G'schichten aus'm Konsulat, Teil 4
Ein verbotenes Abenteuer
"Hallo, sprechen Sie auch Deutsch?", so beginnen einige meiner Anrufe. Die Erleichterung ist immer recht groß, vor allem bei den Touristen, die sich bei uns melden. Dies mal war es ein junger Mann, der etwas zerstreut klang und um Hilfe bat.
Er berichtete, dass er für eine Sprachreise in den USA sei und dass ihn und 13 anderen Studenten die Abenteuerlust gepackt hätte. Sie hätten da so einen coolen Wasserfall auf Instagram entdeckt und wollten ihn gern mit eigenen Augen sehen. "Anna's Pond", so der Name des Wasserfalls, sei auf dem Privatgrund von zwei großen Ländereien, die zu Farmen auf der Big Island gehören. Es ist also eigentlich "Trespassing" und somit illegal, wenn man ohne Erlaubnis der Eigentümer das Land betritt.
Das hielt die bunt gemischte Gruppe aber nicht auf und sie schafften es auch bis zum Wasserfall, allerdings bei Regenwetter. Keine guten Voraussetzungen um spektakuläre Bilder an einem reisenden Wasserfall zu machen. Es kam wie es kommen musste und sie wurden von einer Sturzflut überrascht. Einige hatten den Wasserfall bereits seitlich erklommen und schafften es, sich "dahinter" in Sicherheit zu bringen. Einer von ihnen stürzte bei dem Versuch allerdings ab und brach sich das Bein. Andere wurden von der Flutwelle mitgerissen und später irgendwo angespült. Insgesamt waren bei der Rettung Teams aus Hilo und Kona, sowie ein Helikopter beteiligt. Großeinsatz, aber zum Glück keine Toten.
Der Schreck saß dem jungen Mann aber ziemlich in den Knochen, vor allem weil er fürchtete, er könnte sein Studentenvisum verlieren, dadurch, dass diese Wanderung und auch die Rettung auf einem Privatgrundstück stattgefunden hatte.
Er wollte nun von uns nun Erfahrungswerte hören und hoffte auf einen deutschen Anwalt, der ihn im Notfall vor Gericht verantworten könnte.
Die Rettung aus dem Wasserfall schaffte es sogar in die Zeitung:
http://www.westhawaiitoday.com/2018/11/05/hawaii-news/firefighters-rescue-13-hikers-during-flash-flood-in-waimea/
Ein syrischer Flüchtling
Gegen 11Uhr vormittags klingelte mein Telefon. Ich hob ab, sagte mein Begrüßungssprüchlein und wartete. "Hallo, ich habe eine Frage", war der erste Satz den ich hörte. Ich habe es eigentlich lieber, wenn mir ein Name genannt wird, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, aber darauf musste ich in diesem Fall wohl verzichten müssen.
Auf meine freundliche Aufforderung hin, berichtete der Anrufer, ein junger Mann, über seine momentane Lage.
Er sei aus Syrien geflüchtet und nun schon seit 5 Jahren "hier". Unheimlich gern würde er auch seine Familie nachholen, aber das sei schwerer als gedacht! Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht ganz verstanden, ob sich der Mann tatsächlich in Hawaii befand und wie ich ihm dabei behilflich sein könnte. Also fragte ich ihn: "Sind Sie "hier" in Hawaii? Oder meinen Sie mit "hier" Deutschland?"
"Nein, nein", erwiderte er, "Ich sitze in Deutschland am Schreibtisch und arbeite immer bis spät in die Nacht an meiner Promotion. Bei uns ist es jetzt ja fast Mitternacht und ich habe einfach mal gegoogelt, welche deutsche Botschaft oder Konsulat noch geöffnet hat."
Ah, jetzt verstand ich. Solche Anrufe bekommen wir ja immer mal wieder, aus den verschiedensten Ländern dieser Erde.
Wir sprachen kurz miteinander und er war doch etwas erstaunt, dass Hawaii so weit weg von Deutschland ist. Seine geschätzten 3h Flugzeit entsprachen nicht ganz der Realität und wir mussten beide lachen. Gegen Ende des Gesprächs musste ich ihm dann aber sagen, dass wir ihm bei diesem Problem nicht weiterhelfen können und er sich doch da bitte an die zuständigen Behörden wenden solle. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass es vermutlich sehr schwer/unmöglich sein wird, das er seine Familie in naher Zukunft bei sich haben wird. Wenn schon ein Pass gute 2 Monate braucht, bis er erneuert ist, wie lange muss er sich dann wohl gedulden, bis sie alle wieder zusammen sind.
