G'schichten aus'm deutschen Konsulat, Teil 2
Ein paar weitere Erlebnisse aus dem Arbeitsalltag
Nach mehr als einem halben Jahr im Deutschen Konsulat hier in Honolulu, habe ich mich immer besser in meinem Arbeitsgebiet eingefunden und brauche nur noch wenig Unterstützung. Es macht immer noch Spaß und ich sammle fleißig Geschichten für euch.
Eines der schönsten Dinge an meinem Job ist es, Leute glücklich zu machen mit nur einem Satz.
Das funktioniert folgendermaßen:
Nachdem ich mich am Telefon gemeldet habe, benötigt man oft nur ein paar Sekunden um herauszuhören woher die Anrufer (gebürtig) kommen. Wenn es zu kompliziert wird, biete ich dann meist an: "Sie können auch Deutsch sprechen, wenn Sie wollen." (Und in Gedanken: "Oder mir Ihre Sachlage weiterhin auf Englisch, aber dafür in 3-Wort-Sätzen, erläutern.")
Die Leute sind dann sehr dankbar und man hört ihnen die Erleichterung an. Sie
beginnen ihre Geschichte dann meist nochmal von vorne und bedanken sich am Ende nochmal.
Der zweite Satz der viele fröhlich stimmt, ist die Aussicht, nicht extra nach San Francisco fliegen zu müssen. Er lautet folgendermaßen: "Nein, Sie müssen für die Erneuerung Ihres Passen nicht extra aufs Festland fliegen. Wir helfen Ihnen gerne hier in Honolulu."
Manche können es gar nicht glauben und sind richtig euphorisch, dass sie gerade $500 für Flüge gespart haben und nur zu uns ins Minikonsulat fahren müssen. Natürlich haben wir aber auch die grummeligen Fälle, die (fast) alles besser wissen und am Ende doch daran scheitern, dass sie nicht alle erforderlichen Unterlagen dabei haben.
Schimpfen hilft ihnen da aber auch nicht weiter, denn schließlich wollen die Leute ja was von mir und ich nicht von ihnen. Trotzdem bleibe ich immer sehr geduldig und erkläre auch zum 100sten Mal, warum man für einen Passantrag seine Geburtsurkunde vorzeigen muss.
(Erklärung: "Weil das halt so ist. Und ja, obwohl Sie schon einen deutschen Pass haben und ich Ihnen ja auch glaube, dass Sie in...Buxtehude... geboren sind, arbeiten wir nun mal nach deutschem Recht, und die verlangen eine Geburtsurkunde.")
Bis jetzt musste ich nur einen grantigen Familienvater wegschicken, der sich aber bei seinem zweiten Besuch sogar entschuldigte und sein Verhalten auf seine damaligen Zahnschmerzen schob. - "Ah ja".
Jetzt aber zu den Kurzgeschichten aus dem Konsulat:
Die Do-it-yourself-Namensänderung
Ein deutscher, älterer Mann der schon lange auf O'ahu wohnt, rief an, um eine für ihn wichtige Frage zu klären. Er hatte bemerkt, dass seine drei Vornamen die im deutschen Pass vermerkt waren, in einer anderen Reihenfolge auf seiner amerikanischen Greencard und anderen Dokumenten auftauchen.
Er hatte wohl bei der Beantragung nicht aufgepasst und fröhlich alles unterschrieben, was der amerikanische Beamte ihm da vorlegt hatte. Jetzt hatte er die Sorge, dass er bei Aus- und Wiedereinreise Ärger an der Grenze bekommen würde. Nicht ganz unbegründet, denn eigentlich sollte seine (Vor)Name auf allen Papieren übereinstimmen sein. Im Prinzip könnte er eine Namensänderung durchführen und die Reihenfolge seiner Vornamen auch amtlich ändern lassen, aber das kostet Zeit und Geld. Oder aber seine amerikanischen Dokumente neu beantragen. Aber von beidem wollte der Mann nichts wissen und schlug stattdessen vor: "Wissen Sie was, ich unterstreiche einfach auf der deutschen Geburtsurkunde meinen Rufnamen und machen einen Pfeil, der die Namen tauscht. Dann passen die amerikanische Greencard und meine deutschen Dokumente wieder zusammen. Sie setzen dann einfach einen Stempel drunter und dann passt das, oder?"
