Coronavirus-Wahnsinn

Auch hier herrscht etwas Chaos - aber es wird besser!

Update 7.10.2020

Wir haben den Lockdown überstanden und haben nun wieder etwas mehr Freiheiten. 

Welche Freiheiten genau, sind streng geregelt und in Phasen eingeteilt.

Diese Übersicht soll helfen, den "Vorschriften-Dschungel" besser zu durchschauen, um möglichst keine Strafzettel zu bekommen.

Z.Z. befinden wir uns in der roten Phase und müssen noch eine gute Woche durchhalten, bevor wir vielleeeeicht in die orange Phase übergehen dürfen. Das wird immer nach 4 Wochen anhand Ansteckungszahlen der letzten 2 Wochen entschieden. 

Wir sind froh, dass der Staat Hawaii Corona nicht auf die leichte Schulter nimmt, aber ganz leicht veräppelt kommt man sich trotzdem vor. Ob wir jemals in Phase grün gelangen, ohne Impfung, kann ich mir kaum vorstellen. Allerdings braucht Hawaii so schnell wie möglich wieder ein Einkommen, denn schon jetzt ist der Staat hoffnungslos verschuldet und viele Geschäfte, Attraktionen und auch Hotels müssen schließen. Der zweite Lockdown hat ihnen das Genick gebrochen.

Das haben nun auch der Bürgermeister und Governor begriffen und so sollen in 10 Tagen die ersten Touristen wieder nach O'ahu kommen. Dafür wurde nach langem hin-und her ein Testprogramm ins Leben gerufen, dass es ermöglichen soll, die zweiwöchige Quarantäne zu vermeiden, wenn man vom Festland herfliegt. Wir sind gespannt ob es wirklich in Kraft tritt, wurde es bis jetzt doch schon 2mal verschoben. 

Bastian arbeitet in den kommenden zwei Wochen wieder lange Arbeitstage, die er hauptsächlich auf den Baustellen der Railstationen verbringt. Nachdem der Aufbau der Ticketmaschinen und der Gates relativ gut liefen, stehen jetzt die Tests an. Dafür hätte er eigentlich Unterstützung aus Deutschland bekommen sollen, aber durch das Reiseverbot zwischen USA und Deutschland, konnten die Kollegen nicht kommen. Es ist "umständlich", um es mal gewählt auszudrücken.

Im Konsulat ist immer noch recht wenig los und somit haben wir nur 2 Tage die Woche geöffnet. Schön versteckt hinter einer Maske und einer Plexiglasscheibe bearbeite ich weiterhin Passanträge und beantworte Emails und Telefonanrufe wie eh und je. Viele Deutsche die in Hawaii leben, zieht es trotz Covid-19 in die Heimat und deshalb drehen sich meine Gespräche zum Großteil darum. Kann ich fliegen? Mein Pass ist abgelaufen, geht das trotzdem? Darf ich meinen amerikanischen Mann mitnehmen? Ich hab meinen deutschen Freund schon Monate nicht gesehen, gibt es irgendeine Möglichkeit, dass sich das ändert? Meine Oma ist verstorben, wie schnell komme ich nach Deutschland und komme ich anschließen auch wieder in die USA rein?

Wir halten die Ohren steif und hoffen, ihr alle hattet einen schönen Sommer mit dem ein oder anderen Urlaub in der europäischen Nachbarschaft : )

Update 16.9.2020

wir befinden uns zur Zeit in Woche 3 von 4 einer erneuten "stay at home" Order, dh. nur wer eine Ausnahme hat darf arbeiten gehen, alle non-essential Geschäfte  wurden wieder geschlossen und auch Restaurants können nur noch take-out food anbieten.

Diesmal wurden zusätzlich noch alle Wanderwege und weiterhin die Strände gesperrt.

Wir sind also wieder am Anfang (wie im März), nur mit verschärfteren Regeln und somit sind viele sehr frustriert. 

