Ein Lu'au in der Paradise Cove


So feiern die Hawaiianer

Wenn man hier, am anderen Ende der Welt, Besuch bekommt, ist das immer eine große Freunde und muss gefeiert werden. Und um besondere Dinge zu feiern, haben die Polynesier, genauer gesagt die Hawaiianer, ein einzigartiges kulturelles Ereignis geschaffen – Das Lu‘au. Diesmal hatten unsere Freunde Patricia&Mirko ihre Eltern zu Besuch und wir schlossen uns ihnen an, um einen tollen Abend in der Paradise Cove zu verbringen.

Noch vor Sonnenuntergang ging das ganze Spektakel los. Wir trafen am, noch verschlossenen, Eingangstor ein und mit uns noch viele, viele andere Besucher. Zu 90% waren es Touristen, die sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen wollten und schon freudig auf den Einlass warteten.
  
Pünktlich um 17Uhr öffneten sich die Pforten und die blumig gekleideten Urlauber strömten auf das großzügig angelegte Gelände.
Nach einer Muschel-Lei, einem Begrüßungsgetränk und dem obligatorischen Gruppenfoto, ging es los. Verschiedenen sogenannte “Hands on – Activities” standen zur Auswahl, um sich die Zeit vor dem Essen und der Show zu vertreiben.
Ob Blumenketten auffädeln, Armreifen oder Kopfschmuck aus Palmblättern flechten oder hawaiianische Tattoos (airbrush), für jeden war etwas dabei. Wir drehten eine Runde mit dem Kanu in der Bucht, versuchten uns im Speerwerfen und schlenderten durch die Menge. An manchen Angeboten bildeten sich lange Schlangen, aber insgesamt merkte man die Menge der Menschen kaum, es verteilte sich gut.

Bastian & Mirko beim Speerwurf




Auch schon in früheren Zeiten, war so ein Lu’au immer eine Großveranstaltung gewesen. Oft kamen hunderte, manchmal tausende Menschen zusammen um gemeinsam zu feiern. Das traditionelle Luau wurde auf dem Boden gegessen, auf sogenannten “Lauhala” Matten. Lauhala sind Flechtarbeiten, die aus den Blättern des Hala-Baumes (Pendanus) gemacht werden. Gegessen wurde Poi (ein lila Brei aus der Taro-Wurzel, Geschmack: geht so), getrockneter Fisch und traditionell im Imu (Erdofen) gekochtes Schweinefleisch, sowie Süßkartoffeln und Bananen. Gegessen wurde alles mit den Fingern.
Damals nannten die Hawaiianer ihr wichtiges Feste noch „Aha’aina“ (” aha – sammeln” und “aina – essen”). Der Begriff ‘Aha’aina wurde allmählich durch das Wort Luau ersetzt, nachdem König Kamehameha II im Jahr 1819 mit den traditionellen religiösen Praktiken brach. Er feierte mit Frauen gemeinsam ein Fest und läutete so eine große gesellschaftliche Veränderung ein. Davor hatten die Geschlechter getrennt gegessen und gefeiert.
Damals wie heute, ist die Vorbereitung des Imus, des unterirdischen Erdofens, in dem ein Großteil des Essens während des Fests zubereitet wird, von großer Bedeutung. Wir hatten die einzelnen Schritte bereits auf Samoa kennengelernt und wussten wie zeitaufwendig die ganze Prozedur ist. Wir konnten an diesem Abend nur sehen, wie das Schwein aus dem Boden gehoben und mit viel Tamtam der Menge präsentiert wurde.

Warten auf das Schweinchen



Nach einigen ersten Hula-Tänzen und mehr Infos zum eigentlichen Geschehen, war es Zeit unsere Plätze einzunehmen. Wir saßen schräg neben der Bühne und hatten somit einen guten Blick auf die spätere Show.
Aber zuerst stand der Gang zum reichhaltigen Buffet an. Recht gesittet ging es tischweise zu den durchaus leckeren Gerichten. Der Nachtisch war etwas karg, aber sie wollten es wohl so authentisch wie möglich halten.
Gegessen wurde unter freiem Himmel und im Licht der untergehenden Sonne. 



Nach Sonnenuntergang ging dann die Show los: Leicht bekleidete, gut durchtrainierte hawaiianische Kämpfer und sehr hübsche Hula-Tänzerinnen betraten die Bühne. Federn, Rasseln, Trommeln - es gab kein Halten mehr. Tänzer aus dem ganzen Pazifikraum, z.B. von Samoa, den Fidschi Inseln oder Tahiti, waren vertreten.
Den Abschluss bildete dann eine tolle Feuershow.





Fazit:
Es war ein schöner Abend und wenn man als Besucher hier ist, macht es bestimmt doppelt so viel Spaß, weil man viele der Elemente vorher noch nicht gesehen hat! Wir würden es auf jeden Fall empfehlen – einmal muss man dabei gewesen sein.


Schön, dass ihr da wart, Waltraud und Martin


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