Big Island 3/5: Schwarz, grün, weiß

Sand und Strand soweit das Auge reicht

Mit seinen 428 Kilometern Küstenlinie ist die Big Island eine Insel mit über 100 Stränden. Jedoch sind die typischen weißen Sandstrände, die wir bisher von O'ahu kennen, eher selten hier. Hier findet man 4 verschiedene Strände vor:  schwarze Sandstrände, grüne Sandstrände, weiße Sandstrände und sogenannte “Salz und Pfeffer” Strände, die ein Gemisch aus schwarzem und weißem Sand haben. Nicht immer liegt man auf feinem Sand, sondern es können auch rundgewaschene Lavasteine sein oder (nicht sehr bequem) das pure, scharfkantige Lavagestein. Wir haben zwei der außergewöhnlichsten Strände besucht:

Green sand beach

Um dort hin zu gelangen fährt man erstmal ein gutes Stück über eine Holperpiste und freut sich, dass man einen Allrad-Jeep hat. Angekommen auf dem Parkplatz im nirgendwo, wird man sogleich von Einheimischen umschwärmt, die einen gerne zum Strand fahren wollen (10$ pro Person, eine Strecke). Wir waren aber zu geizig bzw. hatten im Reiseführer gelesen, dass es eine nette Wanderung bis zum Strand runter ist und die wollten wir natürlich nicht verpassen. Wir fanden heraus, dass es etwa 1h pro Weg dauert und das Gelände eher an einen Truppenübungsplatz erinnerte. Überall tiefe Gräbe und Fahrrinnen, die teilweise ins nichts führen. Immer wieder wird man von den Transportauto überholt, die einen auch unterwegs fragen ob man nicht doch noch einsteigen möchte. Aber trotz heftigem Gegenwind, der eine normale Unterhaltung unmöglich machte, meisterten wir den Weg und sahen ihn schon von Weitem: Den orange-graue Hügel, der den Eingang zum Ka Lea Strand markiert. Früher war dieser Strand ein besonderer Ort für die Einheimischen. Er gab ihnen Kraft und Mut. Damals liesen sich die Frauen des Dorfes hier komplett einbuddeln. Luft bekamen sie über selbstgeschnitzte Bambusröhrchen, die dann einsam aus dem Sand lugten. Wenn sich die Frauen nach ein paar Stunden wieder aus den Sandmassen erhoben, hatte sich irgendetwas in ihnen getan. Manche fingen an, zu weinen, andere lachten und tanzten. Viele wirkten erleichtert.
Heute müssen sich die Einheimischen den Strand mit den begeistert Foto knipsenden Touristen teilen. Denn so einen Strand sieht man nicht alle Tage!! Zum Baden ist die Brandung und Strömung etwas zu stark, da gibt es bessere Stellen, aber die Farbe hat auch uns gefallen.
Man blickt von oben hinunter in eine Bucht, deren Strand dunkel-olivgrün-golden schimmert. Wie so oft bei Stränden, die nicht weiß sind, hat ein Vulkan Schuld daran. In diesem Fall enthält das Vulkangestein hier Olivin, der Stoff der den Sand grün scheinen lässt. In Wirklichkeit ist Olivin ein Mineral, das schwerer ist, als die kleinen Sandkörner und deshalb zurück bleibt, wenn die Wellen den feinen Sand dazwischen ausspülen.

Auf dem Rückweg schauten wir dann noch am South point, also am südlichsten Punkt der Insel vorbei. Er ist berühmt fürs Angeln und Klippenspringen. Wir waren aber ehrlich gesagt zu feige für zweiteres und für ersteres nicht ausgestattet. Also begnügten wir uns mit Fotos und liesen uns den Wind um die Nase wehen.


Black sand beach

Der schwarze Strand liegt in der Nähe des Vulkan Nationalparks und sein pechschwarzes Ufer bietet einen unvergesslichen Anblick. Kokosnusspalmen säumen den oberen Rand des Sandstrandes und hier sonnen sich besonders gerne die ein oder andere honu, die hawaiische grüne Meeresschildkröte. Sie nutzen den schwarzen Sand als natürliche Heizung und auch wir konnten es spüren. Der schwarze Sand wird fast schon heiß und man läuft barfuß schneller als sonst :) Richtig baden ist auch hier nicht so gut möglich. Aber einfach die Landschaft genießen, war schon einen Stop wert. Die grünen Palmen stehen im Kontrast zum schwarzen Sand und der weißen Wellengischt. Etwas nach hinten versetzt gibt es dann einen schönen Picknickbereich, der von einem tollen Wasserlilienteich eingerahmt wird. 



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