Tod im Paradies
Das Jahr 2019 begann mit einigen Fällen, mit denen wir es nur selten zu tun bekommen (zum Glück).
Wenn man in den Urlaub fliegt, herrscht meistens einfach nur Vorfreude und Abenteuerlust. Niemand denkt daran, dass man vielleicht wieder ohne seinen Reisepartner heimkehren muss.
An uns wurde ein deutscher Mann mittleren Alters verwiesen, der kurze Zeit später auf unserer Couch saß und mit leiser Stimme zu erzählen begann. Seine Frau sei vor wenigen Tagen im Schlaf auf Maui im Hotelbett verstorben. Er würde sie nun gerne mit nach Hause nehmen und sei völlig überfordert. Kaum Englischkenntnisse und der Schock halfen natürlich nicht unbedingt.
Wir unterstützen ihn bei den Vorbereitungen und der Organisation des Heimtransports.
Er war sehr dankbar, dass wir uns auch im Nachhinein noch um die Beschaffung der Berichte und Reporte kümmerten, die von der Versicherung verlangt wurden.
Ohne eine Reiseversicherung, die einen Heimtransport abdeckt, ist es wirklich sehr teuer und man muss sich neben seiner Trauer und dem Schock auch noch darum Sorgen machen.
Eine weitere traurige Nachricht erreichte uns nur wenige Tage später. Auf Kauai ertrank ein junger Mann beim Surfen. Er hatten sich wahrscheinlich aus Unwissenheit einen extra schweren Surfspot ausgesucht und irgendwann die Kontrolle über sein Board verloren. Tragischerweise ertrank er bei dem Versuch, sich wieder an Land zu retten.
Auch seine Familie brauchte viel Unterstützung und Beratung, um ihn nach Hause holen zu können. Leider benötigen solche Abläufe viel mehr Zeit, als erwartet und es ist nur schwer für die Lieben in Deutschland zu verstehen, dass sie ihren Sohn nicht sofort abholen können.
Wir versuchten alle Behördengänge so schnell wie möglich abzuwickeln um ihn dann schlussendlich auf seine letzte Reise zurück nach Deutschland zu senden.
https://www.thegardenisland.com/2019/02/22/hawaii-news/german-tourist-drowns/
Manchmal ist es aber auch so, dass Deutsche, die hier schon lange auf der Insel leben ein erfülltes Leben hatten, aus Altersgründen sterben. Der Wunsch dieses alten Mannes war es gewesen, dass seine Urne in Deutschland begraben wird.
Aber wie bekommt man die Urne nach Deutschland? Das fragte sich auch die Tochter, die ihrem Vater diesen letzten Wunsch gern erfüllen wollte. Ihr erster Gedanke war in einem Paket. Allerdings weigerten sich UPS oder FedEx, diese wertvolle Fracht zu übernehmen. So entschied sie, ihn selbst mit nach Deutschland zu nehmen. Dafür benötigt aber nicht nur sie, sondern auch die Urne einen Pass - einen Urnenpass. Der muss mit der Urne vorgezeigt werden und dann kann der Bestatter in Deutschland die Fracht übernehmen.
Absagen
Manchmal können Termine nicht eingehalten werden und meistens sagen die Leute auch rechtzeitig ab. Ab und zu muss man schmunzeln, was man da zu hören bekommt.
Es gibt aber ein paar Kandidaten, die ich dann nach dem "akademischen Viertel" des Zuspätkommens anrufe, um mir ihre Ausreden und Entschuldigung anzuhören:
"Tut mir Leid, ich muss meinen Termin für morgen absagen, weil mein Frisör mir die Haare ganz schrecklich verschnitten hat. So will ich nicht auf meinem Pass für die nächsten 10Jahre aussehen."
"Was?? Wie viel kostet der Pass? Nein, das kann nicht sein. In Deutschland kostet der ja nur so etwa 80Euro....Wieso kostet der denn hier $220? Ich probier mal, ob ich ihn bei meinem nächsten Urlaub in Deutschland verlängert bekomme...ich kenn da jemand auf dem Amt. Den Termin bei Ihnen brauch ich dann erstmal nicht." (Die meisten kommen wieder.....)
Er: "Ich sollte jetzt bei ihnen im Konsulat sein? Oh, also in meinem Kalender ist der Termin für 21.30Uhr eingetragen."
Ich: "Kam es ihnen nicht komisch vor, dass so spät Termine in einer deutschen Behörde angeboten werden? Vermutlich ist in ihrem Google Kalender eine andere Zeitzone eingestellt und da sie den Termin online gebucht haben, wird er eben in ihrer "falschen" Zeitzone eingetragen. Ich kann ihnen versichern, dass wir ihren Pass nicht Nachts erneuern."
