32 Stunden in San Francisco

Die Golden Gate Bridge, Cabelcars und Co

Auf unserem Weg zum ersten Besuch in der Heimat, bot sich dieser 1,5 Tage lange Aufenthalt in der Stadt mit der berühmten Brücke einfach an. Wir flogen also Freitag abends in Honolulu los und durch die recht geringe Flugzeit (ca.5 Stunden) und die Zeitverschiebung, landeten wir pünktlich zum Frühstück um 7Uhr in „Frisco“.
„Frisco“ ist übrigens nur einer der vielen Spitznamen, den diese Stadt aus den unterschiedlichsten Gründen trägt. Aber egal ob man sie „San Fran“, „SF“ oder auch „The golden“ bzw. „The fog City“ nennt – die Bewohner scheinen keinen der Spitznamen zu mögen und reagieren empfindlich darauf.
Neben den vielen Spitznamen ist San Francisco an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen.
Urs, Bastian, Christian und Thomas beim Pläne schmieden
Da aber unsere Zeit hier begrenzt war, mussten wir uns einen Überblick verschaffen und uns auf einige Sehenswürdigkeiten beschränken. Diesmal begleiteten uns Thomas, Urs und Christian, Bastians Kollegen aus Deutschland, die nach ihrem Businesstrip nach O’ahu wieder auf dem Heimweg waren.
Unser erster Programmpunkt verhalf uns zu Weitsicht und lies uns eine einmalige Aussicht genießen: die Twin Peaks.
Dieser Ort bietet einen einmaligen Ausblick auf die Skyline und 42 Hügel auf und zwischen denen San Francisco erbaut wurde. Die „Twin Peaks“ die sich südlich des dichter besiedelten Stadtgebiets erheben und den Blick freigeben auf den Pazifik, die Bucht, die Skyline, Downtown, die Golden Gate Bridge und die Oakland Bay Bridge eigneten sich einfach perfekt als Startpunkt und zeigten uns, was uns für die nächsten Stunden erwartete. Von hier aus starteten wir zur nächsten Attraktion.
Painted Ladys
Ganz in der Nähe stehen die „Painted Ladys“. Wer jetzt bunt bemalte, ältere Damen erwartet, wird enttäuscht, aber wer in seiner Kindheit „Full house“ angeschaut hat, wird gleich wissen wer oder was gemeint ist. Es sind viktorianische, mehrfarbig gestrichenen Holzhäusern, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Der steile Straßenzug mit den Wohnhäusern, in denen früher Spielhöllen und Bordelle untergebracht waren, zählt zu den schönsten von San Francisco. Bei „Full house“ taucht diese berühmte „Postkartenzeile“ am Ende des Vorspanns auf.
Die kurvige Lombard Street
Anschließend gings kurfig und steil weiter. Wie ihr ja oben gelesen habt, gibt’s hier viele Hügel, die sich aber bei genauerer Betrachtung eher als richtige Berge herausstellen. Die steilste Straße hat ein Gefälle von 31,5% und wird nicht mal durch Kurven entschärft. Wenn man hier also als Kind unachtsam mit seinem Ball oder Skateboard umgeht, ist beides weg und als Schulweg ist diese Straße bestimmt auch schrecklich. Dafür hat die „Lombard Street“ das Privileg inne, bereits in mehreren Actionfilmen schon als „Sprungschanze“ für gewagte Stunts hergehalten zu haben. Etwas weniger steil, aber umso kurviger geht es auf der berühmten „Lombard Street“ zu. Immerhin noch beachtliche 27 Prozent Steigung weißt sie auf. Die prägnante Serpentinenform ließ die Stadt 1923 einbauen und hatte somit Erbarmen mit den Kniegelenken und Automotoren der Bewohner. Spektakulär ist sie immer noch! Allerdings wollen 
sehr viele Besucher „mal guggen“ und die Kurven mit dem 
eigenen Auto herunterrollen. Deshalb bildet sich oben fast schon ein Stau und Polizisten regeln den Verkehr und scheuchen die Autos nach und nach runter.
Dann stand das Wahrzeichen der Stadt auf dem Besichtigungsplan: die Golden Gate Bridge. Es gibt viele verschiedenen Möglichkeiten sich der Brücke zu nähern. Wir entschieden uns, die Brücke
mit dem Auto zu befahren und auf der anderen Seite zu einem Aussichtspunkt zu wandern. Gesagt, getan. Kurze Zeit später rauschten wir unter den markanten, roten Stahlträgern hindurch und nach einem steilen Fußmarsch konnten wir die 2,7 km lange Hängebrücke von oben betrachten. Sie verbindet die 1,5 Kilometer Meerenge zwischen der Halbinsel von San Francisco und dem Marin County. Ihren Name bekam die Golden Gate Bridge nach der Bucht, die sie umspannt, und nach ihrem rötlich-orangen Anstrich, der im Nebel am besten sichtbar ist.
China Town
Danach hatten wir genug Sightseeing mit dem Auto betrieben, jetzt gings zu Fuß weiter. Wir parkten das Auto in der Innenstadt und begannen in Chinatown mit der Erkundung. Hier wird fast nur kantonesisch und Mandarin gesprochen und ebenso gekocht. Etwa 80.000 Menschen wohnen in dem Viertel, das geprägt ist von chinesischer Architektur und Dekoration. Der Stadtteil wurde bereits 1850 gegründet, und ein bisschen echtes China erlebt man hier tatsächlich.
Gepflastert mit Seelöwen: Pier 39
Wir ließen uns durch die wuseligen Gassen treiben, machten Halt in dem einen oder anderen Laden und fanden uns schließlich am Hafenviertel wieder. Neben vielen Fischrestaurants gibt es hier auch eine Reihe von Geschäften, Galerien und Museen. Wir bummelten durch die hindurch und kamen schließlich zu einer weiteren Hauptattraktionen der Stadt: den Pier 39, auf dem Hunderte Seelöwen kreuz und quer übereinander liegen. Erstmals waren die Seelöwen 1989 nach einem Erdbeben am Hafenpier aufgetaucht. Aus einem ganz einfachen Grund: Dort fühlten sie sich sicherer. Sie blieben und vermehrten sich. Zwischenzeitlich waren es bis zu 1700 Tiere. Die Bucht ist ein Paradies für die Seelöwen: Neben reichlich Nahrung finden sie hier Schutz vor Wetter, Strömungen und natürlichen Feinden wie etwa Haien. Man schaut einfach gern auf den braunen, felligen Fleischberg, der sich da im Hafen auftürmt und beobachtet, wie sie sich gegenseitig von den Holzplattformen schieben, immer auf der Suche nach dem bequemsten Plätzchen. Da bleibt der Ärger unter den Seelöwen natürlich nicht aus und somit liegt über dem Platz immer ein Gegröle und Geschimpfe. Das Lustigste: Es ist ein Erlebnis für alle Sinne : ) denn man riecht die Tiere, bevor man sie sieht oder hört. Je näher man kommt, desto beißender wird der muffelige Fischgeruch.


