Mit dem Radl in den Dschungel

... und weiter zum Manoa Wasserfall


Von unserem Balkon aus haben wir ja einen schönen Ausblick über die Berge und auch das Manoa Tal. Bisher war uns das Tal nur als sehr regenreich und wolkenverhangen aufgefallen. Das hat aber auch etwas Gutes, denn dort am Stadtrand von Honolulu, gibt es Dschungel, Regenwald und einen Wasserfall.
Mit dem Auto erreicht man den Start der Wanderung in gut 20 Minuten. Wir aber entschieden uns dafür, das Auto stehen zu lassen und lieber 50 Minuten mit dem Fahrrad zu fahren. Unsere erste bewusste Radtour hier. Zwar benutzen wir das Fahrrad ja tagtäglich, aber normalerweise eher um von A nach B zu kommen. Jetzt aber hatten wir Zeit die Häuser und Vorgärten des Manoa-Valley-Wohngebietes anzuschauen und davon zu träumen, auch irgendwann man einen Mango- oder Avocadobaum im Garten stehen zu haben.
(Auf unserem mini Balkon züchtet zwar Bastian zur Zeit fleißig Chilis und auch unsere Kräuter gedeihen prächtig, aber Platz für mehr ist da nicht wirklich.)
Kurze Zeit später kamen wir dann auch schon am Wanderparkplatz an. Fahrräder gut verschließen, sonst muss man nachher heim laufen und weiter gings zu Fuß Richtung Wasserfall. Bemerkenswert war die Veränderung der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur und auch der Geräuschkulisse, die uns jetzt umgab.
Hier hätte auch "Dschungelbuch" gedreht werden können
Denn sofort, wenn man den Wald betritt und sich das grüne Blätterdach über einem schließt, wird es leise und die Luftfeuchtigkeit steigt. Man hört nur noch Blätterrauschen, Vogelgezwitscher und Wasser plätschern. Auch das Licht verändert sich. Es wird von den Blättern an den großen Baumkronen durchbrochen und kommt nur noch als kleine tanzende Lichtpunkte auf dem Waldboden an. Faszinierend und ein tolles Gefühl, dass wir
so ein Naturschauspiel direkt vor der belebten Großstadthaustüre haben.
Zu Beginn ist der Weg durch den Regenwald noch geteert, doch schon kurze Zeit später verwandelt er sich in einen einfachen Waldweg, der im weiteren Verlauf zu einem matschigen Pfad wird. Festes Schuhwerk, genug Trinkwasser und Mückenspray sind sehr zu empfehlen. Denn natürlich gefällt so eine Umgebung auch den blutsaugenden Mistviechern, die einen nur zu gerne piesacken. Richtig ausgestattet steht der knapp 3km langen Wanderung aber nichts mehr im Wege.
Und der lohnt sich wirklich. Vorbei an Bambuswäldchen, verschnörkelten Ästen und Mammutbäumen gehts immer tiefer ins Dickicht. Exotischen Blüten und wilde Orchideen spähen zwischen dem Blattgrün hervor dienen als beliebtes Fotomotiv.
Dann nach etwa 45 Minuten erreichten wir den den Manoa Wasserfall, der 46 Meter in ein natürlich geformtes Steinbecken herabstürzt. Eigentlich ist das Baden hier nicht erlaubt, aber nur sehr wenige Besucher halten sich daran. Uns hielt die Temperatur des Wassers (eiskalt) aber ohne Bedenken davon ab. Aber auch ohne Bad ist der Wasserfall sehr beeindruckend, wie er sich da senkrecht in die Tiefe stürzt. Nach einer verdienten Pause, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir hatten wohl noch eine gute Zeit erwischt, denn uns kam schon eine große Touristengruppe entgegen. Man merke sich: Lieber früh losgehen, dann muss man den Wasserfall nicht mit den Massen teilen.

Manoa Falls

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