"Ach sorry, hab' ich total vergessen. War der Termin wirklich heute? Ooopsi. Zum Glück ist bei Ihnen nicht viel los. So viele Deutsche gibt es ja hier bestimmt nicht, oder?"
"Man benötigt eine gültige Greencard oder ein Visum für die USA, damit man seinen deutschen Pass erneuern kann? Ja, wie soll ich sagen....das liegt mir nicht vor.....ich kam vor 15 Jahren auf einem Studentenvisum und bin nie wieder gegangen."
"Tut mir Leid, durch das schlimme Feuer auf Maui hat unser Flug Verspätung. Der Pilot hat wegen dem ganzen Rauch nichts gesehen und wir stehen auf dem Rollfeld. Ich glaube, ich muss den Termin verschieben."
Haiku Stairs
oder auch "Stairway to Heaven" genannt. Diese berühmten, aber verbotenen Treppen ziehen jedes Jahr viele, viele Besucher an. Mittlerweile ist der Weg der direkt durch die Nachbarschaft in Haiku nach oben führt von Sicherheitspersonal bewacht und es werden Strafen verteilt.
Der Weg der über die Berghänge dahinter führt, ist bis zu einem gewissen Grad legal, aber auch wesentlich länger. (Vielleicht haben einige von euch unseren Blogeintrag dazu gelesen).
über diese Thematik sprach ich an diesem Morgen auch mit meiner Anruferin.
Es war eine junge Deutsche, die mit zwei Freunden auf Weltreise ist und diese Wanderung unbedingt machen wollte. Der Hinweg führte sie über den "legalen" Weg nach oben, wo sie von einem Wetterumschwung überrascht wurden. Sie trauten sich deshalb nicht mehr, den langen Weg zurück zu gehen, sondern machten sich über die verbotenen Treppen an den Abstieg.
Diese folgenschwere Entscheidung führte dazu, dass sie sich jetzt vor Gericht dafür verantworten muss.
Wanderer die die Stufen benutzen sind von Weitem zu sehen und als sie unten ankamen, wartete bereits die Polizei auf sie und verteilte Strafanzeigen. Die Verhandlung vor Gericht soll über die Höhe der Strafe entscheiden. Von uns wollte die Dame Adressen von Anwälten, die sie in dieser Sache vertreten würden. Das wird wohl ein teurer Wanderausflug werden...
Anna's Pond, Waimea, Big Island |
Er berichtete, dass er für eine Sprachreise in den USA sei und dass ihn und 13 anderen Studenten die Abenteuerlust gepackt hätte. Sie hätten da so einen coolen Wasserfall auf Instagram entdeckt und wollten ihn gern mit eigenen Augen sehen. "Anna's Pond", so der Name des Wasserfalls, sei auf dem Privatgrund von zwei großen Ländereien, die zu Farmen auf der Big Island gehören. Es ist also eigentlich "Trespassing" und somit illegal, wenn man ohne Erlaubnis der Eigentümer das Land betritt.
Das hielt die bunt gemischte Gruppe aber nicht auf und sie schafften es auch bis zum Wasserfall, allerdings bei Regenwetter. Keine guten Voraussetzungen um spektakuläre Bilder an einem reisenden Wasserfall zu machen. Es kam wie es kommen musste und sie wurden von einer Sturzflut überrascht. Einige hatten den Wasserfall bereits seitlich erklommen und schafften es, sich "dahinter" in Sicherheit zu bringen. Einer von ihnen stürzte bei dem Versuch allerdings ab und brach sich das Bein. Andere wurden von der Flutwelle mitgerissen und später irgendwo angespült. Insgesamt waren bei der Rettung Teams aus Hilo und Kona, sowie ein Helikopter beteiligt. Großeinsatz, aber zum Glück keine Toten.
Der Schreck saß dem jungen Mann aber ziemlich in den Knochen, vor allem weil er fürchtete, er könnte sein Studentenvisum verlieren, dadurch, dass diese Wanderung und auch die Rettung auf einem Privatgrundstück stattgefunden hatte.
Er wollte nun von uns nun Erfahrungswerte hören und hoffte auf einen deutschen Anwalt, der ihn im Notfall vor Gericht verantworten könnte.
