E komo mai Janine & Jonas

4 Inseln in 3 Wochen

Janine und Jonas hatten ein super Angebot gefunden und sich spontan für einen Urlaub bei uns in Hawaii entschieden. Bastian und Jonas kennen sich schon aus FSG (Gymnasium) Zeiten und es war unheimlich unterhaltsam, Geschichten aus "alten Zeiten" wieder aufleben zu lassen.
Insgesamt blieben die beiden nur eine Woche bei uns und verbrachten den Rest des Urlaubs noch auf Big Island, Maui und Kauai.
Da sie erstaunlich wenig Jetlag hatten, gings gleich an Tag 1 auf Inselerkundung.
Mit ihrem brandneuen Mietwagen (ein flotter Jeep) gings unter anderem zu Pearl Harbor, an die Northshore und zum einen oder anderen Beach.
Nachdem ich donnerstags fertig war mit arbeiten, begleitete ich die zwei nach Lanikai um ihnen dort den neu in Stand gesetzten Pillbox hike zu zeigen. Wie immer ein toller Blick, der für den steilen Anstieg entschädigt. Anschließend bummelten wir noch durch die Lädchen in Kailua und sobald Bastian dann eintraf, schlugen wir uns die Bäuche auf dem Nightmarket voll.


Wir hatten sehr Glück mit dem Wetter, denn seit unsere Gäste da sind, scheint die Sonne und die Temperaturen steigen stetig. Die hohe Luftfeuchtigkeit (die wir scheinbar gar nicht mehr so wahrnehmen) brachte sie aber ganz schön ins Schwitzen.
Besonders schön fanden wir, dass wir mit Jonas seinen Geburstag feiern konnten. Er hatte sich einen gemeinsamen Ausflug gewünscht und diesen Wunsch wollten wir ihm alle natürlich so spektakulär wie möglich erfüllen!
Der Geburtstag startete mit einem entspannten Frühstück. Nachdem der erste Hunger gestillt war, und die Kerzen ausgepustet waren, gings ans Geschenke auspacken.