Der Grund für diese erneute Schließung sind vorallem die enorm steigenden Zahlen, die Bettenbelegung der Krankenhäuser und ein Covid Ausbruch im Gefängnis unter Häftlingen und Wärtern. Um eine weitere Verbreitung vorzubeugen wurden daraufhin sogar gesunde Kleinkriminelle freigelassen - eine verrückte Welt!

Governor Ige wurde hart kritisiert für diese Entscheidung

Nach zwei Wochen wurden jetzt die Regeln wieder etwas gelockert, allerdings mit fragwürdigen

Ausnahmen. Man darf jetzt also wieder wandern und an den Strand sitzen - aber nur alleine!

Nicht mit dem Ehemann, der Tochter, dem Mitbewohner oder der Familie, sondern nur alleine mit 2m Abstand von allen anderen. Viele Hawaiibewohner können nur den Kopf schütteln, denn diese Lockerung hilft nicht wirklich. 

In den letzten Tagen wurden 60 000 Covid Tests umsonst durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass nur 0,6% der Tests ein positives Ergebnis hatten (226). 

Im Oktober sollten eigentlich auch die Testphase für Touristen starten, die die Inseln besuchen möchten, aber auch damit hinkt die Regierung hinterher. Durch diese Verspätung leiden die komplette Industrie von Hawaii und viele Hotels/Geschäfte müssen schließen, weil sie die laufenden Kosten nicht bezahlen können. Haleiwa an der Northshore zum Beispiel gleicht momentan einer Geistertstadt.

Wir hoffen jetzt alle, dass wir in den kommenden Wochen noch weitere Lockerungen erwarten können, die einem den Alltag wieder etwas erleichtern.

Die aktuellen Fallzahlen

Bastian an seinem 35. Geburtstag in Haleiwa.
Die Acaii Bowl mussten wir leider im Auto essen,
denn draußen aufhalten ist verboten.

Update vom 7.8.2020

Uuuund wir sind wieder unter Lock down!

Nachdem wir in den letzten Wochen täglich mit steigenden Covid Zahlen konfrontiert wurden und wir alle immer wieder dazu ermahnt wurden, vorsichtiger zu sein, ist es jetzt passiert: Die Regeln wurden wieder verschärft und die Polizei ist wieder auf Streife um teure Tickets zu verteilen.

Bis zum 5. September sind wieder alle Strände, Parks und andere Außenbereiche gesperrt. Auch wer zwischen den Inseln reist muss wieder 14Tage in Quarantäne und große Parties sind auch verboten.

Alles verständliche Regeln, an die wir uns schon seit Wochen halten.

Wir waren einige Male essen, aber mit nur max. 2 befreundeten Pärchen und viele der Treffen finden einfach draußen statt. Wir tragen Maske und außer Arbeiten und Einkaufen sind wir meistens zu Hause, oder zu Zweit am Strand oder wandern. Ja, es ist nervig und man fühlt sich eingeschränkt, aber uns und andere zu gefährden ist keine Alternative für uns!

Doch scheinbar gibt es genügend Mitmenschen die da anderer Meinung sind. Letztes Wochenende fand ein Klippenspring Wettbewerb statt auf dem Felsen in Waimea an der Northshore. Wir haben davon nur aus den Nachrichten erfahren und waren geschockt wie viele Menschen sich dort oben dicht an dicht standen. Auch sonst fanden überall auf der Insel Familienfeiern statt, an denen weit mehr als 10 Leute teilnahmen. Es ist frustrierend, denn auch wir würden gerne Bastians 35.Geburtstag Ende des Monats groß feiern, aber werden auf Grund der Situation natürlich davon absehen. Dennoch sind wir einfach dankbar, dass wir beide gesund sind, Arbeit und keine finanziellen Sorgen haben und hoffen, dass diese erneute Verschärfung der Regeln die Ausbreitung eindämmt und das wackelige Gesundheitssystem der Insel nicht komplett über den Haufen wirft.

Klippenspringen in Waimea
während einer weltweiten Pandemie - keine gute Idee!

