Ein Tag auf dem Chinaman's hat

Wandern, Kajak fahren und Schnorcheln


Familie Wolf
Diesen ereignisreichen Tag hat Manfred seinen tollen Mitarbeitern im Rathaus Pfullingen zu verdanken. Auch sie wollten ihm zu seinem runden Geburtstag eine Freude machen und so organisierten sie mit Hilfe von Dagmar und uns hier vor Ort, einen tollen Tag für ihren Chef.
Wir trafen unseren Guide Terry an der Kualoa Ranch und von dort gingen wir zu Fuß eine kurze Strecke, die uns zu einem tollen Aussichtspunkt führte, der uns das Ziel unseres Tages zeigen sollte. Auf dem Weg nach oben lernten wir einiges über die Kultur und Natur von Hawaii. Terry zeigte uns Taro-Pflanzen und den Kukui-Nuss Baum. Beides Pflanzen, die für die Hawaiianer sehr wichtig sind.
Angekommen am Aussichtspunkt bot sich ein toller Blick über die Bucht mit dem "Chinaman's hat", also dem Chinesenhut. Eine kleine vorgelagerte Insel, die durch ihre Form an einen der Spitzhüte erinnert. Wir kannten sie schon von anderen Ausflügen, waren aber noch nie auf der Insel selbst gewesen. Sie ist unbewohnt, aber ein beliebter Anlegeplatz für Kanu/Kajakfahrer. Die Hawaiianer sehen diese kleine Insel als die Schwanzspitze einer großen, schlafenden Eidechse. Der Körper der Eidechse sind die umliegenden Berge, die ein wunderbares Panorama abgeben.

Nach einer kurzen Autofahrt zum Kajakanlegeplatz und einer ausfürlichen Einweisung wurden wir alle mit Schwimmwesten und Paddel ausgerüstet und los ging der Kraftakt. Wellen, Strömung und Gegenwind machten es uns nicht einfach, zumal man sich ja auch als Team erstmal zusammenfinden musste. Bei manchen klappte das besser und manch andere hatten sowohl mit Boot und Partner etwas mehr zu kämpfen. Nach einem erfrischenden, aber unfreiwilligen Bad für die Eltern, nachdem Manfred das Kajak zum Kentern gebracht hatte, waren dann aber alle startklar und machten sich auf den Weg zur kleinen Insel. Die Insel schien ganz nahe, aber irgendwann wurden einem echt die Arme schwer und das Ufer wollte und wollte nicht näher kommen. Letztendlich schafften es aber alle Paare an Land und nun war es Zeit, die dortige Unterwasserwelt zu erkunden.
Es gab viele schöne Korallen und einige bunte Fische und Seeigel zu sehen. Leider war das Wetter eher bescheiden an diesem Tag. Es war kühl, windig und mehr Wolken als Sonne am Himmel, weshalb uns nach gut 20 Minuten im Wasser doch etwas fröstelte und wir zurück an Land schwammen. Dort wartete dann unser Guide mit Sandwiches, Chips, Keksen und Getränken auf uns und erzählte uns noch mehr über die hawaiiainsche Kultur und auch über den Fischfang. Während dessen näherte sich eine kleine gelbe Boie mit einem roten Fähnchen der Insel. Terry deutete darauf und berichtete, dass es erlaubt sei hier mit Harpunen oder Speeren nach Fischen und Oktopussen zu jagen. Es sei ein netter Zeitvertreib und erinnere an die alten Zeiten, als sich die Männer noch als Jäger ums Abendessen kümmern mussten. Eben so ein Freizeitjäger richtete sich jetzt im flachen Wasser vor der Insel auf und hatte einen großen Oktopus in der Hand.
Tako -
heißt Oktopus auf Hawaiianisch
Der Jäger wird zum Gejagten
Um ihn zu töten versuchte er ihn zwischen die Augen ins Gehirn zu beißen. Eigentlich eine sehr gängige und wirkungsvolle Methode, allerdings nicht bei diesem Gesellen. Der Oktopus wickelte sich in todesangst um den Oberarm des Mannes und kletterte auf den Rücken des Jägers. Dieser wand und schüttelte sich und zog an den Armen des glitschigen Tieres. Aber kaum hatte er einen der Arme mit den vielen Saugnäpfen gelöst, schlang ein andere sich wieder um ihn. Wir verfolgten das Schauspiel leicht angeekelt, fasziniert und etwas erschrocken vom Strand aus. Terry ging schließlich ins Wasser um dem Mann zu helfen, der sichtlich in Not war. Nach einigem Ziehen und Zerren lösten sich die Saugnäpfe schließlich mit einem schmatzenden Geräusch und Terry brachte die Jagdbeute zu uns, damit wir sie aus der Nähe betrachten konnten. Irgendwie hatten wir ja schon etwas Mitleid mit dem glibbischigen Kerlchen, der den eigenen Tod vor Augen hatte. Er fühlte sich glatt, weich, feucht und wabbelig an. Die Saugnäpfe an den Armen hatten eine ungeheure Zugkraft und saugten sich sofort an den Fingern fest. Terry brachte den Oktopus wieder zu seinem Jäger zurück und auch für uns wurde es langsam Zeit, wieder ans Festland zu paddeln. So beschwerlich der Hinweg war, so einfach war nun der Rückweg dank Rückenwind.
Nachdem alles wieder verräumt und jeder umgezogen war, gingen wir wieder zur nahegelegenen Kualoa Ranch zurück, tranken Kaffee und besuchten den kleinen Streichelzoo, den wir schon von unserem letzten Besuch dort kannten. Als wir dann noch unseren Seeadler-Drachen in der Abendsonne steigen ließen, fand dieser schöne Tag einen fast schon kitschigen Ausklang ;)

Der etwas böige Wind erschwerte dem "Vogel" das Fliegen

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