Good morning, Miss Christina

Viel Besuch und Arbeit, aber wenig Schlaf

Sooo, endlich komme ich mal wieder dazu etwas für den Blog zu schreiben, nachdem uns schon einige gefragt haben, wann es denn mit den Berichten weitergeht. Keine Sorge, uns geht es gut, aber die letzten Wochen waren schrecklich vollgepackt. Das hatte zwei Gründe:
1. Nachdem wir unseren Portland Aufenthalt beendet hatten und wieder zurück im Warmen waren, trafen auch schon 15 Kollegen/Freunde aus Deutschland und Amerika (Festland) ein. Tagsüber standen wichtige Meetings und Tests an, abends dann Entertainment Programm in Waikiki und Umgebung. Jeden Abend bis in die Puppen auf die Piste macht zwar Spass, ermündet aber auch irgendwann und für die schlanke Linie ists auch nicht grad förderlich. Trotzdemwar es eine schöne Woche und als dann am Sonntag alle wieder ihre Heimreise antraten, blieb uns kaum Zeit Luft zu holen.

Denn der 2. Grund war oder besser gesagt, ist mein Start ins amerikanische Berufsleben.
Nachdem letzten Freitag eendlich meine SocialSecurityNumber im Briefkasten war, gings also direkt am Montag los mit dem Einarbeiten in der "Montessori"-Daycare. (Daycare ist so was wie bei uns die Kinderkrippe, also für Kinder unter 3Jahre)
Da der Job im Cupcake-Laden irgendwie nicht recht in die Startlöcher kam, da die Besitzer zwar immer sehr freundlich, aber auch schrecklich unorganisert und etwas überfordert waren, hatte ich beschlossen, einfach mal mit irgendeinem Job anzufangen und dann weiter zu sehen.
It's nap time - für ca. 1,5h herrscht meist Ruhe
(das ist übrigens der "Toberaum")
Somit bin ich also jetzt "Miss Christina" und passe mit 1-2 Kolleginnen auf 15 1,5-3Jährige Mädels&Jungs auf. Im Moment habe ich die Schicht von 6.45-15.45Uhr und der Job macht mich ziemlich platt. Ich stehe um 5Uhr auf, fahre nach Dusche und Frühstück Richtung downtown und für die folgenden 8 Stunden (+1h Mittagspause) putze ich Nasen, wechsle Windeln, lese Bücher vor, tröste, ermahne und spiele mit den Kids. Es herrscht eine ungemeine Lautstärke, denn wir haben einige wilde Kerle dabei und da sie den ganzen Tag bleiben (bis 17Uhr), gibts vorallem vor den Mahlzeiten und dem Mittagschlaf ein großes Tohuwabohu. Bestimmt würde eine Pause an der frischen Luft dem Bewegungsdrang der Kinder etwas entgegenkommen, aber das ist hier leider nicht so üblich. Dafür gibts einen Bewegungsraum mit Kunstrasen in dem die Kinder toben und sich ab und zu gegenseitig fast die Köpfe einschlagen. Nicht optimal meiner Meinung nach, aber so ist das nun mal. Was das Arbeiten auch noch etwas erschwert, sind die, teilweise nicht nachvollziehbaren, Gesetze des Staates Hawaii. Es gibt zum Beispiel keinerlei warmes Wasser, denn die Kinder könnten sich ja auf irgendeineweise am Hahnen oder Wasser verbrühen. Das wiederum erschwert allerdings das Spülen der gefühlt hundert Teller, Becher und dem Besteck doch etwas. Für den Spülgang selbst gibt es natürlich auch Regeln. Zuerst muss das Geschirr unter fließendem Wasser gerinst, dann im kalten Spüliwasser abgewaschen und dann wieder gerinst werden. Anschließend wandert das ganze Zeug dann ins Chlorbad für min. 2 Minuten. Abtrocknen darf man es auch nicht, es soll an der Luft trocknen. Diese ganze Spülerei (3mal am Tag) kostet natürlich jede Menge Zeit und auf meine Frage nach einer Spülmaschine, bekam ich nur ein müdes Lächeln. Ist natürlich auch nicht erlaubt. Stühle und Tische werden dafür nach jeder Mahlzeit desinfiziert, somit ist der Verbrauch an Sakrotan-Feuchttüchern enooorm.
Wie man sieht, lassen die Amis nicht gerne irgendeine Art von Keimen an ihre Kids kommen, scheren sich aber kein bisschen um die größte Bakterienfalle: Teppichboden...und zwar überall!
Was der schon alles "geschluckt" hat, will ich gar nicht wissen. Bei eventuellen "accidents" wird alles trocken getupft und großzügig mit Desinfektionsspray besprüht. Auch eine Lösung...
Trotz all diesen Merkwürdigkeiten muss ich sagen, das die Kids, Kollegen und vorallem die Eltern sehr freundlich sind und mich gut aufgenommen werden. Alt werde ich in diesem Job nicht, das weiß ich jetzt schon, aber es ist einfach mal ein Anfang. Hier findet ihr ein paar Bilder aus der Einrichtung:

dot art - leider sind diese "dots" überall zu finden,
 sind aber zum Glück wasserlöslich
Auch die Bewohner des Puppenhauses haben
sich den polynesischen Einflüssen angepasst

Wir sortieren, schütten, füllen um, verteilen
 und räumen vielleicht auch wieder auf

Die meisten Kinder haben  noch nie echten Schnee erlebt und
passend zu den hier herrschenden Temperaturen
 schmilzt der Schneemann einfach gleich.

Kommentare

  1. Eeeeendlich schreibst du wieder!

    Das Schneemann Bild ist toll!
    Bei uns kleben übrigens deine Pinguine wieder am Kinderzimmerfenster.

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