Die bis jetzt höchste Ansteckungsrate in einem Tag in Hawaii

Update vom 12.7.2020

Eine etwas längere Pause...es gab einfach wenig Veränderungen.
Mittlerweile Woche 18 für uns, aber mit weniger Regeln und Vorsichtsmaßnahmen, als in den letzten Monaten. Natürlich wird überall Maske getragen, Hände desinfiziert und Abstand gehalten, aber man scheint sich an das "New Normal" gewöhnt zu haben.
Das macht es einem leichter im Alltag, birgt aber natürlich Risiken. Wir sind hin - und her gerissen, wie streng wir mit uns selbst sein sollen und was wir uns erlauben oder uns zu risikoreich erscheint.
Meine Sportgruppe hat wieder begonnen zu trainieren, allerdings mit nur etwa 7 Personen und draußen. Wir trainieren mit Handschuhen und desinfizieren nach jedem Training alle Sportgeräte.
Auch Bastian hat wieder mehr Kontakt zu anderen (Mit)Arbeitern, denn die Installationen der Automaten und Gates für die Rail hat begonnen. Er überwacht also nicht nur die anfallenden Arbeiten, sondern auch, ob alle ihre Maske tragen.
Wir haben mittlerweile eine nette Sammlung der bunten Dinger und somit muss ich nicht mehr jeden Tag Masken waschen.
Leider scheinen nicht alle die neuen Lockerungen vorsichtig anzugehen, denn in den letzten Tagen hatten wir einen großen Anstieg an Neuinfektionen, hauptsächlich hier auf O'ahu.
Jeden Tag zwischen 20 und 40 neue Fälle. Das ist natürlich kein Vergleich zu anderen Staaten, aber viel für unsere kleine Insel. Und der Gedanke, dass z.B. Kauai gerade mal 9 Intensivbetten hat, ist nicht gerade beruhigend.
Deshalb wird auch die Öffnung der Inseln für Touristen am 1.8.2020 gerade nochmal neu verhandelt.
Die Tourismusbranche und die Hotels brauchen die Gäste und die Einnahmen dringend, aber zu welchem Preis?? (Update: Erst ab 1.9.2020 dürfen Touristen wieder kommen)
Wir persönlich hoffen, dass die Öffnung noch etwas verschoben wird, vorallem weil die USA ja gerade schreckliche Zahlen liefert. Allerdings weiß ich auch nicht, wie und ob sich die Situation in absehbarer Zeit überhaupt ändern/verbessern wird. Es herrscht Ratlosigkeit....
Hier die neusten Zahlen:

Wir hoffen es geht euch gut und wir freuen uns über Bilder aus den ersten, vorsichtigen Urlauben und Ausflügen in diesem Sommer. Alle sehen fröhlich aus, trotz Masken. Bleibt gesund!


Update vom 8.6.2020

Auf jeden Sturm folgt wieder ein Regenbogen - Kahala Beach

Wir starten zuversichtlich in Woche 13 und ganz langsam erleben auch wir hier eine Lockerung der Regeln. Die Strände und Parks sind wieder geöffnet und somit kann man jetzt wieder sonnenbaden, liegen, sitzen, lesen usw. ohne einen Strafzettel zu bekommen. Pünktlich zum Memorial day  (22.5.2020) waren die Strände völlig überfüllt. 2m Abstand zwischen den Strandhandtüchern wurden nur knapp eingehalten und so patrollierte die Polizei an bestimmten Stränden, um die klaren Regeln durchzusetzen. Jetzt, zwei Wochen später, haben wir einen erneuten Ansprung von 19 Neuinfizierten. Man hat mit dem Anstieg gerechnet, aber er war scheinbar höher als erwartet. Wir werden sehen, wie die Demonstrationen zu #BlackLivesMatters am Wochenende die Zahlen nochmal steigen lassen werden.