Am meisten überraschte ihn das Geschenk von Janine. Sie hatte sich auf Grund von Jonas' Abenteuerlust und einigen Andeutungen seinerseits, eine Hai-Schnorchel-Tour  für ihn ausgesucht und war selbst ganz aufgeregt. Jonas traute seinen Augen und Ohren kaum, als er von diesem Programmpunkt durch eine liebevoll ausgesuchte Karte erfuhr. Ungläubig starte er uns an und leichte Panik breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er schluckte trocken und fragte dann: "Aber es ist eine Tour, bei dem man mit so einem Käfig ins Wasser geht, oder?"
Nein - so eine Tour war es nicht. Bastian und ich hatte diese Tour schon gemacht und konnten deshalb beruhigend auf ihn einwirken. Was wir bis dahin nicht ganz so ernst genommen hatten, war Jonas' Angst vor Haien. Ihn machte der Gedanke, im offenen Meer so nah an diese Raubfische heranzukommen ziemlich nervös (verständlicherweise). Aber schon kurze Zeit später hatte er sich wieder gesammelt und wir machten uns auf an die Northshore.
Einmal durch Haleiwa, das Surferstädtchen, bummeln und dann war es auch schon so weit. Das Boot lag im Hafen bereit samt Kapitän und Guide. Mit noch zwei weiteren Passagieren an Board waren wir abfahrbereit. Ich machte mir keine Sorge um die Haie, sondern um den Wellengang.
Konzentriert starrte ich auf den Horizont und kaute verzweifelt auf meinem "Anti-Seekrank"-Kaugummi herum. 30 Minuten später hatten wir den Ankerplatz auf offener See erreicht und der Guide machte uns nochmal mit den Verhaltensregeln vertraut. Kaum hatte er zu Ende gesprochen tauchte auch schon eine spitze, graue Flosse neben dem Boot auf....und noch eine...und noch eine. Drei Haie umkreisten für kurze Zeit das Boot und wir vermieden es tunlichst Jonas darauf aufmerksam zu machen. Der war wieder etwas nervöser geworden und kämpfte heftig mit sich.
Der Guide ging zuerst ins Wasser, sondierte die Lage und gab dann das Startzeichen für uns. Mutig lies ich mich ins Wasser gleiten und spürte sofort wie mich die Strömung erfasste. Zum Glück schwamm schon das dicke gelbe Halteseil im Wasser, das am Boot befestigt war. Ich blickte ins tiefe Blau und riss sofort den Kopf wieder hoch. Fast 15 Haie schwammen in einem Strudel tief unter mir. Nur wenige kamen nahe an die Oberfläche. Wild gestikulierend versuchte ich den anderen im Boot mitzuteilen, was sie erwarten würde. Faszinierend und Adrenalin pur!
Als dann alle Passagiere im Wasser waren und sich so wenig wie möglich bewegten, stiegen einige der Haie hoch. Neugierig umkreisten sie uns, allerdings mit Sicherheitsabstand. Sie sind scheu und wollen weder angefasst noch verfolgt werden. Was ich dann da in 30Meter tiefe sah, lies mich einen Schrei ausstoßen. Ein Hammerhai näherte sich und begann mit den anderen Haien (Galapagos- und Sandbankhaie) im Kreis zu schwimmen. Leider blieb er doch sehr weit unten, so dass wir kein Foto machen konnten. Tolles Erlebnis, solch ein schönes Tier mal im offenen Meer zu sehen.
Jonas spürte und hörte unsere Begeisterung vom Boot aus. Er hatte die Tiere von dort aus beobachtet und nahm nun all seinen Mut zusammen. Er legt Maske und Schnorchel an und stieg langsam die Leiter ins Wasser hinunter. Er tauchte seinen Kopf ins Wasser... und da sah er sie.....Auge in Auge mit drei Haien. Sie schwammen etwa 5 Meter von der Leiter entfernt und hinderten Jonas daran, die Leiter entgültig los zu lassen. Er entschied, genug ist genug und kletterte wieder nach oben.
Kurz darauf kamen auch wir anderen wieder an Bord und plapperten begeistert vor uns hin. Der Guide blieb noch im Wasser und als der Hammerhai wieder auftauchte, bot sich für alle nochmal die Möglichkeit das Tier aus der "Nähe" zu betrachten. Allerdings ging nur Bastian mit den beiden anderen Passagieren nochmal ins Wasser.
Doch plötzlich kam Unruhe ins Wasser und der Guide gab die Anweisung, dass alle so eng wie möglich zusammen bleiben und sich am Ende des Halteseils versammeln sollten. Aus irgendeinem Grund kamen viele der Tiere nach oben, die Spirale der Haie unter Basti schraubte sich langsam nach oben und hinderte alle daran, das Boot zu erklimmen. Nach bangen Minuten war der Spuk auch schon wieder vorbei und alle kamen sicher an Board. Hui, das war spannend!

Dank des Guides und der scheinbaren Appetitlosigkeit der Haie hatte aber nie Gefahr bestanden und so kamen wir kurze Zeit später wieder im Hafen an. Was für ein Erlebnis!

Bastian hat lange an diesem kleinen Filmchen gearbeitet, damit ihr einen besseren Eindruck bekommt!
Achtung...bitte nicht seekrank werden : )
Link zum Video:  https://photos.app.goo.gl/CrMgizGd4jPDikvf7

Das musste erstmal mit ein paar Cocktails und einem leckeren Mittagessen gefeiert werden. Anschließend machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg, denn es war noch mehr Programm für diesen Tag geplant.

Kurz nach Sonnenuntergang trafen wir uns mit einigen Freunden in einer Bar. Sie war der Auftakt zu einer kleinen Bartour in Honolulu. Das Highlight war wohl "Harry's Hardware Emporium".