Im Hintergrund sieht man die Gefängnisinsel Alcatraz
Ganz in der Nähe liegt auch die legendäre Gefängnisinsel Alcatraz. Sie war/ist Schauplatz spannender Hollywoodfilme und heute ein Museum. Leider, leider gab es schon Tage vorher keine Karten mehr für eine Besichtigung. Wer aber die Karten nicht im vorraus reserviert, hat keine Chance, kurz mal mit dem Boot zur Insel gefahren zu werden – es sei denn, er stellt sich mitten in der Nacht für Tickets an und nicht mal dann ist es sicher ob man welche bekommt. 
So genossen wir halt nur den Ausblick und müssen wohl oder übel nochmal wiederkommen, denn interessiert hätte es uns Beide sehr.
Berühmt ist San Francisco aber auch für seine altertümlich wirkenden Fortbewegungsmittel – die Cabel Cars. Seit 1873 rattert die historische Straßenbahn mit 15 Stundenkilometern durch die Innenstadt. Auch wir begaben uns an Bord und ließen uns die Hügel hinauf und hinunter kutschieren. Da der Platz in den kleinen Wagons begrenzt ist, muss man auch ein bisschen Glück haben um mitgenommen zu werden. Der Kontrolleur ruft den Wartenden zu, wie viel Leute noch einsteigen dürfen und dann heißt es schnell sein und sich höflich vordrängeln. Es war eine laute, zugige Fahrt, aber es macht Spaß und gehört einfach zu einem San Francisco Besuch dazu.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und für den Abend hatten wir uns ein Restaurant, laut Reiseführer, „ in einem der coolsten Viertel der Stadt“ gesucht: Mission District. Das Latino-Viertel ist bekannt für seine Streetart, Graffitis und Wandmalereien. Bei Nacht wirkte es auf uns aber eher etwas schäbig, dreckig und gruselig und ich war froh um meine Männergruppe.

Christian und Bastian
drehen eine Runde mit
den Google-Rädern
Nach einer Nacht im Hotel und einem stärkenden Frühstück im Pancake House, machten wir uns am Ostersonntag dann noch auf zum Silicon Valley. Wer mit vier Computerfritzen unterwegs ist, dem bleibt ein Besuch dieses bedeutenden Standorte der IT- und High-Tech-Industrie weltweit nicht erspart. Hier haben Firmen wie facebook, Google, ebay, Apple, und unzählige mehr einen Firmensitz und viele Interessierte pilgern zu den Standorten. Insgesamt ist das Gebiet ungefähr 70 Kilometer lang und 30 Kilometer breit.

Um 15Uhr Ortszeit stiegen wir dann in den Flieger und machten uns auf den Weg nach Deutschland. Unser erster 3-wöchiger Heimaturlaub stand an. Wir freuen uns, euch alle wiederzusehen!


Man beachte die Adresse von facebook

Kommentare

  1. Ich hoffe doch Intel war auch dabei beim Trip nach Silicon Valley 😉

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