Es ist kaum vorstellbar, dass in dieser Zeit normalerweise noch 30.000 internationale Besucher täglich nach Hawaii kommen würden!? Diese werden sich noch etwas gedulden müssen, denn noch immer gilt die 2wöchige Quarantäne, wenn man hier her kommt.

Mittlerweile darf aber unter bestimmten Sicherheitsmaßnahmen der Einzelhandel wieder öffnen. So ist also z.B. die Ala Moana Mall wieder betretbar, aber bis jetzt haben nur wenige Geschäfte tatsächlich geöffnet. Viele beginnen mit einem inoffiziellen 'soft opening', um zu sehen, wie sie mit den neuen Vorschriften zurecht kommen. 

Für mich wird der Frisörtermin diese Woche ein kleines Highlight werden : ) mittlerweile machen einen ja ganz alltägliche Dinge wieder glücklich. Bastian habe ich in den letzten Wochen 2 mal die Haare selbst geschnitten, was sehr viel Überzeugung und gutes Zureden meinerseits benötigte. Er traute meinen Künsten einfach nicht, aber sah jedes Mal zumindest besser aus als davor. Aber auch er freut sich wieder auf einen professionellen Haarschnitt.

Auch Restaurants haben seit dem Wochenende sehr eingeschränkt wieder für Gäste geöffnet. Wir nutzten die Chance am Freitagabend für einen frühen Restaurantbesuch mit Freunden. Allerdings nur im Außenbereich und mit viel Abstand zu Nachbartischen. Das Essen wurde trotzdem weiterhin in Take out Boxen und mit Plastikbesteck serviert. Auch die meisten Getränke gab es nur in Flaschen. War trotzdem schön und hat gut getan!

Nächste Woche wird endlich auch die 2wöchige Quarantäne zwischen den Insel gelüftet. Dh. ich bekomme wieder mehr Kunden im Kosulat und wir können uns schon mal überlegen auf welcher Nachbarinsel wir Urlaub machen werden. 

Es ist schön, dass all die Verzichte und die strengen Regeln ihre Wirkung gezeigt haben. Es hat sich gelohnt zu Hause, in Sicherheit, zu bleiben und jetzt gewöhnen wir uns an das neue "Normal" mit Mundschutz beim Einkaufen und Handschuhen beim Sport. Hoffen wir, dass wir so vor der "2.Welle" verschont bleiben.

Update vom 12.5.2020

Wir sind wieder da - aber hinter Glas

Woche 9 hat begonnen und mittlerweile hat Hawaii seine Anweisungen in "Safer at Home"-Order umbenannt. Die Regeln sind etwas gelockert und es klingt wohl netter.
Noch immer darf man draußen nur Sport machen, Spazieren und schwimmen gehen. Am Strand oder im Park sitzen oder zu lange stehen ist immer noch verboten und wird ohne Vorwarnung mit einer Geldstrafe geandet. Neu ist, dass mittlerweile wieder die Botanischen Gärten und einige Wanderungen geöffnet haben. Am Freitag sollen auch weitere Geschäfte öffnen, aber wie genau und welche ist mal wieder etwas undurchsichtig. Weitere Lockerungen werden gerade diskutiert, aber der Govenor und der Bürgermeister von Hawaii/Oahu können sich nur schwer einigen. Deshalb kommt es immer mal wieder zu wiedersprüchlichen Verkündigungen, die mehr Verwirrung als Abhilfe schaffen, denn sie werden kurz darauf wieder widerrufen. Lächerlich! Insgesamt hat sich Hawaii in der Coronakrise aber ganz gut gehalten. Kein Vergleich und Ausmaß wie teilweise auf dem Festland z.B. in New York. Die aktuellen Zahlen deuten daraufhin, dass die ganzen Einschränkungen Wirkung gezeigt haben und wir auf baldige Teilöffnung hoffen können.