Sehr praktische Idee, aber so läuft das leider nicht. Er war verärgert und enttäuscht als ich ihm dann schonend beibringen musste, dass das so nicht umsetzbar ist. Vorwurfsvoll schloss er dann das Gespräch mit folgendem Satz ab: "Tja, dann kann ich wohl nie wieder das Land verlassen, wenn Sie mir da nicht helfen wollen."
Was sagt man dazu....am Besten gar nichts, denn der Chef, der alles das Gespräch verfolgt hatte, saß grinsend an seinem Schreibtisch und wartete schon auf meine nächste Antwort.
Er schüttelte lachend mit dem Kopf und sagte: "Jetzt siehst du mal, mit was ich mich rumschlagen musste!"
Langfinger-Alarm
Mindestens einmal im Monat haben wir einen panischen Anruf. Alle beginnen etwa so: "Oh mein Gott, mein Pass ist weg!"
Sehr oft sind diese deutschen Touristen dann Opfer von Autoeinbruch geworden. Sie parken ihren Mietwagen, lassen ihre Wertsachen darin und schon nach kurzer Zeit ist entweder die Tür aufgehebelt oder das Fenster eingeschlagen und die Handtasche oä. weg.
Erst gestern war ein junger Mann in meinem Alter ganz verzweifelt, weil sein Rucksack aus dem Kofferraum geklaut wurde...Iphone, Geldbeutel, Pass, Kamera...alles weg!
Es ist nicht nur der Schreck und der Wertverlust, sondern auch die Erinnerungen (in Form von Fotos) die auf einmal weg sind, wenn man sie nicht extern gesichert hat.
Der neue Hotspot ist im Moment der große Parkplatz von "Pearl Harbor". Da man auf das dortige Gelände aus Sicherheitsgründen keine Taschen oder Rucksäcke mitnehmen darf, lassen die Besucher sie natürlich im Auto. Von dort aus nimmt dann das Unglück seinen Lauf und kurze Zeit später stehen die Geschädigten dann bei uns.
Ich hab in unserem großen blauen Notizbuch nachgeschaut und es sind min. 1-2mal im Monat, dass so etwas passiert. Und wir haben ja nur die deutschen Fälle bei uns.
Wir statten sie dann alle mit einem "Reiseausweis als Passersatz zur Rückkehr" aus und damit können sie dann 30 Tage wieder in Deutschland einreisen und in ihrem Wohnort dann wieder einen neuen Reisepass beantragen.
Das ist die günstigste und unbürokratischste Hilfe, die wir anbieten können. Alles andere wäre teurer und würde länger dauern.
