zuerst Molokai an, denn das ist die letzte
Hawaii Insel, die wir noch nicht besucht haben.
Was war sonst
noch so los im Februar:
Bastian war
Anfang des Monats auf Geschäftsreise in Seattle und wachte eines morgens mit
Schüttelfrost und Fieber auf. Der arme hatte sich irgendwo angesteckt und
musste den Rest der Geschäftstermine absagen und sich im Hotelzimmer
auskurieren. Sofort stand natürlich der Coronavirus-Verdacht im Raum, aber ein
örtlicher Arztbesuch konnte dies ausräumen.
Allerdings kam
er ziemlich geschwächt wieder hier an und konnte deshalb leider nicht am “Great
Aloha Run” teilnehmen. Das war sehr schade und er war besonders geknickt, denn
wir hatten beide hart trainiert.
Ich meisterten
den Lauf aber auch ohne Basti und war sehr stolz, meine Leistung von vor 2
Jahren sogar noch um 10Minuten zu verbessern.
Einen Sonntagvormittag verbrachten wir auf der Kokohead Shooting Range.
Eine öffentliche Schießanlage, auf die Privatpersonen ihre genehmigten Waffen mitbringen und schießen dürfen. Kollegen von unserer Freundin Jessica hatten uns eingeladen und wir waren zwar neugierig, aber auch etwas voreingenommen. Privater Waffenbesitz ist ein schwieriges Thema (vorallem wenn man aus Europa kommt), aber hier in den USA gehen sie damit leichtfertiger um. Wir hatten bis jetzt nur Kleinkaliber im Rahmen des Vereinspokalschießens in Pfullingen geschossen und wurden hier mit wesentlich größeren Geschützen konfrontiert.
Nacheinander schoßen wir 4 verschiedenen Gewehre die teilweise extreme Kraft und Rückschlag hatten. Ich war erstaunlich gut und traf sowohl auf 50 als auch auf 100m die Zielscheiben. Allerdings werden wir beide weder zum Waffennarr, noch wird das unser neues Hobby. Es war nett, es mal erlebt zu haben, aber es ist für uns kein Sport oder noch hatten wir besonders viel Spaß. Gehört für uns in die Kategorie "Ones in a lifetime..."
Ansonsten hat
auch uns die Corona-Panik-Welle auch erreicht. Obwohl Hawaii bis jetzt keinen
bestätigten Fall hat, kaufen die Leute wie wild ein: Wasser, Klopapier,
Desinfektionsmittel, Handschuhe, Mundschutz, Reis usw….
Durch die
vielen Touristen herrscht hier natürlich ein riesen Durchlauf an Menschen, die
alle potenzielle Krankheitsüberträger sein könnten, aber der Virus erst später
in ihrem Heimatland ausbricht. So hatten wir einen japanischen Touristen der
Maui und Oahu besucht und später mit dem Virus diagnostiziert wurde. Diese
Ungewissheit verunsichert die Menschen hier sehr und es scheint eher eine Frage
der Zeit wann und nicht ob es auch hier Fälle von Coronavirus geben wird.
Wir bleiben
aber gelassen und gehen weiterhin ganz normal unserem Alltag nach und hoffen
auch ihr steckt euch nicht an!
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