Land und Leute

Ein Wochenende voller Eindrücke....

Da auf unserer To Do- Liste ja nun der Punkt "Wohnungssuche" erfolgreich abgehakt werden konnte, gings dieses Wochenende an einen der nächsten Punkte, nämlich "Land und Leute besser kennenlernen".
Um Leute im ähnlichen Alter und mit ähnlichen Interessen kennenzulernen, eignet sich hervorragend die Internetplattform "Meet up". Auf dieser Seite gibt es hunderte verschiedene Gruppen mit den unterschiedlichsten Interessen. Man kann dort den Gruppen beitreten und es werden tolle Events angeboten. Mutig wie wir sind, haben wir uns einfach mal für eine Nachtwanderung auf den "Coco Head Crater" angemeldet.

Freitagnacht: It's hiking-time
Nicht wirklich informiert, auf was wir uns da eingelassen hatten, aber höchst motiviert trafen wir uns 19.30Uhr mit ca. 30 anderen Leuten am Fuße des Berges, ausgestattet mit Stirn-/Taschenlampen und Leuchtarmbändern.
Wer findet uns unter all den sportlichen Leuten? ;)
Kurz darauf ging es auch schon los. Nun galt es den Berg über 1046 alte Bahnschwellen zu bezwingen. Anfangs sind sie noch recht gut erhalten, schön gleichmäßig und auch nicht wirklich hoch. Deshalb stiegen wir recht flott und in netter Unterhaltung, die ersten hundert Stufen nach oben. Das schnelle Tempo rächte sich irgendwann und auch die Schwellen wurden wackeliger, die Abstände größer und die feuchten 25Grad taten ihr übriges: Wir machten die erste Pause.
Vorallem ich (Christina) kam guuut ins Schnaufen und nach der Schlucht, die auch auf den frei schwebenden Holzbalken und alten Gleisen überwunden werden musste, hatte ich ganz schön zittrige Knie vor Anstrengung. Die nächste Pause stand an. An Unterhaltung war nicht mehr zu denken, denn nun galt es die letzte Konzentration und Kraft zu mobilisieren. Wieder kämpften wir uns weiter, aber irgendwann konnt ich (Christina) nicht mehr. Die Stufenabstände wurden größer und noch steiler.
Nach einiger Überredung von Bastian und der Aussicht, die vielen Holzbalken ja auch wieder runter zu müssen, musste ich leider kleinbeigeben und betrübt umdrehen. Meine Laune war im Keller!
Es wurmt mich jetzt noch schrecklich und wir wollen nochmal einen Versuch starten, damit auch ich diesen dämlichen Berg bezwinge.
Die Aussicht, die wir aber zwischendrin über die hellerleuchtete Stadt hatten, war phänomenal. Ganz oben soll man dann einen 360Grad-Blick über ganz Honolulu und das Umland haben!

Ob jetzt gerade dieses Event uns geholfen hat neue Leute kennenzulernen, wage ich schwer zu bezweifeln. Denn ungezwungener Smalltalk bei tiefster Nacht, während man seinem Gesprächspartner regelmäßig mit der Stirnlampe ins Gesicht funzelt, war kaum möglich. Eigentlich ist man auch mehr damit beschäftigt zu atmen, die Balance zu halten und gewissenhaft jeden Schritt richtig zu setzen.
Wir werden demnächst wohl ein anderes Event, mit etwas weniger körperlicher Anstrengung und bei Tageslicht, ausprobieren.

Samstag: Putzen, German Community und Aloha Festival
Wie angekündigt verbrachten wir den kompletten Samstagvormittag in der neuen Wohnung, um sie auf Vordermann zu bringen. Also schnell in den Supermarkt, die Putzmittelabteilung leergekauft und los gings. Nach ziemlich viel schrubben, abstauben und wischen, riecht unsere Wohnung jetzt klinisch rein nach Chlor, denn nicht nur im Trinkwasser, sondern auch in einigen Putzmittel ist dieses "Zaubermittel" enthalten.
Anschließend mussten wir beide unseren geliebten Mittagschlaf halten, um dann frisch geduscht und umgezogen zu unserem ersten Strandtisch zu gehen. Etwa 20 Deutsche hatten sich dort am Strand unter einem Pavillion versammelt und nach und nach lernten wir einige von ihnen näher kennen.
Nett waren sie, aber zurückhaltend wie Deutsche nun mal sind, selbst in der Fremde. Das sind wir ja nun von den Amerikanern anders gewöhnt, mit jedem Taxifahrer und jeder Kellerin kommt man hier ins plaudern, wenn man möchte.
Unser Brot zum Frühstück. Die Leberwurst schmeckt sogar ganz gut!
Das wichtigste an diesem Abend, nämlich unser Brot, konnten wir aber in Empfang nehmen. Es ist ganz normales Sonnenblumenbrot, aber schmeckt wie daheim, einfach gut.
Zum Abschied wurde uns versichert, dass normalerweise mehr Leute in unserem Alter dabei wären, denn die Anwesenden waren eher die "Elterngeneration". War trotzdem ein schöner Abend und wir sind bestimmt beim nächsten Strandtisch wieder mit dabei.