Im Konsulat wurde nun tatsächlich mein persönlicher Schalterbereich aufgebaut und schon für einen Tag getestet. Jeden Mittwoch können jetzt also wieder Deutsch ihren Pass und andere Angelegenheiten bei uns bearbeiten lassen.
Da Deutsche, die auf den anderen Inseln leben und auch Touristen (vom US-Festland) erstmal 2 Wochen in Quarantäne müssen, wenn sie hier ankommen, können wir vorerst nur den Bewohnern von O'ahu unsere Dienste anbieten.
Es macht Spaß, wenigstens wieder einen Tag in der Woche "Normalität" zu haben. Auch wenn die hinter Masken und Glas stattfindet. Meine anderen Jobs im Hochzeits- und Kindergartenbereich sind natürlich leider auch erstmal hinfällig. Schulen sind zu (ab Ende Mai beginnen hier 3 Monate Sommerferien) und es kann auch gerade niemand zum Heiraten zu uns kommen.
Wir sind froh, dass Bastian weiter an seinem Rail-Projekt "bastelt" und genug zu tun hat.
Ich halte mich mit Basteleien, Gartenarbeit, Kreativprojekten, Lesen, Netflix bingen, Sport, backen und Lebensmittel Einkäufen beschäftigt. Es wird euch wahrscheinlich ähnlich gehen...

Tikki-Becher bepflanzen - unsere hawaiianischen Gartenzwerge

Kunst auf dem Gehweg mit Kreidefarben

An den Wochenende haben wir wieder verstärkt mit Wandern begonnen. Obwohl einige Trails noch gesperrt sind, gibt es auch nach fast 4 Jahren Wege und Aussichtspunkte, die wir noch nicht besucht haben. Auch mit einzelnen Freunden treffen wir uns langsam wieder. Allerdings mit Abstand, draußen und ohne Umarmungen. Unter der Woche radeln oder laufen wir abends gerne eine Runde durch die Nachbarschaft und winken den Nachbarn in ihren Vorgärten und auf ihren Balkonen zu.
Das ist wohl der Beginn eines neuen Alltags - wir werden uns daran gewöhnen müssen.

Old Pali Highway -
der Dschungel holt sich die verlassene Autobahn langsam wieder zurück

Für alle momentanen Geburtstagskinder (Frank, Doro, die Omas, Jonas, Patricia, Coleman, Jimmy, Hanna....) hoffen wir, dass ihr trotz den Einschränkungen einen schönen Tag hattet/haben werdet!
Wir denken wir immer an euch und freuen uns über jede Nachricht von euch : )

Update vom 21.4.2020

Wir sind in Woche 6 von Social Distancing angekommen und heute kam dir Ansage, dass unsere Stay-at-home Order bis zum 31.5.2020 ausgeweitet wird.
Wir haben es eigentlich fast schon erwartet, aber trotzdem ist es ein Dämpfer, noch einen Monat zu Hause zu sein.

Die Zahl der Infizierten ist (Stand heute) auf 580 mit 12 Toten angestiegen.

Wir tun unser bestes sicher und gesund zu bleiben und das bedeutet zu Hause bleiben, Abstand halten und in unserem Fall, seit Mitte April, eine Maske tragen. Um keine dringend benötigten medizinischen  Masken verwenden zu müssen, haben sich alle, die eine Nähmaschine besitzen, dahinter geschwungen und sie heiß laufen lassen. So entstanden über die letzten Wochen viele verschiedenen Designs, die gute Laune verbreiten sollen. Die blumig-bunten Masken sind in Supermärkten oder über die Sozialen Netzwerke zu erhalten. Viele werden aber auch gespendet oder verschenkt, um die Verbreitung des Virus so gering wie möglich zu halten.

Bastian musste die letzten 10 Tage lange Stunden und viel außer Haus arbeiten. Es standen wichtige, schon früh geplante Test für das neue Bahnsystem an. Zum Glück war immer nur eine weitere Kollegin vor Ort und ansonsten ging alles über Internet. Ab Ende dieser Woche wird er wieder mehr im Home Office arbeiten. Bei mir allerdings könnte sich bald etwas tun. Mein Chef plant und baut gerade an einem Tresen mit Plexiglasschutz der direkt im Türrahmen des Konsulates angebracht werden soll. Somit könnten wir eventuell den Betrieb von Pässen und Co zumindest teilweise wieder aufnehmen. Wir werden sehen, wie sich diese Idee entwickelt und von den Kunden angenommen wird.