Die Rettung aus dem Wasserfall schaffte es sogar in die Zeitung:
http://www.westhawaiitoday.com/2018/11/05/hawaii-news/firefighters-rescue-13-hikers-during-flash-flood-in-waimea/
Ein syrischer Flüchtling
Gegen 11Uhr vormittags klingelte mein Telefon. Ich hob ab, sagte mein Begrüßungssprüchlein und wartete. "Hallo, ich habe eine Frage", war der erste Satz den ich hörte. Ich habe es eigentlich lieber, wenn mir ein Name genannt wird, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, aber darauf musste ich in diesem Fall wohl verzichten müssen.
Auf meine freundliche Aufforderung hin, berichtete der Anrufer, ein junger Mann, über seine momentane Lage.
Er sei aus Syrien geflüchtet und nun schon seit 5 Jahren "hier". Unheimlich gern würde er auch seine Familie nachholen, aber das sei schwerer als gedacht! Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht ganz verstanden, ob sich der Mann tatsächlich in Hawaii befand und wie ich ihm dabei behilflich sein könnte. Also fragte ich ihn: "Sind Sie "hier" in Hawaii? Oder meinen Sie mit "hier" Deutschland?"
"Nein, nein", erwiderte er, "Ich sitze in Deutschland am Schreibtisch und arbeite immer bis spät in die Nacht an meiner Promotion. Bei uns ist es jetzt ja fast Mitternacht und ich habe einfach mal gegoogelt, welche deutsche Botschaft oder Konsulat noch geöffnet hat."
Ah, jetzt verstand ich. Solche Anrufe bekommen wir ja immer mal wieder, aus den verschiedensten Ländern dieser Erde.
Wir sprachen kurz miteinander und er war doch etwas erstaunt, dass Hawaii so weit weg von Deutschland ist. Seine geschätzten 3h Flugzeit entsprachen nicht ganz der Realität und wir mussten beide lachen. Gegen Ende des Gesprächs musste ich ihm dann aber sagen, dass wir ihm bei diesem Problem nicht weiterhelfen können und er sich doch da bitte an die zuständigen Behörden wenden solle. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass es vermutlich sehr schwer/unmöglich sein wird, das er seine Familie in naher Zukunft bei sich haben wird. Wenn schon ein Pass gute 2 Monate braucht, bis er erneuert ist, wie lange muss er sich dann wohl gedulden, bis sie alle wieder zusammen sind.
Tod im Paradies
Das Jahr 2019 begann mit einigen Fällen, mit denen wir es nur selten zu tun bekommen (zum Glück).
Wenn man in den Urlaub fliegt, herrscht meistens einfach nur Vorfreude und Abenteuerlust. Niemand denkt daran, dass man vielleicht wieder ohne seinen Reisepartner heimkehren muss.
An uns wurde ein deutscher Mann mittleren Alters verwiesen, der kurze Zeit später auf unserer Couch saß und mit leiser Stimme zu erzählen begann. Seine Frau sei vor wenigen Tagen im Schlaf auf Maui im Hotelbett verstorben. Er würde sie nun gerne mit nach Hause nehmen und sei völlig überfordert. Kaum Englischkenntnisse und der Schock halfen natürlich nicht unbedingt.
Wir unterstützen ihn bei den Vorbereitungen und der Organisation des Heimtransports.
Er war sehr dankbar, dass wir uns auch im Nachhinein noch um die Beschaffung der Berichte und Reporte kümmerten, die von der Versicherung verlangt wurden.
Ohne eine Reiseversicherung, die einen Heimtransport abdeckt, ist es wirklich sehr teuer und man muss sich neben seiner Trauer und dem Schock auch noch darum Sorgen machen.
Eine weitere traurige Nachricht erreichte uns nur wenige Tage später. Auf Kauai ertrank ein junger Mann beim Surfen. Er hatten sich wahrscheinlich aus Unwissenheit einen extra schweren Surfspot ausgesucht und irgendwann die Kontrolle über sein Board verloren. Tragischerweise ertrank er bei dem Versuch, sich wieder an Land zu retten.
Auch seine Familie brauchte viel Unterstützung und Beratung, um ihn nach Hause holen zu können. Leider benötigen solche Abläufe viel mehr Zeit, als erwartet und es ist nur schwer für die Lieben in Deutschland zu verstehen, dass sie ihren Sohn nicht sofort abholen können.
Wir versuchten alle Behördengänge so schnell wie möglich abzuwickeln um ihn dann schlussendlich auf seine letzte Reise zurück nach Deutschland zu senden.
https://www.thegardenisland.com/2019/02/22/hawaii-news/german-tourist-drowns/
Manchmal ist es aber auch so, dass Deutsche, die hier schon lange auf der Insel leben ein erfülltes Leben hatten, aus Altersgründen sterben. Der Wunsch dieses alten Mannes war es gewesen, dass seine Urne in Deutschland begraben wird.