Eine Kreuzfahrt ins Krankenhaus
"Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen." - das dachte sich auch wohl das Renter Pärchen aus Deutschland, das mit einem großen Kreuzfahrtschiff hier in Honolulu anlegte. Das Schiff machte hier einen planmäßigen Halt, aber diesen Aufenthalt konnte die Frau leider nicht wirklich genießen. Sie war auf See sehr krank geworden und wurde hier mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Innerhalb eines Tages verschlechterte sich ihr Zustand so, dass die Arzte um ihr Leben bangten, da sie sich zu allem Überfluss auch noch eine Sepsis zugezogen hatte. Mehrere Tage war sie nicht bei Bewusstsein und kämpfte ums Überleben. Der Ehemann schätzte die Situation in der ersten Zeit völlig falsch ein und überlegte schon, das mittlerweile weitergefahrene Schiff, per Flugzeug wieder einzuholen, so dass die Beiden ihren Urlaub fortsetzten konnten. Dieses Vorhaben konnte ihm glücklicherweise ausgeredet werden, denn es ging hier wirklich nur noch darum, dass seine Ehefrau diesen Trip überleben sollte. Der Konsul besorgte ihm ein Zimmer in Waikiki und half unermüdlich bei Übersetzungen und Erklärungen im Krankenhaus. Neben der schweren Krankheit kam noch hinzu, dass die beiden Renter zwar eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hatten, aber nicht auf die Laufzeit geachtet hatten. 2 Tage nachdem die Versicherung auslief, wurde die Frau krank und die Versicherung weigerte sich (zu Recht) die Kosten zu übernehmen. Diese stiegen aber ins schier Unermessliche, denn Aufenthalte in der Intensivstation schlagen einfach zu Buche. Der Sohn der älteren Herrschaften kam aus Deutschland angereist um seine Eltern moralisch und seelisch zu unterstützen. Nur ganz langsam besserte sich der Zustand der Frau, aber sie konnte tatsächlich nach einigen Wochen wieder nach Hause fliegen. Alle waren sehr erleichtert, denn es sah zu Beginn wirklich so aus, als würde sie den Kampf verlieren. Jetzt stand aber noch eine viertel Million im Raum, die das Krankenhaus forderte. Das wäre mehr, als die Eheleute überhaupt je besessen hätten. Glücklicherweise ist hier das Gesundheitssystem ein bisschen wie ein türkischer Basar und man kann handeln. Verrückt aber wahr! Man teilt dem Krankenhaus mit, dass man diesen Betrag nicht zahlen kann und dann wir nach einigem hin und her einfach drüber verhandelt wie viel denn gezahlt werden kann. Das ist jetzt etwas vereinfacht dargestellt und erfordert einiges an Geschickt, Know-how und Vitamin B aber letztendlich wurden der Preis auf 30 000 gedrückt.
Alle Beteiligten waren erleichtert, als das Ehepaar und ihr Sohn wieder wohlbehalten zu Hause ankamen.
UPDATE: Heute kam der Anruf, dass das Krankenhaus sogar gänzlich auf die Forderungen verzichtet und dem Ehepaar die bereits angezahlte Summe wieder erstattet. Es wäre eine ausergewöhnliche Situation gewesen und dadurch dass das Ehepaar schon in Rente sei und ein keine großen finanziellen Mittel besitzt, hätten sie sich für "financial aid" (finanzielle Unterstützung) qualifiziert. WOW!
Ein Todesschein aus Kairo
Das Telefon klingelt, ich nehme ab. "Hallo", tönt es aus dem Höhrer, "ich wollte mich mal erkundigen, wie lange es dauert, eine Sterbeurkunde aus Ägypten zu bekommen?"
Erster Gedanke: Ok, da hat sich wohl jemand verwählt.
Aber nein, der Arufer berichtete, dass er ganz bewusst unsere Nummer gewählt hatte, denn wir seien Zeitverschiebungstechnisch zur Zeit eines der wenigen deutschen Konsulate, die offen haben. Alle anderen seien geschlossen, weil es bei denen Nacht wäre. Und er sei davon ausgegangen, dass solche Abläufe immer gleich ablaufen und wollte deshalb von mit wissen, wie lange er wohl einplanen müsste um an das Dokument zu kommen. Ich konnte ihm versichern, dass er sich dafür doch tatsächlich noch gedulden müsste und am nächsten Tag sein Glück in Ägypten direkt probieren sollte.
Nach solchen Anrufen fasst man sich an den Kopf und überlegt ob die Idee des Mannes jetzt clever oder total bescheuert war. Bastian und unsere Freunde freuen sich natürlich immer über solche Geschichten.
Wenn ich nicht mit Email schreiben, telefonieren oder Passanträgen beschäftigt bin, bliebt immer noch das ein oder andere Event, das man organisieren kann.
Letzte Woche hatten wir unsere erste Quiz night.
