Big Island 2/5: Mantas, Define & Co

So nah waren wir all diesen exotischen Tieren noch nie…

Während der Zeit auf Big Island hatten wir einige tierische Begegnungen, die uns wirklich beeindruckt haben. Teilweise, weil wir sie zuvor noch nie gesehen hatten oder einfach noch nie so dicht dran waren. Welche Begegnung dabei am schönsten war, kann man so gar nicht sagen, aber am beeindrucktesten fanden wir, glaube ich beide, das Schnorcheln mit den Mantas.


Auf der Fahrt zu den Mantas
Mantas werden auch die „Schmetterlinge der Meere“ genannt. Sie scheinen durchs Wasser zu fliegen, denn ihre Seitenflossen, mit einer Spannweite von 4Meter (und mehr), bewegen sich auf und ab wie bei Vögeln. Um diese mysteriösen Tierchen live zu erleben, buchten wir an unserem ersten Hochzeitstag eine Tour uns machten uns auf die Suche. Kurz vor Sonnenuntergang gings dann per Boot mit einer Gruppe von ca. 25 Leuten Richtung Manta-Spot. Der Kapitän hielt unterwegs an und hielt auch nach Walen Ausschau, die wir aber leider nicht antrafen. Als wir aber kurz darauf mit voller Geschwindigkeit Richtung Mantas fuhren, sprangen Spinnerdelfine hinter und neben unserem Boot aus dem Wasser. Sie hatten sichtlich Spaß Loopings und Schrauben in unsere Heckwelle zu drehen. Sie machten somit ihrem Namen (vom englischen to spin) alle Ehre und begeisterten uns sehr. Alle im Boot jauchzten und freuten sich über jeden Sprung und auch für uns beide, war es das erste Mal, dass wir diese Tiere wild und in freier Natur erleben durften. Als wir dann noch einen Babydelfin mit Mama entdeckten, war der Abend perfekt. Aber es sollte noch spannender werden, denn wir waren ja an unserem eigentlichen Programmpunkt noch gar nicht angelangt.
Nach ca. 35Minuten Fahrt (ohne Seekrank zu werden) erreichten wir den angepeilten Manta-Platz. Alle wurden instruiert, ausgerüstet und dann ins Wasser entlassen. Mittlerweile war es stockdunkel geworden und es kostet etwas Überwindung, sich in die nachtblaue See zu stürzen. 
So kommen sie auf einen zu,
um dann im letzten Moment abzudrehen
In der Nähe des Bootes schwammen nun Plattformen, die mit strahlend hellen LED Scheinwerfern ausgerüstet waren. Doch die Scheinwerfer leuchteten auf den Meeresboden, somit war an der Oberfläche nur ein diffuses Licht zu erkennen, das uns den Weg wies.  Durch die Beleuchtung sollte, so die Theorie, Plankton angelockt werden und somit auch die gefräßigen Mantas. Denn obwohl sie etwas unheimlich aussehen und ein riiiesen Maul haben, sind sie Vegetarier und sehr friedvoll. Wir hingen als an der Plattform, warteten und schauten in die Tiefe. Tatsächlich, der erste Manta ließ nicht lange auf sich warten. Er schwamm  in einer Entfernung von 10 Meter an uns vorbei und öffnete dabei sein Maul weit auf, um den angelockten Plankton zu erhaschen. Dabei machte er immer wieder einen Salto im Wasser, um sich schnell seinen Nachschlag zu holen. Unter unserem Scheinwerfer hatte sich mittlerweile eine ganze Wolke von Plankton angesammelt und plötzlich schwamm das gute Tier mit weitgeöffnetem Maul diiiirekt auf uns zu. Bastian neben mir entfuhr ein undefinierbarer Laut durch seinen Schnorchel, als der Manta nur Zentimeter unter seinem Bauch einen Salto schlug und abdrehte. So ging es noch einige Male und jedes Mal war es erschreckend und faszinierend zugleich. Angst muss man aber eigentlich nicht haben, denn so furchteinflößend und fremdartig diese Mantas auch aussehen, sind sie in Wirklichkeit doch eher gemütlich und harmlos. Anders als Stachelrochen oder Adlerrochen haben Mantas keine Stacheln. Trotzdem versetzten sie einige Mitstreiter in Schrecken, so dass diese schon nach wenigen Minuten etwas verängstigt das Wasser wieder verließen und es vorzogen lieber auf dem Boot zu warten. Ganz am Ende verließen wir dann leicht durchgefroren, aber voller toller Eindrücke das Wasser und machten uns auf eine zugige Rückfahrt. Tooooll wars und nur zu empfehlen!!
Während der ganzen Tage hielten wir auf all unseren Touren über die Insel, Ausschau nach Walen. Es ist jetzt Hochsaison für diese großen Tiere, denn sie schwimmen bis März/April um die hawaiianischen Inseln rum und genießen das warme Wasser. Und tatsächlich…immer wieder sahen wir Flossen auftauchen und Wasserfontänen spritzten aus dem Meer hervor. Faszinierendes Gefühl, dass sie jetzt tatsächlich da sind. Wir werden bei Gelegenheit nochmal die „Leuchtturm-Wanderung“ machen und sehen ob sie hier auf O’ahu auch schon angekommen sind.  

Händchen..äh...Flosse halten

Was für viele Hawaiianer schon alltäglich ist, ist für uns immer noch toll: Schildkröten treffen! Hier auf Big Island nutzen die langsamen Kriecher gerne die schwarzen Strände um sich aufzuwärmen und dabei können dann lustige Bilder entstehen. Eigentlich soll man, laut Gesetz, mehrere Meter Abstand halten, was ja auch wirklich sinnvoll ist. Jedoch schlief unser Exemplar bei den Fotos zum größten Teil und schien sich nicht so sehr an unserer Anwesenheit zu stören. Trotzdem genossen wir nach den paar Schnappschüssen das Tier lieber aus der Ferne. Es gab noch viele weitere Begegnungen mit anderen Schildis, aber diese war die Beeindruckenste.
Sehr farbenfroh sind die kleinen Geckos, die fast überall zu finden sind. Die Mo’os, so werden sie hier genannt, sind meist Goldstaub-Taggeckos die eigentlich ist auf Madagaskar beheimatet sind. In den 70er Jahren brachte ein College-Student ein paar nach Hawaii. Wie es die Natur so will, wuchs die Population recht schnell und seitdem gibt sie es auf Oahu, Maui und Big Island. Sie sind schön bunt. Haben helle grüne Haut mit goldenen und orangen Flecken, außerdem rote und blaue Linien auf der Vorderseite. Sie sind absolut harmlos, eher scheu und einfach nur putzige Kerlchen. 

Schnell ein Foto machen, denn dann war er auch schon weg.

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