Wir haben mittlerweile Sonnenschirm und Stühle im Garten aufgestellt und genießen die Sonne und die Schwätzchen mit den vorbeilaufenden Nachbarn. 

Gerne gehen wir abends auch eine Runde schwimmen, allerdings geschieht das fast immer unter Polizeiaufsicht. Die Beamten warnen nur noch selten vor, sondern verteilen recht großzügige Strafzettel für Sonnenanbeter die am Strand sitzen.

Update vom 8.4.2020
Es ist nun die 4 Woche, in der wir mehr oder weniger zu Hause sind. Ich muss sagen, wir haben uns daran gewöhnt. Wenn wir rausgehen, z.B. zum Einkaufen, sind wir dazu angehalten Masken zu tragen. Ich hatte meine heute vergessen und war tatsächlich die Einzige im Laden ohne....Ooops. Ich habe dafür extra viel Abstand zwischen meinen Miteinkäufern gelassen, um niemand nervös zu machen. Auf dem Boden vor den Kassen oder im Frischwarenbereich sind überall rote Striche als Abstandshalter angebracht. Leider scheinen vorallem ältere Leute nicht so viel davon zu halten - oder sie übersehen es schlichtweg. Das führt dann zu unruhigem hin- und her Gerutsche bei den anderen "Schlangestehern". Manche der Einkaufsläden limitieren von vorne weg die Anzahl der Einkaufenden und man darf erst in den Laden, wenn wieder Platz ist. Die Zahl der Angesteckten ist auf ca. 400 angestiegen, wir haben unseren Höhepunkt noch nicht erreicht. Der wird in ca. 3 Wochen erwartet. Die "Stay at Home"- Order gilt vorerst noch bis Ende des Monats, kann aber evtl. verlängert werden. Welche Aktivitäten noch erlaubt sind, sind vielen nicht klar. Es wurden verschiedenen, verwirrende Aussagen gemacht und somit dauert es etwas, bis das aufgeklärt werden konnte.
So ist es theoretisch erlaubt im Meer zu schwimmen, aber man darf die abgesperrten Stateparks/Strände eigentlich nicht betreten und auch die Parkplätze sind gesperrt.
Die Polizei verstärkt seit dieser Woche noch mehr ihre Kontrollfahrten und es wurden schon Geldstrafen verhängt.
Ansonsten näht mittlerweile die halbe Insel Schutzmasken im Aloha Style und verkauft sie für 6-10$ pro Stück. Ich werde uns wohl auch noch welche bestellen müssen, denn unsere Einmalmasken neigen sich dem Ende zu.

Wir hoffen es geht euch allen soweit gut und ihr könnt das gute Wetter im Garten oder Gütle genießen. Mit vielen von euch hatten wir Kontakt per Skype/WhatsApp oder haben Onlinespiele gespielt. Wer darauf Lust hat, soll ich gerne melden, dann machen wir ein Date aus : )