Quiznight
Dafür hatten wir extra einen professionellen Quizmaster angeheuert, der sich die Fragen ausdachte und den Abend auch moderierte. In insgesamt 4 Runden a 10 Fragen mussten wir in kleinen Gruppen (bis 6 Personen) unser Wissen unter Beweis stellen.
Das Thema diesmal war "World travel" und Runde 3 war beschäftigte sich ausschließlich mit Fragen rund um Deuschland. Ein Heimspiel für die ca. 40 Deutschen (oft mit amerikanischen Partnern), die sich bei uns angemeldet hatten.
Nach ca. 2h Stunden (mit Essens- und Auswertungspause) war der Rätselspaß vornei und es stellte sich heraus, dass unsere beiden Gruppen sich eher am unteren Ende der Platzierung befanden.
Egal, war trotzdem ein großer Erfolg!
Für dieses Jahr steht noch das "Berlin and beyond" - ein deutsches Filmfestival auf unserem Programm, Dafür bin ich schon fleißig am Filmrechte einholen, denn es soll Ende des Jahres stattfinden.
Gleichzeitig sind wir noch dabei, ein altes Eisentor renovieren zu lassen. Es stammt von der Familie Hackfeld. Eine der ersten deutschen Familien hier in Hawaii, die sehr groß im Zuckergeschäft waren um (um 1850 rum).
Bis 1970 schwang das Tor noch am headquarter der Firma. Aber als deren Gebäude dann kurz darauf abgerissen wurde, blieb das Tor übrig und steht nun als Denkmal in einem kleinen Park. Allerdings hat sich schon Jahrzehnte keiner mehr darum gekümmert und mein Chef hat beschlossen, es wieder aufleben zu lassen. Mal sehen ob das realisierbar ist - die Kostenvoranschläge sind schon mal happig!
Nach mehr als einem halben Jahr im Deutschen Konsulat hier in Honolulu, habe ich mich immer besser in meinem Arbeitsgebiet eingefunden und brauche nur noch wenig Unterstützung. Es macht immer noch Spaß und ich sammle fleißig Geschichten für euch.
Eines der schönsten Dinge an meinem Job ist es, Leute glücklich zu machen mit nur einem Satz.
Das funktioniert folgendermaßen:
Nachdem ich mich am Telefon gemeldet habe, benötigt man oft nur ein paar Sekunden um herauszuhören woher die Anrufer (gebürtig) kommen. Wenn es zu kompliziert wird, biete ich dann meist an: "Sie können auch Deutsch sprechen, wenn Sie wollen." (Und in Gedanken: "Oder mir Ihre Sachlage weiterhin auf Englisch, aber dafür in 3-Wort-Sätzen, erläutern.")
Die Leute sind dann sehr dankbar und man hört ihnen die Erleichterung an. Sie
beginnen ihre Geschichte dann meist nochmal von vorne und bedanken sich am Ende nochmal.
Der zweite Satz der viele fröhlich stimmt, ist die Aussicht, nicht extra nach San Francisco fliegen zu müssen. Er lautet folgendermaßen: "Nein, Sie müssen für die Erneuerung Ihres Passen nicht extra aufs Festland fliegen. Wir helfen Ihnen gerne hier in Honolulu."
Manche können es gar nicht glauben und sind richtig euphorisch, dass sie gerade $500 für Flüge gespart haben und nur zu uns ins Minikonsulat fahren müssen. Natürlich haben wir aber auch die grummeligen Fälle, die (fast) alles besser wissen und am Ende doch daran scheitern, dass sie nicht alle erforderlichen Unterlagen dabei haben.
Schimpfen hilft ihnen da aber auch nicht weiter, denn schließlich wollen die Leute ja was von mir und ich nicht von ihnen. Trotzdem bleibe ich immer sehr geduldig und erkläre auch zum 100sten Mal, warum man für einen Passantrag seine Geburtsurkunde vorzeigen muss.
