Meet and greet mit einer Mönchsrobbe
Am Keana Point - dem westlichsten Punkt der Insel
Der Blick aufs Meer am einen Ende der Insel |
Zusammen mit Glenn, Gina und Liam am Kaena Point |
Es gibt noch so viel zu entdecken
auf unserer, eigentlich doch recht kleinen, Insel (1,545.4 km2). Für den heutigen Sonntagsausflug
gings zum ersten Mal in den Westen der Insel. Dass wir dort bisher noch nicht
waren, liegt vermutlich daran, dass es dort (vermeintlich) nicht viel zu sehen
gibt. Auch in eine Insel-Rundfahrt lässt sich dieser Teil nicht
einbeziehen, denn es ist eine Sackgasse. Wer von Pearl City aus über den Highway 93 in den Westen fährt kommt unweigerlich zum Ende der Straße und muss den
ganzen Weg wieder zurückfahren. Doch gerade diese Abgeschiedenheit machen sich
vor allem Tiere zu Nutze und ziehen hier ihre Jungen groß. Aus diesem Grund
fuhren wir in den etwa 1h entfernten Westen und hofften bei unsrer Wanderung
zum Kaena Point auf Mönchsrobben und Albatrosse zu stoßen. Begleitet wurden wir
diesmal von Gina, Glenn und deren 3monatigen Sohn Liam. Die kleine Familie ist
für ein paar Tage auf der Insel, weil Glenn an Bastians Projekt mitarbeitet. Ursprünglich
kommen sie aus Tampa, Florida.
Wir trafen uns
auf dem Wander-Parkplatz und stiegen bei Glenn in den Jeep. Denn was wir jetzt
vorhatten, benötigte einen Auto mit Allradantrieb und unseren Mazda wollten wir
nicht auf die staubige Piste schicken.
Unser Ziel, der westlichste Punkt der
Insel, ist eigentlich nur zu Fuß zu erreichen. Außer man kennt jemand, der
jemand kennt und der einem den Code für die Schranke verrät. Nach der Schranke
erwarteten uns perfekte Offroad Bedingungen und Glenn hatte großen Spaß uns so
richtig durchzuschütteln. Wir arbeiteten uns von Schlagloch zu Schlagloch und
kamen schrecklich langsam voran. Nach der Hälfte der Strecke waren wir und vor
allem auch Baby Liam, so durchgerüttelt, dass wir entschieden, zu parken und
den Rest zu Fuß weiter zu gehen. Am
ersten Strandabschnitt sammelte ich einige schöne Muscheln und Steine, während
Gina und Bastian Fotos von den riesen Wellen machten. Wir waren so vertieft,
dass wir die große graue Mönchsrobbe, die nur wenige Meter entfernt im Sand
lag, gar nicht bemerkten. Erst als Glenn „Hey Leute, habt ihr eigentlich die
Robbe gesehen?!“ rief, sahen wir sie. Ganz nahe trauten wir uns heran, denn sie
schien zu dösen und ließ sich nicht von ein paar lustigen Bildern stören. Als
aber dann Bastian und Glenn von einer größeren Welle überrascht wurden und sich
schnell bewegten, erschreckte sich auch die Robbe, fauchte und drehte den Kopf.
Man konnte ganz genau ihre scharfen Zähne sehen und so kuschelig sie auch
aussah, anfassen wäre wohl keine so gute Idee gewesen. Wir verabschiedeten uns
von Mr. Monk, wie wir die Robbe inzwischen getauft hatten und wanderten weiter.
Kurz darauf kamen wir ein eingezäuntes Gebiet, das als Vogelschutzgebiet
ausgezeichnet war. Wir durchquerten ein weiteres Tor und hielten Ausschau nach
Albatrossen die hier nisten sollen.
Und schon flog der Erste über unsere Köpfe
hinweg. Diese majestätischen Vögel sind eine Gruppe von großen bis sehr großen
Seevögeln mit sehr langen und schmalen Flügeln. Sie können eine Flügelspannweite von über 3,5 Metern erreichen und
übertreffen damit jede andere lebende Vogelart. Auch die kleinsten Vertreter
der Familie haben noch Spannweiten von zwei Metern. Wir waren beeindruckt und
etwas eingeschüchtert zugleich. Im den bodennahen Sträuchern, die hier in
Strandnähe überall wachsen, konnten wir weitere Vögel und auch ein
Albatrosspärchen, das zu brüten schien, ausmachen. Dann kamen wir am westlichen
Zipfel von Oahu an. Hier liegt liegt
Kaena Point.
Dieser dramatische Lava-Küstenabschnitt gilt als der Ort, wo die
Seelen alter Hawaiier in die Welt der Geister hinüberspringen und die Seelen
ihrer Vorfahren treffen. Mit malerischen Aussichten auf die Waianae-Küste im
Süden, Mokuleia im Norden und auf die Weiten des Pazifiks ist es leicht
vorstellbar, warum diese Stelle für so heilig gehalten wurde. Die Wellen hier
sind atemberaubend und türmen sich zu hohen Bergen auf. Surfen ist hier, auf
Grund der scharfen Felsen, lebensgefährlich.Wir machten hier Pause, vesperten und
tranken vor allem viel. Denn trotz des kühlen Windes, der vom Meer her kommt,
ist es hier erbarmungslos heiß. Die Sonne brennt einem in den Nacken und
Schatten ist hier Mangelware. Trotzdem ein toller Ausflug, den wir bestimmt
nicht zum letzten Mal gemacht haben. Anschließend gings für uns noch auf einen
Abstecher nach Haleiwa an die Nothshore, wo wir es uns bei Sandwich und Salat
gut gehen ließen.
Staubige Straßen - entweder zu Fuß oder mit dem Jeep |
Pazifik, Mönchsrobben und Albatrosse - was will man mehr |
Auf dem Schnabel eines Albatrosses |
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