Aber wie bekommt man die Urne nach Deutschland? Das fragte sich auch die Tochter, die ihrem Vater diesen letzten Wunsch gern erfüllen wollte. Ihr erster Gedanke war in einem Paket. Allerdings weigerten sich UPS oder FedEx, diese wertvolle Fracht zu übernehmen. So entschied sie, ihn selbst mit nach Deutschland zu nehmen. Dafür benötigt aber nicht nur sie, sondern auch die Urne einen Pass - einen Urnenpass. Der muss mit der Urne vorgezeigt werden und dann kann der Bestatter in Deutschland die Fracht übernehmen.
Absagen
Keiner kommt uns besuchen... |
Es gibt aber ein paar Kandidaten, die ich dann nach dem "akademischen Viertel" des Zuspätkommens anrufe, um mir ihre Ausreden und Entschuldigung anzuhören:
"Tut mir Leid, ich muss meinen Termin für morgen absagen, weil mein Frisör mir die Haare ganz schrecklich verschnitten hat. So will ich nicht auf meinem Pass für die nächsten 10Jahre aussehen."
"Was?? Wie viel kostet der Pass? Nein, das kann nicht sein. In Deutschland kostet der ja nur so etwa 80Euro....Wieso kostet der denn hier $220? Ich probier mal, ob ich ihn bei meinem nächsten Urlaub in Deutschland verlängert bekomme...ich kenn da jemand auf dem Amt. Den Termin bei Ihnen brauch ich dann erstmal nicht." (Die meisten kommen wieder.....)
Er: "Ich sollte jetzt bei ihnen im Konsulat sein? Oh, also in meinem Kalender ist der Termin für 21.30Uhr eingetragen."
Ich: "Kam es ihnen nicht komisch vor, dass so spät Termine in einer deutschen Behörde angeboten werden? Vermutlich ist in ihrem Google Kalender eine andere Zeitzone eingestellt und da sie den Termin online gebucht haben, wird er eben in ihrer "falschen" Zeitzone eingetragen. Ich kann ihnen versichern, dass wir ihren Pass nicht Nachts erneuern."
"Ach sorry, hab' ich total vergessen. War der Termin wirklich heute? Ooopsi. Zum Glück ist bei Ihnen nicht viel los. So viele Deutsche gibt es ja hier bestimmt nicht, oder?"
"Man benötigt eine gültige Greencard oder ein Visum für die USA, damit man seinen deutschen Pass erneuern kann? Ja, wie soll ich sagen....das liegt mir nicht vor.....ich kam vor 15 Jahren auf einem Studentenvisum und bin nie wieder gegangen."
"Tut mir Leid, durch das schlimme Feuer auf Maui hat unser Flug Verspätung. Der Pilot hat wegen dem ganzen Rauch nichts gesehen und wir stehen auf dem Rollfeld. Ich glaube, ich muss den Termin verschieben."
Haiku Stairs
oder auch "Stairway to Heaven" genannt. Diese berühmten, aber verbotenen Treppen ziehen jedes Jahr viele, viele Besucher an. Mittlerweile ist der Weg der direkt durch die Nachbarschaft in Haiku nach oben führt von Sicherheitspersonal bewacht und es werden Strafen verteilt.
Der Weg der über die Berghänge dahinter führt, ist bis zu einem gewissen Grad legal, aber auch wesentlich länger. (Vielleicht haben einige von euch unseren Blogeintrag dazu gelesen).
über diese Thematik sprach ich an diesem Morgen auch mit meiner Anruferin.
Es war eine junge Deutsche, die mit zwei Freunden auf Weltreise ist und diese Wanderung unbedingt machen wollte. Der Hinweg führte sie über den "legalen" Weg nach oben, wo sie von einem Wetterumschwung überrascht wurden. Sie trauten sich deshalb nicht mehr, den langen Weg zurück zu gehen, sondern machten sich über die verbotenen Treppen an den Abstieg.
Diese folgenschwere Entscheidung führte dazu, dass sie sich jetzt vor Gericht dafür verantworten muss.
Wanderer die die Stufen benutzen sind von Weitem zu sehen und als sie unten ankamen, wartete bereits die Polizei auf sie und verteilte Strafanzeigen. Die Verhandlung vor Gericht soll über die Höhe der Strafe entscheiden. Von uns wollte die Dame Adressen von Anwälten, die sie in dieser Sache vertreten würden. Das wird wohl ein teurer Wanderausflug werden...
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