(Erklärung: "Weil das halt so ist. Und ja, obwohl Sie schon einen deutschen Pass haben und ich Ihnen ja auch glaube, dass Sie in...Buxtehude... geboren sind, arbeiten wir nun mal nach deutschem Recht, und die verlangen eine Geburtsurkunde.")
Bis jetzt musste ich nur einen grantigen Familienvater wegschicken, der sich aber bei seinem zweiten Besuch sogar entschuldigte und sein Verhalten auf seine damaligen Zahnschmerzen schob. - "Ah ja".
Jetzt aber zu den Kurzgeschichten aus dem Konsulat:
Die Do-it-yourself-Namensänderung
"Nehmen Sie Platz" |
Er hatte wohl bei der Beantragung nicht aufgepasst und fröhlich alles unterschrieben, was der amerikanische Beamte ihm da vorlegt hatte. Jetzt hatte er die Sorge, dass er bei Aus- und Wiedereinreise Ärger an der Grenze bekommen würde. Nicht ganz unbegründet, denn eigentlich sollte seine (Vor)Name auf allen Papieren übereinstimmen sein. Im Prinzip könnte er eine Namensänderung durchführen und die Reihenfolge seiner Vornamen auch amtlich ändern lassen, aber das kostet Zeit und Geld. Oder aber seine amerikanischen Dokumente neu beantragen. Aber von beidem wollte der Mann nichts wissen und schlug stattdessen vor: "Wissen Sie was, ich unterstreiche einfach auf der deutschen Geburtsurkunde meinen Rufnamen und machen einen Pfeil, der die Namen tauscht. Dann passen die amerikanische Greencard und meine deutschen Dokumente wieder zusammen. Sie setzen dann einfach einen Stempel drunter und dann passt das, oder?"
Sehr praktische Idee, aber so läuft das leider nicht. Er war verärgert und enttäuscht als ich ihm dann schonend beibringen musste, dass das so nicht umsetzbar ist. Vorwurfsvoll schloss er dann das Gespräch mit folgendem Satz ab: "Tja, dann kann ich wohl nie wieder das Land verlassen, wenn Sie mir da nicht helfen wollen."
Was sagt man dazu....am Besten gar nichts, denn der Chef, der alles das Gespräch verfolgt hatte, saß grinsend an seinem Schreibtisch und wartete schon auf meine nächste Antwort.
Er schüttelte lachend mit dem Kopf und sagte: "Jetzt siehst du mal, mit was ich mich rumschlagen musste!"
Langfinger-Alarm
Unser schlaues Buch |
Sehr oft sind diese deutschen Touristen dann Opfer von Autoeinbruch geworden. Sie parken ihren Mietwagen, lassen ihre Wertsachen darin und schon nach kurzer Zeit ist entweder die Tür aufgehebelt oder das Fenster eingeschlagen und die Handtasche oä. weg.
Erst gestern war ein junger Mann in meinem Alter ganz verzweifelt, weil sein Rucksack aus dem Kofferraum geklaut wurde...Iphone, Geldbeutel, Pass, Kamera...alles weg!
Es ist nicht nur der Schreck und der Wertverlust, sondern auch die Erinnerungen (in Form von Fotos) die auf einmal weg sind, wenn man sie nicht extern gesichert hat.
Der neue Hotspot ist im Moment der große Parkplatz von "Pearl Harbor". Da man auf das dortige Gelände aus Sicherheitsgründen keine Taschen oder Rucksäcke mitnehmen darf, lassen die Besucher sie natürlich im Auto. Von dort aus nimmt dann das Unglück seinen Lauf und kurze Zeit später stehen die Geschädigten dann bei uns.
Ich hab in unserem großen blauen Notizbuch nachgeschaut und es sind min. 1-2mal im Monat, dass so etwas passiert. Und wir haben ja nur die deutschen Fälle bei uns.
Wir statten sie dann alle mit einem "Reiseausweis als Passersatz zur Rückkehr" aus und damit können sie dann 30 Tage wieder in Deutschland einreisen und in ihrem Wohnort dann wieder einen neuen Reisepass beantragen.
