Theo the Photobus

Im Herbst gab es spannende, neue Aufgaben

Neben meiner Arbeit im Konsulat haben sich in den letzten Monaten ein paar nette Nebenjobs aufgetan. Nichts dauerhaftes, danach war ich auch gar nicht auf der Suche, sondern eher ein paar Chancen in andere Arbeitsfelder reinzuspickeln und ein bisschen Geld zu verdienen.

Theo der Photobus


Theo ist ein roter VW-Bus aus dem Jahre 1965, der hier seinen Lebensabend genießt. Wer jetzt aber denkt, dass er nur nett über die Insel gondelt, der liegt falsch. Theo wurde von Patricia und Mirko liebevoll zu einer fahrbaren Fotobox umfunktioniert und deshalb tingelt er jetzt von Event zu Event und macht Leute glücklich, indem er wunderbare Fotoerinnerungen produziert.
Sehr beliebt ist er auf Hochzeiten  und ist dort ein Teil des Programms. Bei einem dieser Feste bin ich als Aushilfe eingesprungen. Es war eine Hochzeit im dschungeligen Waimea Valley an der Northshore. Leider war es einer dieser grauen Nieseltage und so wurde schon die Fahrt zum Abenteuer. Es fühlt sich in etwa so an, als würde man auf einer Waschmaschine über die Straßen hoppeln. Alles schaukelt und klappert ein bisschen und Meira (die Fahrerin) musste einige mal recht hart am Schaltknüppel reissen um hochzuschalten. Aber natürlich ist man auch eine willkommene Ablenkung für alle anderen Autofahrer. Da man ja konstant überholt wird, schaut man eigentlich fast immer in freundlich lachende Gesicht und es werden einem "Shakas" zugeworfen. Theo macht die Leute also schon auf der Fahrt glücklich : )
Gutes Team: Christina, Patricia und Meira
Als dann aber der prasselnde Regenschauer Wasser durch die alten Fenster drückte, war die Freude dahin. Schnell wurden Handtücher in die Ritzen gestopft und die winzigen Scheibenwischer taten ihr Möglichstes um uns noch Sicht zu gewähren. Wir schafften es aber trotzdem pünktlich zur vereinbarten Location und ließen uns dort von der Organisatorin einweisen. Leider schien sich Theo auf der Fahrt etwas erschöpft zu haben und so gab seine Batterie für kurze Zeit den Geist auf. Kurze innere Panik, aber wir konnten die Situation retten, bevor es irgendjemand richtig mitbekam. Während wir leise und unauffällig aufbauten, wurde unter einem großen Baum ganz in der Nähe die (wie üblich) sehr kurze Trauung abgehalten und anschließend gabs es dann die Familienbilder und das Essen. Nach und nach fanden die Gäste ihren Weg zum Photobus und schossen ihre Bilder per Selbstauslöser. Es standen viele lustige, handgemachte Props und Schilder bereit, die auf den Bildern den Spaßfaktor erhöhten. Anschließen wurden die Bilder gleich vor Ort ausgedruckt und den Gästen überreicht. Ein Ausdruck wanderte in das tolle Gästebuch, in dem die Freunde und Familienmitglieder dann noch einen netten Gruß hinterließen. Dies zu beaufsichtigen und vor dem Regen zu schützen, war meine Aufgabe.
Das fertige Gästebuch wurde noch am gleichen Abend dem Brautpaar übergeben und wir konnten mit dem Abbau beginnen. Alles war nass und glitschig, aber mit Frauenpower und guter Laune, schafften wir alles reibungslos. Dann gondelten wir wieder gemütlich heim und auch diese Hochzeit war geschafft.

Hier könnt ihr sehen, auf welchen Events Theo sonst noch so unterwegs ist:
http://www.thephotobusoahu.com/#about-the-photo-bus-oahu



Traurednerin bei Nani Weddings

Neben dem Photobus ist Patricia noch als Hochzeitsplanerin und Standesbeamtin auf allen Hawaii Inseln tätig. Manchmal, wenn ihr Terminkalender zu voll wird, braucht sie Unterstützung. Und da komm ich ins Spiel. Fast alle ihrer Brautpaare sind deutschsprachig und wollen ihre Trauung am Strand auch gern in ihrer Muttersprache erleben.
Mein Debut hatte ich vor einigen Wochen am Waimanalo Strand auf Oahu. Natürlich war ich etwas nervös, ist es doch so ein wichtiger Tag für das Brautpaar und ich wollte ihren Weg als Eheleute so schön wie möglich beginnen lassen. Wir trafen uns vorab mit der Fotografenpaar, die die Trauung bildhaft festhalten würden. Da aber der Himmel an diesem Abend etwas grau aussah, begannen wir nach dem ersten Kennenlernen recht flott mit der Traurede. Beide waren aufgeregt, sehr sympathisch und dem Bräutigam standen von Minute 1 an, die Tränen in den Augen. Ich musste mich doch dann auch sehr auf meinen Text konzentrieren, sonst hätte ich vor Rührung fast mitgeweint : )
Es wurden Leis und Ringe, Küsse und Umarmungen ausgetauscht und ganz zum Schluss noch Unterschriften getätigt.
Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter (doch kein Regen) und wir schafften es, eine wundervolle Sunset Wedding zu zaubern, die den Beiden bestimmt immer in Erinnerung bleiben wird.
Beim anschließenden Fotoshooting am menschenleeren Strand, stand ich noch begleitend zur Seite, bevor es für das frisch gebackene Brautpaar zum romantischen Dinner ging.
Eine tolle, aufregende Erfahrung, die hoffentlich Mitte November mit der nächsten Hochzeit fortgesetzt wird.