Den angebrochenen Abend verbrachten wir mit vielen anderen Einheimischen und Touristen beim Aloha Festival in Waikiki. Dafür wurde eine der Hauptstraßen komplett für Autos gesperrt und stattdessen mit Essen-/Verkaufsständen und Bühnen gefüllt. Schmuck, Blumenketten, Holzarbeiten, Musik und vieles mehr ließen richtiges Urlaubsfeeling aufkommen.
Was mal wieder auffällig war, für gutes Essen stehen Amerikaner gerne und lange an. Die Schlangen der einzelnen Essensstände zogen sich meterweit und schreckten uns ab.
Aber selbst in den Restaurants ist es hier völlig normal sich erstmal gut 10Minuten anzusstellen, dann zu erfahren, wie lang es dauert, bis ein Tisch frei wird und die verbleibende Zeit mit einem Getränk zu überbrücken. Macht aber nichts, hier hat man ja Zeit und geht den Abend ganz entspannt an. Warm genug ist es allemal, da kann man auch noch eine Weile auf dem Gehweg rumstehen.

Sonntag: Einmal Inselerkunden, bitte
Badesachen, Wasser, Sonnencreme und -brille eingepackt und ab ins Auto. Das Wetter war ja die letzten Tage immer sehr durchwachsen und oft hatte es richtig geregnet (nicht genieselt, wie es sonst öfter am Tag mal der Fall ist). Deshalb nutzten wir das tolle Wetter und fuhren raus aus der Stadt zu den verschiedenen Aussichtsplattformen und Stränden. Es ist herrlich und immer wieder ertappen wir uns dabei, dass es sich (noch) wie Urlaub anfühlt. Eine der ersten Stationen war das "Halona Blowhole". Also ein Loch in der felsigen Klippenformation, durch das Meerwasser nach oben gepresst wird. Es spritzt wie ein Fontäne heraus. Ansonsten hat man von dort aus eine tolle Aussicht über den unendlichen Pazifik.
Eincremen ist an solchen Tage uuuunbedingt notwendig! Durch den warmen Wind, spürt man die Kraft der Sonne wirklich kaum, sondern empfindet es nur als angenehm. Wir haben uns etwas spät mit LSF 50 eingecremt und haben nun leichten Sonnenbrand. Ohne Eincremen? Unmöglich!

Weiter gings mit dem Auto Richtung Osten auf der Suche nach einem schönen Strand. Auf den Straßen ist viel los. Die Autos fahren zwar recht gemächlich, aber dafür wie sie wollen. Man darf rechts überholen, durchgezogene Linien bedeuten scheinbar nichts und Helmpflicht für Motorräder? Gibt es wohl, macht aber niemand. Dafür haben uns jetzt schon zwei Leute gefragt, wie denn das Autofahren hier für uns sei, denn es wurde angenommen, dass wir in Deutschland auf der linken Seite fahren. Äh nein, dieses Problem haben eher die Engländer.

Nach ca. 20 Minuten Fahrt erreichten wir dann einen nicht zu überfüllten Strand, fanden einen Parkplatz und auch einen schattigen Platz am Strand. Wow, die Größe der Wellen schüchterte uns etwas ein, aber viele (vermutlich) Einheimische waren mit ihren Bodyboards (kurzes Surfboard) trotz der roten Flagge auch im Wasser.
Also trauten wir uns auch, blieben aber vorsichtishalber näher am Strand.
Etwas peinlich war es dann, als der Lifeguard mit seinem Megaphone vom Aufsichtsturm etwas herunterbrüllte und wir nur "....not allowed...left...take care" verstanden.
Instinktiv reimten wir uns dann zusammen, dass er wohl tatsächlich uns gemeint hatte und wir, weil wir kein Board hatten, nur die linke Seite des Strandes nutzen sollten. Ooops, naja...nachdem uns die Wellen mächtig durchgewirbelt und fast ausgezogen hatten, was in den USA ja fatal enden kann, machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Ein schönes, viel zu kurzes, Wochenende geht zu Ende.

Auf den Bildern sehen die Wellen gar nicht so wild aus...aber uns haben sie beeindruckt.
Wie wohl die wirklich großen "Surferwellen" aussehen?









Kommentare

  1. Oh Christina , was für interessante Berichte du immer für uns schreibst !!! Bitte bitte weiter so. Das glaube ich, dass es immer noch urlaubsfeeling für euch ist. Wie war denn der 1. Schultag für dich?

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  2. Das nächste mal schaffst es den Berg rauf, ganz bestimmt.

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