Das ist die günstigste und unbürokratischste Hilfe, die wir anbieten können. Alles andere wäre teurer und würde länger dauern.
Eine Kreuzfahrt ins Krankenhaus
Das Konsulat im blauen Haus |
Alle Beteiligten waren erleichtert, als das Ehepaar und ihr Sohn wieder wohlbehalten zu Hause ankamen.
UPDATE: Heute kam der Anruf, dass das Krankenhaus sogar gänzlich auf die Forderungen verzichtet und dem Ehepaar die bereits angezahlte Summe wieder erstattet. Es wäre eine ausergewöhnliche Situation gewesen und dadurch dass das Ehepaar schon in Rente sei und ein keine großen finanziellen Mittel besitzt, hätten sie sich für "financial aid" (finanzielle Unterstützung) qualifiziert. WOW!
Ein Todesschein aus Kairo
Aussicht auf den Diamond head |
Erster Gedanke: Ok, da hat sich wohl jemand verwählt.
Aber nein, der Arufer berichtete, dass er ganz bewusst unsere Nummer gewählt hatte, denn wir seien Zeitverschiebungstechnisch zur Zeit eines der wenigen deutschen Konsulate, die offen haben. Alle anderen seien geschlossen, weil es bei denen Nacht wäre. Und er sei davon ausgegangen, dass solche Abläufe immer gleich ablaufen und wollte deshalb von mit wissen, wie lange er wohl einplanen müsste um an das Dokument zu kommen. Ich konnte ihm versichern, dass er sich dafür doch tatsächlich noch gedulden müsste und am nächsten Tag sein Glück in Ägypten direkt probieren sollte.
Nach solchen Anrufen fasst man sich an den Kopf und überlegt ob die Idee des Mannes jetzt clever oder total bescheuert war. Bastian und unsere Freunde freuen sich natürlich immer über solche Geschichten.
Selfie time - Haile und Ich |
Wenn ich nicht mit Email schreiben, telefonieren oder Passanträgen beschäftigt bin, bliebt immer noch das ein oder andere Event, das man organisieren kann.
Letzte Woche hatten wir unsere erste Quiz night.
Quiznight
Dafür hatten wir extra einen professionellen Quizmaster angeheuert, der sich die Fragen ausdachte und den Abend auch moderierte. In insgesamt 4 Runden a 10 Fragen mussten wir in kleinen Gruppen (bis 6 Personen) unser Wissen unter Beweis stellen.
Das Thema diesmal war "World travel" und Runde 3 war beschäftigte sich ausschließlich mit Fragen rund um Deuschland. Ein Heimspiel für die ca. 40 Deutschen (oft mit amerikanischen Partnern), die sich bei uns angemeldet hatten.
Nach ca. 2h Stunden (mit Essens- und Auswertungspause) war der Rätselspaß vornei und es stellte sich heraus, dass unsere beiden Gruppen sich eher am unteren Ende der Platzierung befanden.
Egal, war trotzdem ein großer Erfolg!
Für dieses Jahr steht noch das "Berlin and beyond" - ein deutsches Filmfestival auf unserem Programm, Dafür bin ich schon fleißig am Filmrechte einholen, denn es soll Ende des Jahres stattfinden.
Gleichzeitig sind wir noch dabei, ein altes Eisentor renovieren zu lassen. Es stammt von der Familie Hackfeld. Eine der ersten deutschen Familien hier in Hawaii, die sehr groß im Zuckergeschäft waren um (um 1850 rum).
Bis 1970 schwang das Tor noch am headquarter der Firma. Aber als deren Gebäude dann kurz darauf abgerissen wurde, blieb das Tor übrig und steht nun als Denkmal in einem kleinen Park. Allerdings hat sich schon Jahrzehnte keiner mehr darum gekümmert und mein Chef hat beschlossen, es wieder aufleben zu lassen. Mal sehen ob das realisierbar ist - die Kostenvoranschläge sind schon mal happig!
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