Der Great Aloha Run
8 Meilen durch Honolulu
Jedes
Jahr finden hier auf O'ahu bzw. in Hawaii einige Rennen statt. Neben dem
Ironman und dem Marathon sind sogenannte "Fun-Runs" sehr
beliebt. Einen davon, den Bubble Run (5K), hatten wir ja im
Dezember bereits zum zweiten Mal absolviert.
Jetzt
stand im Februar der "Great Aloha Run" (kurz GAR) an. Hochmotiviert
und von den Kollegen mitgerissen, meldete ich mich bei diesem vermeintlichen
10K Run (so bezeichnet man eine Rennstrecke von 10Kilometern) an und trainierte
2mal die Woche.
Teilnehmen
würde ich mit meinem Chef, dessen Mitarbeitern und seiner Frau, sowie deren Mitarbeitern.
Leider musste Bastian arbeiten (es fand an einem Montag statt) und konnte
deshalb nicht mitlaufen.
10
Kilometer rennen....ufff, das hörte sich viel an und ich rechnete schon aus,
wohin ich überall laufen könnte mit dieser Distanz. Erst zwei Wochen vor dem
eigentlichen Startschuss bemerkte ich meinen eigenen Umrechungsfehler und es
stellt sich heraus, dass 8.15Meilen nicht 10, sondern 13.11Kilometer
sind. Waaaaas? Warum genau hatte ich mich überreden lassen? Oh Gott….zum
Absagen war es aber bereits zu spät und deshalb musste ich da jetzt durch.
Der
eigentliche Renntag begann seeehr früh. Um 4.45Uhr klingelte der Wecke, um
5.30Uhr wurde ich abgeholt und um kurz vor 6Uhr parkten wir unser Auto draußen
am großen Aloha Stadion. Dort würde das Rennen später enden. Wir ließen uns mit
1000 anderen Läufern von einem Shuttelbus in die Innenstadt (downtown) Honolulu
fahren und mussten dann leider noch eine knappe Stunde in der Morgenkälte
abwarten, bis es um 7Uhr tatsächlich losging. Aber an so einem Tag ist man
lieber früher dran, denn wenn fast 12000 Teilnehmer durch Honolulu joggen, kann
es schon mal zum Anreisestau kommen.
Fröstelnd
standen wir also um kurz vom 7 an der Startlinie und hatten es irgendwie
geschafft uns tatsächlich in die vordersten Reihen zu schieben - das nenn ich
mal "aktives Anstehen". Wenige Minuten später knallten dann 3
Schüssen und die Masse an Leibern wälzte sich nach vorne.
Gleich gehts los - Jessica und Ich sind (noch) guter Dinge |
Am
Aloha Tower vorbei, über gesperrte Innenstadtstraßen auf den Nimitz-Highway, weiter
bis zum Flughafen von dort dann auf der halbseitig gesperrten Autobahn zum
Aloha Stadion. Eine Strecke für die man mit dem Auto ca. 20Minuten braucht, lag
vor mir und sollte bewältigt werden. Mein Ziel: Unter 2h!
Die
komplette rechte Seite der Strecke war belegt von den sogenannten "Sound
of freedom"-Runnern. Alle Miliärgruppierungen (Army, Airforce, Navy usw.)
reihten sich in Formation auf, trugen stolz ihre Fahnen und sangen ihre
Motivationslieder. Einer/Eine begann und der ganze Chor sang nach. Das ganze
natürlich in vollem Tempo und voller Lautstärke. Ich war froh, dass ich
irgendwann mein eigenes Tempo finden konnte und fröhlich vor mich hinlief.
Trotzdem ertappte man sich aber ab und zu dabei, den vorgesungenen Liedvers
mitzumurmeln, obwohl man den Wortlaut nicht wirklich verstehen konnte.
Sonst
wurde am Straßenrand aber auch viel Abwechslung geboten. Bands, Blaskapellen,
Trommelgruppen, Radiosender und Djs - alle jubelten einem zu und gaben ihr Bestes
einen musikalisch bei der Stange zu halten. Tolles Gefühl! Auch Wasserstellen und
Klohäuschen waren über die ganze Strecke verteilt. Viele, viele Freiwillige
machten diesen Run zu einem echten Event.
Unter dem Highway hindurch |
Dann kam auch schon das Stadion in Sicht und man wähnte sich am Ende. Gemeinerweise führte aber die Strecke nochmal fast um das ganze Stadion herum, bevor man ins Ziel einlaufen konnte. Auf dem letzten Kilometer biß ich dann nochmal die Zähne zusammen, denn ich wollte unbedingt ins Ziel einrennen, nicht gehen.
Fast geschafft! |
Und
nach 1Stunde und 42Minuten war es dann tatsächlich auch vorbei. Ich fühlte mich
etwas zitterig und sehr stolz, aber auch erleichtert. Geschafft!
Der
schnellste Läufer schaffte die Strecke in nur 39Minuten. Joa, der macht
wahrscheinlich im Leben aber dafür auch nichts anderes, außer trainieren.
Ich
musste jetzt nur noch mein "Finisher-Tshirt" abholen und meine
Kollegen finden. Leichter gesagt als getan. Doch nach und nach liefen alle
durchs Ziel und fanden sich wieder.
Es
war ein toller Tag, doch bis Ende der Woche hörte man alle Büromitarbeiter
einschließlich dem Chef immer mal wieder stöhnen, vor allem beim Treppensteigen
oder Bücken. Wir sind halt alle keine geborenen Marathonläufer, sondern nur „Fun-Runner“
; )
Sehr gut gemacht, Christina!!
AntwortenLöschenSuper Leistung und dein gestecktes Ziel um Längen getoppt, was willst du mehr?!
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