Einjähriges Jubiläum

Schon 365 Tage auf der Insel - mit kurzen Unterbrechungen

Time flies - die Zeit vergeht wie im Flug, so können wir die letzten 12 Monate beschreiben. Unglaublich wie viel wir erlebt, gemeistert und gelernt haben. Anfängliche Sorgen, Ängste und Unsicherheiten sind kleiner geworden oder verschwunden und wir können sagen:
Es geht uns gut hier!
Wir haben unseren Platz hier auf Oahu gefunden, arbeiten, haben Hobbys angefangen, Freundschaften entwickeln sich und trotzdem wundern wir uns manchmal immer noch, wo wir hier gelandet sind. Unser Alltag ist wie überall auf der Welt der gleiche und es kommt durchaus vor, dass wir 2 Wochen nicht am Strand sind, obwohl er nur 15Minuten entfernt ist. Aber wir genießen jeden Tag das warme Wetter und unternehmen an den Wochenenden Ausflüge und erkunden die verborgenen Plätze der Insel.
Natürlich sind uns über das letzte Jahr auch Dinge aufgefallen, die wir so in Deutschland noch nie erlebt haben und an die wir uns manchmal immer noch gewöhnen müssen. Deshalb:

12 Dinge, die man nur kennt, wenn man in Hawaii wohnt -
oder zumindest uns schon mal besucht hat

Mal sehen wer von euch davon das ein oder andere bestätigen kann, schließlich hatten wir bisher schon 15 Besucher über das letzte Jahr.


1) Man kann sich kaum entscheiden, an welchen Strand man fahren soll.

Natürlich könnte man einfach zum Nächstgelegenen fahren, aber man hat ja nach einem Jahr und vielen besuchten Stränden so seine Präferenzen. Natürlicher Schatten wäre gut, feiner Sand, nicht zu weit weg, aber auch nicht zu viele andere Badegäste, Wellen wären gut, aber bitte keine Strömung und wenn es noch ein Riff gäbe, wär's perfekt. Glücklicherweise gibt es für jeden Wunsch, den passenden Strand und so muss man sich nur noch einigen, wohin man fährt.

2) Wettervorhersage? Eigentlich egal....das Wetter verändert sich eh kaum.

Oh, es wird heute vielleicht regnen? Jaaa, das tuts jeden Tag 1-2mal und dann kommt auch schon wieder die Sonne raus. Außerdem brauchen wir den Regen für die vielen Regenbögen und die vielen Pflanzen, die Oahu so schön grün machen.




  
3) Ab 20°C werden die Pullis, Schals und Jacken ausgepackt.
Nachdem wir jetzt einen Winter hier auf der Insel erlebt haben, können wir bestätigen: Auch hier wird es Mal kalt. Das will in Deutschland natürlich niemand hören, aber es ist eben ein anderes "kalt". In den Wintermonaten muss man morgens auf dem Fahrrad auf jeden Fall eine Jacke anziehen und die lange Hose für abends kommt auch wieder aus dem Schrank. Allerdings gehen wir noch nicht so weit wie die Einheimischen hier. Die packen tatsächlich Schal und Mütze aus und frieren trotzdem noch 😁

4) Wer nicht bei Matsumoto ein Shave Ice probiert hat, weiß nicht wie gutes Wassereis schmeckt.

Bei 37 Geschmacksrichtungen fällt einem die Wahl manchmal gar nicht so leicht. Doch wir haben uns durch die meisten durchprobiert und haben jetzt unsere Lieblingsmischung. Da lohnt es sich auch mal, 40Minuten dafür anzustehen.



5) Die Bewohner von Hawaii verwenden keine traditionellen Himmelsrichtungen für eine Wegbeschreibung sondern sprechen von “mauka” (zu den Bergen hin) oder “makai” (zum Meer hin).

Als erstes fielen uns diese Worte bei der Wohnungssuche auf. Bei den Haus- und Apartmentbeschreibungen werden sie häufig verwendet und erleichtern die Vorstellung, welcher Ausblick einen vom Balkon/Fenster aus erwartet. Mittlerweile können wir beide Wort auseinander halten und verwenden sie auch, wie einige andere hawaiianische Wörter, die ganz natürlich in die Alltagsprache integriert werden. Beispiele wären: Aloha, Mahalo, Kama'aina, O'hana, lei, keiki….


6) Poke, Musubi und Acaii Bowl - an jeder Ecke gibt es etwas Unbekanntes zu probieren.

Eins haben wir hier im Überfluss: das Meer und somit auch immer frischen Fisch und andere Meerestiere. Traditionell essen die Hawaiianer gerne frischen Fisch, auch gerne roh. Die Nähe zu Japan/Asien bringt weitere Einflüsse an neuen Essformen und Gerichten. Spannend und manchmal auch sehr gewöhnungsbedürftig, aber immer einen Versuch wert. Ansonsten erfreuen sich hier noch Spam (Pressfleisch aus der Dose), Portuguese sausage und "loco moco" großer Beliebtheit - um nur einige Dinge zu nennen, die wir hier kennengelernt haben.