Komischer Name für eine Bar, dachte ich zu Beginn, aber es wurde noch geheimnisvoller. Per SmS hatte ich Tage vorher schon einen Tisch reservieren müssen und kurz davor erhielten wir Anweisungen, wo wir überhaupt hin mussten. Es war nämlich eine "hidden Bar", die nur mit Passwort betreten werden kann. Im Hinterraum einer für alle zugänglichen Bar, war eine unscheinbare Tür zu sehen. Dahinter ging es dann einen spärlich beleuchteten Gang entlang, der aber in einer Sackgasse endete. Nur mit Hilfe des Passwortes öffnete sich das, an der Wand angebrachte, Bücherregal und man erhielt Eintritt in eine Bar im Stil der Prohibitionszeit. 
Als sogenanntes Speakeasy (auch als Flüsterkneipe übersetzt) wurden während der Alkoholprohibition in den USA von 1919 bis 1933, illegale Kneipen oder Clubs bezeichnet, in denen insbesondere hochprozentige Getränke, aber auch Bier, ausgeschenkt wurden.
Für uns war es eine kleine Zeitreise und wir probierten uns fröhlich durch die verrückte Drinks-Karte.
Ein super lustiger Abend und Jonas schien ganz glücklich mit diesem Ausklang seines Geburtstag. Auch wenn er am nächsten Morgen etwas mit den Nachwehen zu kämpfen hatte. Ist halt nicht mehr der Jüngste....hihihi....

Wenige Tage später, war es dann Zeit Oahu zu verlassen und die anderen Inseln zu erkunden. Nach gut zwei Wochen, konnten wir unsere zwei Urlauber wieder vom Flughafen in Honolulu abholen.
Sie kamen mit tollen Erfahrungen im Gepäck wieder bei uns an.
Besonders beeindruckt hatte sie die Helikoptertour auf Big Island. Dort gehts ja gerade mächtig ab, wie ihr bestimmt in den Nachrichten gehört/gelesen habt.
Noch immer bilden sich neue Risse, das Lava blubbert und fließt heraus und hat schon einige Landstriche unter sich begraben. Janine und Jonas staunten und schossen ein paar tolle Bilder vom Geschehen.
Direkt vor Ort muss man natürlich Abstand halten und sich vor den giftigen Dämpfen schützen. Allerdings ist das nur in einem wirklich begrenzten Gebiet von Nöten und schon auf der anderen Seite der Insel spürt man davon nichts mehr. Wir, auf Oahu, 4 Inseln entfernt, bekommen wirklich gar nichts mehr davon mit. An manchen Tagen ist es etwas diesig oder nebelig und das kommt dann meistens vom "Vog", dem "vulkano fog", der zu uns rüberzieht. Aber das ist selten und beeinträchtigt höchstens die gute Aussicht, während man wandert.
Viele von euch haben sich um uns gesorgt und auch im Konsulat gabs einige Anfragen, ob es denn noch sicher ist, nach Hawaii und vorallem Big Island zu fliegen. Aber wir können euch beruhigen, so lange man sich vor Ort an die Regeln hält, kann einem nichts passieren. Die Menschen, die allerdings in der Lavaschneise ihr Haus gebaut haben, haben leider alles verloren.


Auf Maui fuhren sie unter anderem vom Norden aus an der Westküste entlang bis nach Lahaina. Das ist richtig spannend, denn die Straße ist teilweise einspurig, aber ist die kniffelige Fahrt wert, denn die Aussicht ist einmalig.


Leider war Kauai sehr verregnet, aber die beiden schafften es, die besten Sonnenstunden zu nutzen und wanderten im wunderschönen Waimea Canyon. Die Farben leuchten und sehen aus, als hätte man einen Filter darüber gelegt. Beeindruckend und ein bisschen "wie nicht von dieser Welt".

Wir sind  sehr froh, dass es den beiden so gut gefallen hat und freuten uns auf einen letzten gemeinsamen Tag auf O'ahu.
Ausklingen ließen wir den Urlaub beim alljährlichen Lanternfest im A la Moana Beachpark. Dort wurden wieder 7000 Laternen zu Wasser gelassen, um denen zu Gedenken, die nicht mehr bei uns sind. Obwohl wir dieses Jahr nur Zuschauer waren und keine eigene Laternen zu Wasser ließen, war es trotzdem emotional und wieder wunderschön anzuschauen.

Toll, dass wir diesen und viele andere Momente mit euch teilen konnten. Es war so schön euch hier zu haben und ihr habt immer einen Platz in unserem Gästezimmer. A hui ho, Janine und Jonas!



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