Pearl Harbor

Ein Hafen voller Geschichte zum Anfassen


Pearl Harbor von oben betrachtet

An diesem bewölkten Sonntag vormittag machten wir uns auf den Weg nach Pearl Harbor. Bis jetzt kannte ich diesen Begriff nur als Filmtitel und erinnerte mich auch nur dunkel daran, davon mal was im Geschichtsunterricht gehört zu haben. 
Aber nachdem wir den kurzen Dokumentarfilm und eine der Ausstellungen angeschaut hatten, war alles viel presenter: 
Es war der 7. Dezember 1941 (also vor knapp 75 Jahren) als Pearl Harbor durch den japanischen Angriff, der den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg auslöste, traurige Berühmtheit erlangte.
Bei dem Bombenangriff starben mehr als 1500 Soldaten&Besatzungsmitglieder und viele weitere wurden verletzt. Acht Schlachtschiffe der U.S. Navy wurden entweder beschädigt oder komplett zerstört. 
Die meisten Schiffe wurden damals dann nach und nach entfernt, aber eines dieser Schlachtschiffe, die USS Arizona, liegt noch versunken im Hafen. Man wird mit einem Boot zum Memorial, eine schneeweiße Plattform die über das gesunkene Schlachtschiff gebaut wurde, hinausgefahren. Es herrscht eine sehr andächtige Stimmung und deshalb wird auch das Unterlassen von telefonieren oder sms schreiben mehrfach angemahnt. 


Hier könnt ihr die Lage und Größe der gesunkenen USS Arizona erahnen
Von oben wirkt das Monument eher kastig, aber innen ist es sehr luftig und hell gestaltet. Die sieben Öffnungen sollen an das Datum erinnern. Man ist recht nahe an den rostigen Überbleibseln des Schiffes und eine Wand ist komplett mit den Namen der Toten gefüllt. Noch immer liegen einige Skelette der gefallenen Seeleute im Wrack, denn sie wurden nie geborgen und das Schiff wurde so zu ihrem Grab. Was auch noch im Schiff ist, sind knapp 2000 Liter Öl (Treibstoff). Jeden Tag, auch wir konnten das beoachten, tritt ein Teil des Öls aus und bildet erst dunkle Flecken und später einen weithin sichtbar, schillernden Ölteppich an der Wasseroberfläche. Warum das Öl nicht einfach abgepumpt oä. wird, haben wir leider nicht erfahren. Vielleicht liegt es einfach daran, dass diese kleinen Ölflecken,  “die schwarzen Tränen der Arizona” genannt werden. Manche Überlebende des Pearl Harbor Angriffs sagen, dass das Öl solange aus dem Schlachtschiff herausfließen wird, bis der letzte Überlebende gestorben ist - kann man glauben, muss man aber nicht.


Bastian vor der USS Missouri
Nachdem wir wieder von der Fähre an Land gebracht wurden, entschieden wir uns noch einen anderen, kostenpflichtigen, Teil des Hafens zu besichtigen. Wir fuhren also mit dem Shuttel zur USS Missouri, einem großen Schlachtschiff, das in Ruhestand gestellt wurde. Zuvor hatte es an einigen Einsätzen teilgenommen, aber als die Sovijetunion in den frühen 1990er Jahren zusammenbrach, war es für die USA nicht mehr wichtig und wirtschaftlich, Schlachtschiffe zu haben. So wurde die USS Missouri dann 1999 nach Pearl Harbor gebracht, wo es nun als Museum dient.
Es ist doch sehr beeindruckt so ein großes Schiff aus der Nähe sehen, betreten und berühren zu dürfen. Ein älterer Guide, der früher bei der Navy gearbeitet hatte, führte uns herum und erzählte aus der aktiven Zeit des Schiffes. Noch immer sieht man an machen Stellen, was das Schiff ausgehalten hat. Im Inneren des Schiffes kam man sich wie in einem lebenden Museum vor. Viele Kabinen, die Nasszellen, die Küche und Backstube, die Brücke mit der Kommandozentrale und vieles mehr, durften wir betreten und teilweise auch berühren oder "ausprobieren". Viele gesammelten Bilder und Dokumente, sowie Film- und Tonbandaufnahmen und andere Habseligkeiten brachten einem das Leben auf dem Schiff näher. Einige Räume wurden mit der passenden Geräuschkulisse untermalt und machen die Illussion perfekt.
Wir waren zu Beginn skeptisch, ob uns so viel "Geschichte" nicht irgendwann langweilt, aber es war wirklich interessant und bereichernd so etwas besichtigt zu haben. Können wir euch als Halb-/Ganztagesausflug sehr empfehlen.


Als Belohnung gabs am Ende dann mal wieder ein "Shaved Ice". Gibts hier in Hawaii scheinbar an jeder Ecke. Wir sind aber immer noch am ausprobieren, welche Geschmacksrichtungen wirklich gut schmecken. Pur schmeckt es nach nicht viel, denn es ist, wie der Name schon sagt, nur ein Stück gefrorenes Leitungswasser, das mit Hilfe eines elektischen Hobels, geschabt/geraspelt wird. Anschließend wird es nach Wunsch mit Geschmack (und geichzeitig auch Farbe) versehen.
Was bis jetzt zu empfehlen ist: Mango, Lime Wassermelone und Passionsfrucht
Was leider gruselig schmeckt: Ananas, Kokos und Pina Colada
Wir werden weiter testen und bis ihr kommt, haben wir die perfekte Mischung herausgefunden ;)

Kommentare

  1. Das ist sieht ja riiiiiesig aus ☺️

    Tolle Bilder und wieder super recherchiert!

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