7) Wir nennen die anderen 48 zusammenhängenen USA-Staaten "the mainland".

Nachdem wir nun einige andere amerikanische Staaten und Städte kennengelernt haben, fällt uns immer mehr auf: Hawaii ist nicht wie das restliche Amerika, sondern hat seinen ganz eigenen Spirit. Es geht wesentlich entspannter und freundlicher zu, auf den Straßen wird kaum gehupt und alle sind sehr hilfsbereit. Auch die Entfernungen zwischen A und B sind naturgemäß wesentlich geringer, als die gigantischen Strecken die man auf dem Festland fährt. Allerdings hat das Inselleben so fernab von allem auch seine Schattenseiten. Die Preise für Grundnahrungsmittel sind im Verhältnis fast doppelt so teuer und kosten im Schnitt $5. Egal ob Eier, Milch, Butter, Käse oder Saft alles ist teuer/teurer. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt und genießen die angenehme Überraschung, wenn wir auf dem mainland oder gar in Deutschland Essen oder Einkaufen gehen und alles so unfassbar billig erscheint.

8) Mit einem "Shaka" ist fast alles möglich.

Egal ob man als Fußgänger über die Straße gelassen werden möchte oder sich mit dem Auto noch schneeeell auf die linke Spur quetschen will, das hawaiianische Handzeichen heiligt alle Mittel und entschuldigt vieles. Man sagt damit unter anderem "Hallo" und "Tschüss", wünscht sich einen schönen Tag und bedankt sich. Allerdings sollte man darauf achten, dass man tatsächlich die richtigen Finger (die 3 Mittleren) einknickt, sonst landet man ganz schnell beim "Schweigefuchs" oder könnte aufs Rockkonzert gehen.



9) Wir sprechen hier bei Entfernungen nicht in Kilometern (oder Meilen), sondern in Minuten.

Denn es kann durchaus sein, dass man nur noch 5 Kilometern vom Lieblingsstrand entfernt ist, es aber einen gute 30Minuten kostet um dort anzukommen. Des Weiteren versuchen wir unsere Unternehmungen so zu planen, dass sie entweder vor (bis 15Uhr) oder nach (19Uhr) der Rushhour enden und wir so das enorme Verkehrsaufkommen umgehen. Knifflige Sache, vorallem an der Northshore, wo es eigentlich nur eine Straße gibt. 

10) Hier gibt es etwas, dass sich "sun guilt" nennt und man fühlt es vor allem am Wochenende. 

Manchmal wünscht man sich einen regnerischen Samstag um ihn den ganzen Tag mit Ehemann, leckerem Essen und Netflix oder Playsstation auf dem Sofa verbringen zu können. Diese Schlechtwetter-Tage gibt es hier aber so selten, dass man ab und zu einen wunderschönen strahlend blauen Tag dafür opfern muss. Dann fühlt man sich ein bisschen schlecht, dass man das gute Wetter nicht besser nutzt und die vielen outdoor Möglichkeiten der Insel erkundet. Tja, manchmal muss man halt Prioritäten setzen ;)

11) Blumenketten zu jeder besonderen Gelegenheit

Die sogenannten Leis werden hier von Hand gefertigt und kommen in den unterschiedlichsten Farben und Formen vor. Oft sind es Orchideen, aber auch gerne die wunderbar duftenden Plumeria Blüten, die hier an jeder Ecke das ganze Jahr über gedeihen. Die Blumenketten gibt es in jedem Supermarkt oder auch in Chinatown zu kaufen und werden z.B. als Willkommensgruß, zu Geburtstagen, Schul- oder Studiumabschlussfeiern,  Hochzeiten, Beerdigungen, Geburten oder allen anderen Lebensereignissen verschenkt. Denn sie sind ein Symbol für Liebe, Freundschaft und Feierlichkeit.



12) Die Hawaiian Time

Pünktlichkeit oder Stress - hört und hat man hier nicht so gern. Besonders für uns Beide war und ist das eine große Umstellung. Wir sind beide gerne pünktlich, hassen es zu spät zu kommen, planen immer schon mal 10 Minuten mehr ein und sind jedes Mal zu früh bzw. die Ersten. 
Im Alltag passe ich mich so langsam an und gehe zu Frisör- oder Arztterminen schon so knapp, dass ich eigentlich 5Minuten zu spät bin und warte dann aber immer noch gute 20Minuten. In Bastians beruflichem Alltag ist diese Hawaiian time aber manchmal dann doch echt nervig, alles dauert einfach etwas länger als sonst wo auf der Welt. Auch die Busse halten sich nicht immer an ihren eigentlichen Fahrplan. Oft tauchen sie auf, manchmal aber auch einfach nicht. Viele von ihnen haben mittlerweile GPS, so kann einem wenigstens das Handy sagen, ob man noch warten sollte oder sich besser gleich eine Alternative sucht. Sollte man deshalb etwas zu spät zu Schule oder Arbeit kommen…Kein Problem, schieb es auf die Hawaiian time.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine Hochzeit an der Northshore

Der neue Führerschein

Das Traumschiff in Hawaii