Update am 23.3.2020
Seit heute gilt hier die "Stay at Home"-Order bis min. zum 30.4.2020.
Die Regeln dafür sind relativ human. Wir dürfen noch raus für alle Dinge, die unbedingt notwendig sind. Dazu gehören z.B. einkaufen sowie Arzt- und Apothekenbesuche. Man darf sich auch draußen aufhalten, spazieren gehen und sogar schwimmen, so lange man den Sicherheitsabstand hält.
Alle öffentlichen Strände, Einrichtungen, Bars Restaurants usw. sind geschlossen.
Auch einige der großen Hotels sind zu. Es sind nur noch wenige Touristen hier und auch die Anrufe und Emails der gestrandeten Deutschen haben abgenommen.
Bastians Arbeit wurde als "essential" eingestuft und somit darf er raus zu den Stationen. In den letzten zwei Woche war das aber bis jetzt nur einmal der Fall und den Rest des Arbeitstages verbringt er in seinem Homeoffice.
Wir sind dankbar, dass nur meine Arbeit im Moment wegfällt und  somit auch nur ein kleiner Teil unseres Einkommens.
Damit die kleinen Restaurants in unserer Umgebung nicht völlig zu Grunde gehen, bieten die meisten "Take out Food" an. Wir wollen das unterstützen und holen also 1-2 mal die Woche etwas zum Abendessen. Bis jetzt klappt das hervorrragend und manchmal muss man noch nicht mal das Auto verlassen, denn das Essen wird einem zum Parkplatz gebracht.
Ich habe mir gestern eine Liste zusammengestellt, um mich in den nächsten 4 Wochen zu beschäftigen.....uuuuff, es wird trotzdem langweilig werden.

Haltet die Ohren steif, bleibt zu Hause und gesund! Wir denken an euch : )


18.3.2020

Nur einer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen....Haile.

Hawaii hinkt wie immer etwas hinterher, das kennen wir ja schon aus anderen Bereichen. Normalerweise stört das nicht und gehört nun mal zum Inselleben dazu, aber z.Z. unter diesen Umständen, nervt das etwas. Die Regierung, auch das habt ihr ja alle mitverfolgt, ist nicht wirklich hilfreich oder reagiert viel zu spät und mit Ignoranz.
In Hawaii steigen die offiziellen Coronafälle nur ganz langsam an. Das liegt aber vermutlich daran, dass es weder genügend Tests gibt, noch wirklich getestet wird. Die Vermutung liegt also nahe, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist. Heute haben wir mittlerweile 14 offizielle Fälle.
Und es kam auch die Nachricht, dass der erste Coronafall bekannt wurde, der nicht im Zusammenhang mit Reisen ins Ausland/Festland steht. Dh. das Virus ist hier und kann sich verbreiten, wenn man sich nicht genug isoliert und ausreichend Hygiene Maßnahmen durchführt.
Ihr kennt die Situation ja leider aus eigener Erfahrung : (
Bastian arbeitet seit dieser Woche fast ausschließlich von zu Hause aus und fährt nur in Ausnahmefällen zum Büro oder zu den Bahnstationen.

Auch ich bin mittlerweile daheim und nicht mehr im Büro, denn letzte Woche bekamen wir die Anweisung, dass wir das Honorarkonsulat in Honolulu schließen müssen und zwar auf unbestimmte Zeit. Ich hatte also die wunderbare Aufgabe, alle Kunden der nächsten Wochen anzurufen und ihre Termine zu stornieren. Viele hatten Verständnis und wollten selbst kein Risiko eingehen.

Ähnlich wie beim Hurrican oder beim fehlerhaften Raketenangriff, suchen aber vorallem Touristen in solch einer besonderen Lage Hilfe bei uns.
Unser Telefon stand seit Bekanntwerden des Travel bans nicht mehr still. Oft wurden wir auch von Familienmitgliedern aus Deutschland angerufen, die ihre Kindern, Eltern, Verwandten usw unterstützen wollen bei der Rückreise.

Wenn man ehrlich ist, können wir nicht mehr tun, als auf die offiziellen Seiten der Regierung und der Fluggesellschaften zu verweisen.
Auf die Frage: "Ich habe einen Rückflug für nächste Woche. Meinen Sie das klappt und ich komme nach Hause?", können und wollen wir keine Auskunft geben, denn wir wissen nicht, was nächste Woche passiert. Mit großer Sicherheit dürfen deutsche Staatsbürger jederzeit nach Deutschland einreisen. Natürlich unter bestimmten Sicherheitsß und evtl. Quarantänemaßnahmen. Aber ein viel größeres Problem werden die nicht vorhandenen Flüge sein.
Immer mehr Fluggesellschaften schränken ihren Flugverkehr drastisch ein und canceln viele der bereits gebuchten Flüge.

