Wailele

Wailele heißt Wasserfall - und die gibt es hier zu Hauf

Obwohl wir im Vergleich zu den anderen Hawaii-Inseln wie Maui oder Kaua'i relativ wenig Wasserfälle haben, können wir uns keinenfalls über mangelnde Abwechslung beklagen.
"Da geht's lang..., glaub' ich!"
Erst langsam beginnen wir, die Liste der besten Wanderungen abzuarbeiten und wagen uns jetzt, nachdem wir hinter alle "easy hikes"  ein Häkchen setzen können, auch an die härteren Fälle.
Diesen Sonntag war die Wanderung zu den Waimano Falls dran.
Kurz am Abend davor im Internetforum informiert was man beachten sollte und wo man startet und am nächsten Morgen gings mit gepacktem Rucksack los.
Nach einer halbstündigen Fahrt kamen wir am beschriebenen Parkplatz an und wanderten los. Wir hatten in einigen Forumbeiträgen gelesen, dass sich Leute teilweise recht übel verlaufen hatten und dabei keinesfalls auch nur in die Nähe eines Wasserfalls kamen. Somit waren wir etwas vorgewarnt, aber konnten bei der ersten Sichtung des Geländes gar nicht verstehen, wie man sich hier verlaufen kann. Ein bisschen kicherten wir über die, denen es passiert sein musste, obwohl ja sogar überall knallpinke Bändchen an den Sträuchern und Bäumen am Wegensrand hingen. Denen folgten wir gut gelaunt und hatten unser Ziel fest im Auge: Wir wollten zum Wasserfall, in dessen Becken man sogar baden konnte.
Immer wieder mussten wir kleine Verschnaufpausen machen, denn es ging ab und zu doch recht steil nach oben und auch die 28Grad, die es an diesem Tag hatte, machten sich bemerkbar.

So einen Ausblick gibts nur, wenn man sich verläuft.
Ein bis zwei mal schaute Bastian auf seine Wanderapp und schien ganz zufrieden mit unserer Richtung. Es zweigten zwar immer mal wieder ein paar geschwungene Pfade ab vom scheinbaren Hauptweg, aber wir ließen uns nicht beirren und hielten auch schön weiter Ausschau nach den pinken Bändern. Nach ca. 1Stunde in der wir mittlerweile stetig nach oben gewandert waren, hegte ich erste Zweifel, ob und wann denn nun endlich der Wasserfall auftauchen würde. Das Gelände sah einfach gar nicht mehr danach aus und Bastian checkte zum wiederholten mal die App. Ein gemurmeltes "Warte mal..." lies mich aufhorchen. Laut dem GPS Signal waren wir "meilenweit" von unserem eigentlichen Ziel entfernt.
Hektisches updaten brachte auch keine Verbesserung. Wir hatten uns zwar nicht verlaufen, aber die Richtung stimmte absolut nicht mehr. Wir waren tatsächlich auf dem falschen Weg und zwar richtig. Irgendwann hätte es wohl eine Abzweigung talwärts geben sollen, die uns aber verborgen geblieben war. Tja, jetzt gehörten wir wohl auch zu denen, die sich hier verfranzt hatten. Hätten wir uns das Kichern sparen können...
Reumütig drehten wir um und wanderten ein gutes Stück wieder zurück. Unterwegs fragten wir dann nochmal bei entgegenkommenden Wanderen nach und die bestätigten uns, dass wir vor etwa 20 Minuten hätten abbiegen müssen. Mist!
Wir haben es doch noch zum Wasserfall geschafft
Zurück an der angegebene Stelle, fanden wir nach kurzer Irritation dann doch noch den richtigen Pfad und unser eigentliches Ziel kam wieder näher. Aber der Weg wurde enger, abschüssiger, rutschiger und er wäre schrecklich matschig gewesen, wenn es in letzter Zeit viel geregnet hätte. Aber wenigstens das blieb uns erspart. Immer dichter wurde der Dschungel um uns herum und das Blätterdach schloss sich über uns. Über Stock und Stein, Fluss und Fels, ging es stetig nach unten. Nach weiteren 20 Minuten hörten wir die ersten vergnügten Quietscher und lautes Platschen. Wir waren angekommen.
Von oben hatte man einen tollen Blick in eine Szenerie, die verdächtig nach Dschungelbuch aussah:
An Seilen schwangen sich Menschen in natürliche Wasserbecken oder sprangen von Felsvorsprüngen. Überschattet von großblättrigen Bäumen und exotisch aussehenden Pflanzen seilten wir uns das letzte Mal ab und konnten nun selbst ein Bad nehmen. Das Wasser war seeehr kalt, aber nach der schweißtreibenden Wanderung eine willkommene Abkühlung. Es war ein tolles Erlebnis, was man mit nicht all zu vielen Menschen teilen musste und wir würden es jederzeit wieder mit euch machen! Aber diesmal dann gleich beim ersten Mal auf dem richtigen Weg. =)

Exotische Pflanzen und riesige Bäume säumen den Weg.
Ein weiterer Wasserfall, der eine ähnliche Umgebung aufweist, aber dafür nur halb so ursprünglich und "untouristisch" ist, ist der Waimea Falls Park.
Diese Wanderung ist eher ein Spaziergang, aber durch einen wunderschönen Park, der viele exotische Pflanzen beherbergt. Außderm sind hier einige Exponate der hawaiianischen Kultur nachgebaut und aufgestellt worden, ua. eine große Versammlungshüttte in die man hinein gehen kann. Nach ca. 30min Fußweg kommt man am Wasserfall an und auch hier hat man die Möglichkeit hinzuschwimmen und darunter zu stehen. Ulkigerweise müssen alle Badenden Schwimmwesten tragen, die es aber dort umsonst zum Ausleihen gibt. Darauf wird aber streng von den dortigen Lifeguards geachtet. Hier säuft niemand einfach ab! Der Wasserfall selber ist aber eher unspektakulär. Uns haben wohl am meisten die verschiedenen Pflanzen aus aller Welt beeindruckt. Trotzdem ein Besuch wert!

Angekommen am Wasserfall, in dem man auch baden kann.


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