Kommt vorbei und heiratet oder erneuert euer Eheversprechen einfach hier bei uns : )
https://www.naniweddingshawaii.com/


Messehostess auf der ADA

Die Amercian Dental Association hielt ihre Zahnarzt-Messe dieses Jahr in Honolulu ab. Das bedeutete, eine große Halle im Convention Center war gefüllt mit allem was ein Zahnarzt und seine Angestellten brauchen könnten.
Auch Deutschland war mit 10 kleinen Ständen vertreten die sich alle unter dem "German Pavilion" zusammenfanden.
Ua. waren die Firmen Bego, Adentatec, Bausch, Dekema, Walser Dental und Kohler vertreten. Keine der Firmen und auch die Thematik sagte mir viel. Zum Zahnarzt geht man halt 2 mal im Jahr, aber woher die Damen und Herren ihre neusten Technologien und Produkte haben, darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Aber ich hatte jetzt 4 Tage Zeit all den neusten Schnickschnack kennenzulernen. Allerdings war ich die meiste Zeit über damit beschäftigt, die interessierten Besucher an unserem Stand mit Infomaterial und kleinen Mitgebseln zu versorgen. Einige kamen auch nur zu unserem Stand, weil sie entdeckt hatten, dass wir aus Deutschland stammen und sie einfach nur erzählen wollten, was sie erlebt hatten, als sie das letzte mal Deutschland besucht hatten. Und einige deutsche Zahnärzte, die in den USA praktizieren, wollten einfach nur mal wieder ihre Muttersprache hören und fanden es wunderbar, als sie herausfanden, dass auch ich Deutsch spreche.
Die Arbeit selbst war nicht schwer und erforderte einfach nur duale Sprachkenntnisse, ein nettes Gesicht, Aufmerksamkeit und etwas Einfühlungsvermögen. Die 8 Stunden nahezu permanentes Stehen, in nicht wirklich geeignetem Schuhwerk und die Klimaanlage, waren die größten Herausforderungen. Die Messe begann um 7Uhr morgens und als wir dann nachmittags aus der eiskalten Halle traten, hatten wir völlig vergessen, dass es draußen 30 feuchtwarme Grad hatte.
Das Team an unserem Stand war nett und es entstand auch schnell ein "Gruppengefühl" mit den Betreibern der umliegenden Stände, weil wir uns alle in der gleichen Situation befanden und die nächsten Tage so gut wie möglich überstehen wollten. Trotzdem war ich nach diesem Einsatz einfach nur platt, freute mich aber über eine gute "Aufwandsentschädigung" und einer Tasche voll Zahnbürsten und -pasta. Gerne wieder...hoffentlich das nächste mal aber zu einem interessanterem Thema.


Little Gardeners und Circus Olina

Etwa 1-2mal im Monat bin ich immer noch in der niedlichen Outdoor Preschool, deren zwei Locations ganz bei uns in der Nähe sind. Oft geht es ums Aushelfen oder spezielle Projekte, wie z.B. Kunsttage, Schwungtuchspiele oder der Family day.
Für letzteres wollten wir dieses Jahr zwei große Fahnen bedrucken. Dafür malte ich das Maskottchen "Kalo" (ein Taro-Männchen) eigenhändig auf die Flaggen und die Kinder füllten den Rest mit Hand- und Blätterabdrücken. Es entstand ein wirklich gutes Ergebnis, was bald die Vorgärten der beiden Einrichtungen zieren wird.

Little Gardeners hat einfach ein tolles Konzept und ist einzigartig auf O'ahu. Das Team und das "unterrichten" hier,
ist mein Ersatz für die Kindergärten und meine Schwarzwald Grundschule, die ich in Deutschland zurück lassen musste.

Internetseite: https://littlegardeners.net/index.html



Für Circus Olina habe ich die letzten Wochen regelmäßig einmal die Woche beim After school programm und bei den Einradstunden mitgearbeitet. Oftmals haben wir die Klasse mit rund 20 Kinder aufgeteilt und nach einer halbstündigen Einheit die Gruppen getauscht. So lernten die Kinder ua. Tricks auf der Balancierstange mit dem Hula Hoop oder dem Springseil, Teller drehen oder jonglieren mit Tüchern und Bällen.
Das balancieren auf dem "Walking Globe" und das Nagelbrett finden die Kinder immer besonders spannend.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine Hochzeit an der Northshore

Der neue Führerschein

Das Traumschiff in Hawaii