Ein Lu'au in der Paradise Cove
So feiern die Hawaiianer
Noch vor Sonnenuntergang ging das ganze Spektakel los. Wir trafen am, noch
verschlossenen, Eingangstor ein und mit uns noch viele, viele andere Besucher.
Zu 90% waren es Touristen, die sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen
wollten und schon freudig auf den Einlass warteten.
Pünktlich um 17Uhr öffneten sich die Pforten und die blumig gekleideten
Urlauber strömten auf das großzügig angelegte Gelände.
Nach einer Muschel-Lei, einem Begrüßungsgetränk und dem obligatorischen
Gruppenfoto, ging es los. Verschiedenen sogenannte “Hands on – Activities” standen zur Auswahl, um
sich die Zeit vor dem Essen und der Show zu vertreiben.
Ob Blumenketten auffädeln, Armreifen oder Kopfschmuck aus Palmblättern
flechten oder hawaiianische Tattoos (airbrush), für jeden war etwas dabei. Wir
drehten eine Runde mit dem Kanu in der Bucht, versuchten uns im Speerwerfen und
schlenderten durch die Menge. An manchen Angeboten bildeten sich lange
Schlangen, aber insgesamt merkte man die Menge der Menschen kaum, es verteilte
sich gut.
Bastian & Mirko beim Speerwurf |
Auch schon in früheren Zeiten, war so
ein Lu’au immer eine Großveranstaltung gewesen. Oft kamen hunderte, manchmal
tausende Menschen zusammen um gemeinsam zu feiern. Das traditionelle Luau wurde
auf dem Boden gegessen, auf sogenannten “Lauhala” Matten. Lauhala sind
Flechtarbeiten, die aus den Blättern des Hala-Baumes (Pendanus) gemacht werden.
Gegessen wurde Poi (ein lila Brei aus der Taro-Wurzel, Geschmack: geht so),
getrockneter Fisch und traditionell im Imu (Erdofen) gekochtes Schweinefleisch,
sowie Süßkartoffeln und Bananen. Gegessen wurde alles mit den Fingern.
Damals nannten die Hawaiianer ihr
wichtiges Feste noch „Aha’aina“ (” aha – sammeln” und “aina – essen”). Der
Begriff ‘Aha’aina wurde allmählich durch das Wort Luau ersetzt, nachdem König
Kamehameha II im Jahr 1819 mit den traditionellen religiösen Praktiken brach.
Er feierte mit Frauen gemeinsam ein Fest und läutete so eine große
gesellschaftliche Veränderung ein. Davor hatten die Geschlechter getrennt
gegessen und gefeiert.
Damals wie heute, ist die Vorbereitung des Imus, des unterirdischen
Erdofens, in dem ein Großteil des Essens während des Fests zubereitet wird, von
großer Bedeutung. Wir hatten die einzelnen Schritte bereits auf Samoa
kennengelernt und wussten wie zeitaufwendig die ganze Prozedur ist. Wir konnten
an diesem Abend nur sehen, wie das Schwein aus dem Boden gehoben und mit viel
Tamtam der Menge präsentiert wurde.
Warten auf das Schweinchen |
Nach einigen ersten Hula-Tänzen und mehr Infos zum eigentlichen Geschehen,
war es Zeit unsere Plätze einzunehmen. Wir saßen schräg neben der Bühne und
hatten somit einen guten Blick auf die spätere Show.
Aber zuerst stand der Gang zum reichhaltigen Buffet an. Recht gesittet ging
es tischweise zu den durchaus leckeren Gerichten. Der Nachtisch war etwas karg,
aber sie wollten es wohl so authentisch wie möglich halten.
Gegessen wurde unter freiem Himmel und im Licht der untergehenden Sonne.
Nach
Sonnenuntergang ging dann die Show los: Leicht bekleidete, gut durchtrainierte
hawaiianische Kämpfer und sehr hübsche Hula-Tänzerinnen betraten die Bühne.
Federn, Rasseln, Trommeln - es gab kein Halten mehr. Tänzer aus dem ganzen Pazifikraum,
z.B. von Samoa, den Fidschi Inseln oder Tahiti, waren vertreten.
Den Abschluss bildete dann eine tolle Feuershow.
Fazit:
Es war ein schöner Abend und wenn man als Besucher hier ist, macht es
bestimmt doppelt so viel Spaß, weil man viele der Elemente vorher noch nicht
gesehen hat! Wir würden es auf jeden Fall empfehlen – einmal muss man dabei
gewesen sein.
Schön, dass ihr da wart, Waltraud und Martin |
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