Ich habe mal für euch ein paar Anfragen gesammelt:

- Meine Eltern sind auf einem Kreuzfahrtschiff in der Südsee und sollen in ca. 5 Tagen im Hafen von Honolulu anlegen. Dürfen sie noch vom Schiff runter?

- Mein Flug geht eigentlich erst in 2 Wochen zurück. Meinen Sie ich komme damit nach Hause?

- Was passiert denn wenn ich auf dem Festland stecken bleibe?

- Meine Mutter ist zu Besuch und sie ist über 70. Soll sie ihren Rückflug antreten oder behalte ich sie lieber hier?

- Ich erreiche meine Fluggesellschaft nicht, wie bekomme ich denn mein Geld zurück, wenn ich jetzt einfach einen neuen Flug buche?

- Wann kommt denn der Flieger von dem versprochenen Rückholprogramm und holt mich ab?

Ich verstehe die Sorgen und Nöte der Menschen und es tut mir Leid, dass ich auf fast keine Frage eine 100% Antwort habe. Aber nachdem man den Leuten seine vorsichtige Einschätzung mitgeteilt hat, bedanken sie sich meist und haben wenigstens das Gefühl etwas sinnvolles getan zu haben. Manchmal entstehen allerdings auch mühsame Dialoge, weil die Leute die Situation falsch interpretieren oder einfach nur wenig Verständnis zeigen.

- Oh, sie haben geschlossen heute. Kann ich dann vielleicht morgen kommen?
+ Nein, tut mir Leid wir haben geschlossen für die nächsten Wochen.
- Ok, dann also nächste Woche.
+ Nein, WocheN - Mehrzahl. Hören Sie, ich kann Ihnen leider im Moment nicht sagen, wann wir
   wieder aufmachen können.
- Wie? Sie wissen nicht wann Sie wieder öffnen....wie geht denn das?


- Mein Rückflug ist eigentlich erst im Juni und ich reise momentan alleine. Ich mache mir Sorgen, dass ich ganz einsam in meinem Hotelzimmer sitze, falls alles unter Lock down gesetzt wird.
Was würden Sie tun?
+ Wenn Sie lieber nach Hause würden, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihre Fluggesellschaft um herauszufinden, welche Flüge noch verfügbar sind.
- Nein, eigentlich will ich jetzt noch nicht nach Hause, ich bin erst seit einer Woche da. Streng genommen bin ich ja hier ein Gesundheitsrisiko, da ich aus Deutschland komme. Ich denke in 2-3 Wochen könnte ich mir vorstellen heim zu fliegen.
+ Ja also ich kann Ihnen nicht voraussagen ob es dann noch Rückflüge gibt. Sie haben ja bestimmt mitbekommen, dass viele Flüge nur noch sehr eingeschränkt verkehren.
- Ja mmh, und wenn ich über Kanada oder Australien fliege?
+.....

Ansonsten befinden wir uns uns seit Sonntag in "social Distancing" und haben uns neben der Arbeit kleine Projekte für jeden Tag überlegt: Ausmisten, Apfelmus einkochen, putzen, online Yoga, Spaziergang....Das Wetter hat sich der trüben Stimmung angepasst und macht es einem leichter drin zu bleiben.
Ansonsten sind Jogging Runden, kleine Fahrradtouren in der Nachbarschaft und Strandbesuche mit viiiiel Platz zwischen den Handtüchern eine willkommene Abwechslung.

Ein bisschen Sorgen machen wir uns um unsere Großeltern : (
Oma&Opa Murr und Oma&Opa Salzer werdet bloß nicht krank!! Wir wissen aber, dass unsere Familien sich um sie kümmern und sie versorgen...,wenn die 4 es denn zulassen ; )

Karlheinz und Gertrud

Elisabeth und Willy

Wir hoffen, dass es auch unseren Freunden und den Familien gut geht und freuen uns immer über Updates aus der Heimat. Meldet euch doch mal per Skype/Whats App und bleibt gesund!